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Freitag, der 18.04.2025:
Er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.
📖 Jesaja 9,5
Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
🖋 2. Korinther 5,19
💭 Versöhnt
Heute ist Karfreitag – ein Feiertag, der auf der ganzen Welt von Christen gefeiert wird. An diesem Tag steht das Kreuz Christi im Mittelpunkt. Tatsächlich ist dieses Kreuz der Wendepunkt in der Geschichte Gottes mit den Menschen. So heißt es im Lehrtext: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber.“ Was dem Menschen nicht möglich war, tat Gott an diesem Tag selbst, und das ein für alle Mal.
Man kann das anzweifeln oder auch bestreiten. Manche sagen: „Ich brauche kein Opfer – schon gar nicht so etwas Grausames. Gott ist doch Liebe!“ Wenn aber dieser Gott aus Liebe zu uns vom Himmel herabkam und in Christus Mensch wurde, so ist das nichts, was wir bestimmt hätten. Es ist etwas, das von ihm ausging. Im Zusammenhang mit dem Losungswort lesen wir: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.“(1)
Entsprechend ist auch das Leiden und Sterben Christi nichts, was wir gewollt haben. Gott wollte es so – um die Welt mit sich zu versöhnen. Es war zuerst sein Anliegen und er hat alles dafür gegeben. So gesehen müssen wir an Karfreitag nicht trauern und bedrückt sein, sondern dürfen voller Dankbarkeit auf Gott und seine unermessliche Liebe schauen. Er hätte nicht kommen müssen – doch er tat es. Er hätte nicht sterben müssen – doch er tat es. Er muss uns nicht vergeben – doch er tut es, denn er ist gnädig und barmherzig. Er ist wirklich der „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“, der uns das „Wort von der Versöhnung“ anvertraut hat. Geben wir es weiter, denn die Welt braucht es!
Einen gesegneten Karfreitag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jes. 9,5-6 [Luther 2017]
Als Gebet heute frei nach einem alten Chorus:
So hat er mich lieb,
so hat er dich lieb:
Er gab seinen Sohn
vom Himmelsthron!
So, so hat er uns lieb.
Mittwoch, der 16.04.2025:
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
📖 Psalm 103,15-16.17
Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden.
🖋 1. Korinther 15,53
💭 Das Beste kommt noch
Heute geht es um die Ewigkeit. Im Losungswort heißt es, dass der Mensch zwar vergeht, Gottes Gnade jedoch nicht. Im Lehrtext hingegen, der eine Botschaft an Christen ist, lesen wir, dass auch wir nicht vergehen, sondern mit Unvergänglichkeit bekleidet werden. Wie passen diese Aussagen zusammen?
Was ist ewig und was ist vergänglich in Gottes Schöpfung? Jesus Christus sagte einmal: „Himmel und Erde werden vergehen.“(1) Weiterhin sagte er: „Seid deshalb nicht erstaunt, wenn ich euch sage, dass der Tag kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hören und herauskommen werden.“(2) Die ganze Schöpfung ist also vergänglich, der Mensch – oder besser die Seele des Menschen – aber nicht.
Vor diesem Hintergrund gibt es nichts Wichtigeres als das Evangelium. Es geht ja nicht in erster Linie um ein besseres Leben hier und jetzt, sondern um die Ewigkeit. Die Kernbotschaft lautet: Jesus Christus ist das Lösegeld für unsere Seelen.(3) Er ist die Gnade Gottes in Person, die nie vergeht. Wenn wir an ihn glauben, also auf sein Wort eingehen und uns durch seinen Geist leiten lassen, wird uns keine Verurteilung treffen.
Nun heißt es im Lehrtext, dass das Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet wird. Dieses Bild vermittelt uns Christen, dass wir das, was uns hier auf Erden ausmacht, mit in die Ewigkeit nehmen. Alles, was wir hier in Bezug auf Jesus Christus tun, nehmen wir mit in die Ewigkeit.(3) Die Ewigkeit hat für uns also schon hier begonnen. Gleichzeitig leben wir auf sie hin. Oft schauen Menschen im Alter nach hinten, weil sie denken: „Das Beste liegt alles schon hinter mir.“ Wenn wir jedoch mit Jesus Christus verbunden sind, können wir nach vorn schauen, weil wir wissen: „Das Beste kommt noch!“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 24,35a [Neue Genfer Übersetzung] (2) Joh. 5,28-29a [Neue Genfer Übersetzung] (3) Matt. 20,28
Als Gebet heute einige Verse aus dem Lied „Ewigkeit“:
Ich sehne mich nach einem Ort,
wo alles Leid ein Ende hat.
Denn was ich mit den Augen seh,
kann meine Seele nicht verstehn.
Mit Fokus auf die Ewigkeit
leb ich für das, was ewig bleibt.
Das Ziel vor Augen, Tag für Tag,
bis ich den Lauf vollendet hab.
Die Ewigkeit ist mein Zuhause.
Du hast sie mir ins Herz gelegt.
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich,
dass meine Seele ewig lebt.
Und diese Hoffnung wird mich tragen,
bis ich dir gegenüber steh.
Ich werd dir gegenüber stehn.
Text & Musik: Nikolai Nilkens, Mia Friesen
Montag, der 14.04.2025:
Die Erde ist voll der Güte des HERRN.
📖 Psalm 33,5
Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.
🖋 Apostelgeschichte 14,17
💭 Voll der Güte des HERRN
„Die Erde ist voll der Güte des HERRN“, so lautet das heutige Losungswort. Wie kam der Schreiber des Psalms darauf? Zum einen ging er davon aus, dass es einen Gott gibt, der die Erde erschaffen hat. Dieser ist kein anderer als der Gott Israels. Hinter dem großgeschriebenen Wort „HERR“ steckt der Name Gottes, nämlich Jahwe bzw. Jehova. Vielleicht noch interessanter ist, dass der Psalmist auch davon ausging, dass Gott aktiv in seiner Schöpfung tätig ist. Das kann man schon an dem Wort „Güte“ erkennen. Güte oder auch Gnade sind keine Eigenschaften aus ferner Vergangenheit, sondern jetzt erfahrbar. So glaubte der Schreiber des Psalms wohl nicht, dass Gott das Universum einmal irgendwie ins Leben gerufen und es dann sich selbst überlassen hat. Nun kann man natürlich sagen: „Er wusste ja noch nicht das, was wir heute wissen.“ Doch wissen wir es wirklich heute besser? Oder betrachten wir nur den messbaren Teil der Schöpfung und übersehen den nicht messbaren, aber wichtigsten Teil – nämlich die Güte Gottes?
Hinter all dem, was wir sehen und erleben, steckt ein Wille. Von diesem Willen handelt der Lehrtext, der aus einer Rede des Apostels Paulus stammt. Zuvor war durch Paulus ein Wunder geschehen. Daraufhin glaubten die Leute, dass er und seine Begleiter Götter seien. Doch Paulus wies das weit von sich und erklärte ihnen, wer Gott ist und woran sie ihn erkennen können. „Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen“, sagte er und deutete das geniale Zusammenspiel der Natur als ein Wirken Gottes.
Dieser Aspekt ist, meine ich, auch für uns sehr wichtig. In allem, was wir sehen und erleben, wirkt Gott. Natürlich wirken auch wir Menschen und können sogar Gottes Werk schädigen. Trotzdem kann man sein Wirken immer noch erkennen. Vertrauen wir Gott, so können wir es sehen und in der Gewissheit leben, dass er auch unser Leben in seiner Hand hält.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute eine freie Übersetzung des Gospelsongs: „My life is in your hands“
Du brauchst dich nicht zu sorgen, du musst keine Angst haben.
Freude kommt am Morgen, und Sorgen halten nicht immer an.
Denn in Jesus ist ein Freund da, der deine Tränen wegwischen wird.
Und wenn dein Herz gebrochen ist, hebe einfach deine Hände und sage:
Ich weiß, ich kann es schaffen.
Ich weiß, ich kann bestehen.
Egal, was auf mich zukommt:
Mein Leben liegt in deinen Händen.
Songwriter: Kirk Franklin
Samstag, der 12.04.2025:
Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht?
📖 Josua 5,14
Saul sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du gesehen hast und wie ich dir erscheinen will.
🖋 Apostelgeschichte 26,15-16
💭 Fragen erlaubt
Im Kontext der heutigen Bibelverse erlebten zwei Männer etwas völlig Unerwartetes. Im Losungswort war es Josua, der einen Mann, der mit gezücktem Schwert vor ihm stand, nicht einordnen konnte und ihn deshalb fragte: „Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden?“(1) Im Lehrtext berichtet der Apostel Paulus vor König Agrippa davon, wie Jesus – den Paulus auf das Schärfste verfolgte hatte – ihm erschien.
Hier sehen wir zwei Männer, die versuchten, etwas zu verwirklichen, was sie als göttlichen Auftrag verstanden. Josua hatte als Nachfolger des Mose den Auftrag bekommen, das Volk Israel in das verheißene Land zu führen. Gott hatte zu ihm gesagt: „Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben.“(2) Nun möchte man meinen, dass jemand mit solch einer klaren Berufung und einem persönlichen Reden Gottes sofort erkennt, wenn ihm ein himmlisches Wesen gegenübersteht. Dass Saulus in seinem Hass auf die Christen Jesus nicht erkannte, erscheint schon eher nachvollziehbar.
Umso mehr begeistert es mich, dass Gott zu beiden redet. Josua erhielt auf seine Frage nach Freund oder Feind die Antwort: „Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen.“(3) Mit anderen Worten: Was vom Himmel kommt, dient ausschließlich Gott. Und: Gott greift ein, damit sein Wille geschieht. Auch bei Saulus griff er ein. Auf dem Weg nach Damaskus, wo Saulus Christen inhaftieren wollte, wurde er von einem hellen Licht geblendet und fiel zu Boden. Er fragte: „Herr, wer bist du?“ Die Antwort stellte sein Leben auf den Kopf – vom Saulus zum Paulus.
Wie Josua und Paulus dürfen auch wir Fragen stellen, wenn uns etwas nicht klar ist oder wir unsicher sind. Gott ist da – und er antwortet.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jos. 5,13 [Luther 2017] (2) Jos. 1,3 [Luther 2017] (3) Jos. 5,14 [Luther 2017]
Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 139:
Herr, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich. Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weißt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue, vertraut. Und du, Herr, weißt, was ich sagen möchte, noch bevor ich es ausspreche. Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich. Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte! Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe und führe mich den Weg zum ewigen Leben.Amen.
Ps. 139,1-6.23-24 [Neues Leben Übersetzung]
Donnerstag, der 10.04.2025:
In deiner Hand, HERR, steht es, jedermann groß und stark zu machen.
📖 1. Chronik 29,12
Beugt euch also demütig unter die starke Hand Gottes, damit er euch zu seiner Zeit erhöhe.
🖋 1. Petrus 5,6
💭 In Gottes Hand
Das heutige Losungswort ist aus einem Gebet Davids. Er wollte etwas zum Tempel beisteuern, den sein Sohn Salomo bauen sollte. So gaben er und viele andere aus dem Volk freiwillige Gaben an Gold, Silber, Bronze, Eisen und andere wertvolle Stoffe. Als David die Menge der Gaben sah, war er überwältigt und dankte Gott. Ich denke, er erinnerte sich, woher sie kamen und wohin Gott sie geführt hatte. So sagte er nicht: „Alles, was wir für die Sache Gottes geben, haben wir uns hart erarbeitet“, sondern: „Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir dir etwas geben könnten? Alles, was wir haben, stammt von dir; wir geben dir nur, was du zuvor uns geschenkt hast.“(1) Es ist also Gott und nicht wir selbst, der uns groß und stark macht.
Nun lesen wir im Lehrtext, dass wir uns unter die starke Hand Gottes demütigen sollen. Mit dieser Aufforderung ist, so meine ich, das Gleiche gemeint wie das, was Jesus Christus einmal sagte: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“(2) Wir demütigen uns dann unter Gottes starke Hand, wenn uns sein Wille und seine Sache am wichtigsten sind. Gleichzeitig ist Demut auch ein Ausdruck des Vertrauens. Denn wir glauben, dass Gott es gut mit uns meint und uns zu seiner Zeit erhöhen wird. Eines schließt Demut allerdings aus: den Glauben an sich selbst.
Nun hört man häufig von erfolgreichen Sportlern, dass ihnen gerade der Glaube an sich selbst geholfen hat. Das mag auch so sein. Allerdings gehen dann auch die Ehre und der Ruhm an sie selbst. Ist das aber auch unser Ziel als Christen? Meines ist es nicht. Erfolg ist für mich, wenn durch das, was ich tue, Jesus Christus geehrt wird. Er ist mein Erlöser. Durch ihn bin ich das, was ich heute bin. Im Himmel werden wir einmal Jesus anbeten und nicht uns selbst. In diesem Sinne können wir auch persönlich sagen: „In deiner Hand, HERR, steht es, mich groß und stark zu machen.“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Chr. 29,14 [Neues Leben Übersetzung] (2) Matt. 6,33 [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du etwas Gutes mit uns vorhast. Bewahre mich bitte in diesem Vertrauen, besonders dann, wenn ich weniger Erfolg oder Lebensglück als andere habe. Begegne mir immer wieder neu, und erinnere mich daran, wie viel Gutes ich schon durch dich erfahren habe. Aus dir will ich meine Kraft schöpfen, damit Jesus Christus geehrt wird. Amen.
Dienstag, der 08.04.2025:
Der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt.
📖 2. Chronik 30,9
Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder.
🖋 Lukas 22,32
💭 Eine offene Tür
Immer wieder wandte sich das Volk Israel in seiner Geschichte von Gott ab und folgte anderen Göttern. Dadurch gerieten sie dann in große Not bis hin zur Verschleppung ins babylonische Reich. Kehrten sie jedoch zu Gott um, erlebten sie seine Gnade und Barmherzigkeit. Genau davon handelt auch das heutige Losungswort. König Hiskia, auf dessen Zeit sich das Losungswort bezieht, war ein König, der Gott folgen wollte. Er beseitigte die Götzen sowie falschen Altäre und richtete den ursprünglichen Gottesdienst wieder ein. Dazu gehörte zentral auch das Passahfest. Zu diesem Fest lud Hiskia alle Israeliten ein, die noch nicht verschleppt worden waren, und forderte sie auf, zu Gott zurückzukehren, denn er ist gnädig und barmherzig.
Manchmal wundere ich mich über Gottes Geduld. Immer wieder schenkte er Gnade, wenn die Menschen zu ihm zurückkehrten. Offensichtlich kennt er uns und weiß, wie schwer es uns fällt, ihm dauerhaft treu zu bleiben. Selbst einem Petrus war es nicht möglich. Er hatte die Wunder Jesu erlebt, ja selbst Wunder getan, und war davon überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Trotzdem verleugnete er seinen Herrn kurz vor dessen Kreuzigung. Doch schon bevor das geschah, schaute dieser schon auf das Danach. Petrus würde versagen, doch er würde auch wieder umkehren und dann sogar die anderen stärken.
Weder unsere menschliche Schwachheit noch schwere Schuld trennt uns von Gott – auch nicht ein verschlossener Himmel. Alle Hindernisse hat Gott beseitigt, als er seinen Sohn für uns gab. Das Einzige, was uns von ihm trennt, ist, wenn wir nicht durch die offene Tür hindurchgehen. Das bedeutete z.B. für Petrus, trotz seines Versagens an der Gnade Gottes festzuhalten, die er in Jesus Christus gefunden hatte. Für uns bedeutet es, Gott im Gebet und in seinem Wort zu suchen und ihm zu vertrauen. Wollen wir das?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich staune immer wieder, wie einfach es ist, zu dir zu kommen. Trotzdem halten mich manchmal falsche Gedanken zurück. Gedanken des Stolzes oder auch Gedanken der Angst, nicht angenommen zu werden. Ich will dir immer wieder neu vertrauen, auch wenn ich versagt, mich von dir entfernt habe, oder dich nicht verstehe. Halte mich fest in deiner Gnade. Das bitte ich im Namen deines Sohnes Jesus Christus, Amen.
Sonntag, der 06.04.2025:
Die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!
📖 Jesaja 58,7
Der König wird den Gerechten zur Antwort geben: Amen, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
🖋 Matthäus 25,40
💭 An Gott getan
In den heutigen Bibelversen geht es um den Umgang mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen und schnell übersehen oder sogar abgelehnt werden. Im Gegensatz zu denen, die angesehen und wohlhabend sind, werden sie eher gemieden. Doch gerade an ihnen macht Gott fest, wie ernst man es mit ihm meint. So verkündigte der Prophet Jesaja dem Volk Israel: „Beseitigt jede Art von Unterdrückung! Hört auf, verächtlich mit dem Finger auf andere zu zeigen, macht Schluss mit aller Verleumdung! Nehmt euch der Hungernden an, und gebt ihnen zu essen, versorgt die Notleidenden mit allem Nötigen! Dann wird mein Licht eure Finsternis durchbrechen. Die Nacht um euch her wird zum hellen Tag.“(1)
Schaut man auf den Lehrtext, so haben diese Verse nichts an Aktualität verloren. Gott zu dienen, schließt den Dienst an Bedürftigen mit ein. Wer sie jedoch missachtet, erntet von Gott ein vernichtendes Urteil.(2) Wenn wir in diesen Tagen über die zunehmende Dunkelheit in unserer Welt klagen, so liegt es an uns persönlich, wie viel Licht in unserer direkten Umgebung ist. Es geht nicht um alle Armen in dieser Welt – es geht um meinen Nächsten. Es geht darum, ob wir bedrücken oder helfen. Ob wir Worte des Friedens oder des Streits reden. Ob wir über andere reden, anstatt mit ihnen zu sprechen.
Ist uns immer bewusst, dass wir es bei unserem Gegenüber nicht nur mit einem beliebigen Menschen zu tun haben? Im Lehrtext spricht Jesus im Namen Gottes von einem seiner „geringsten Brüder“, und sagt: „… das habt ihr an mir getan.“ Wissen wir von vornherein, wer diese sind? Sicher nicht. Gott hingegen schon. So sah er etwa in einem erbitterten Feind des Evangeliums – nämlich Saulus – bereits ein „auserwähltes Werkzeug“ für die Botschaft von Jesus Christus.(3) Menschliche Einschätzungen jedoch können täuschen. Wenn Gott sich zu den Bedürftigen stellt, sollten wir das durchaus ernst nehmen. Wollen wir das?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jes. 58,9-10 [Hoffnung für alle] (2) Matth. 25,41-46 (3) Apg. 9,10-16 [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, danke, dass du mir mit Barmherzigkeit begegnest. Hilf mir, mich anderen gegenüber so zu verhalten, wie es dir entspricht. Ich will weder bedrücken noch niedermachen. Zeige mir, wo ich die Möglichkeit habe, zu helfen, und schenke es mir, dies in die Tat umzusetzen. Hilf mir, nicht an einem deiner geringsten Brüder vorbeizugehen. In Jesu Namen, Amen.
Freitag, der 04.04.2025:
Er wird sich unser wieder erbarmen und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
📖 Micha 7,19
Wenn wir unsere Schuld eingestehen, ist Gott treu und gerecht: Er vergibt uns die Schuld und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.
🖋 1. Johannes 1,9
💭 Erkennen und bekennen
Das heutige Losungswort spricht davon, dass Gott Sünde und Schuld bildlich gesprochen „auf ewig versenken“ will. Im Lehrtext wiederum geht es zusätzlich darum, was der Vergebung Gottes vorausgeht – nämlich das Erkennen und Bekennen der eigenen Schuld und Sünde. Darauf möchte ich heute näher eingehen.
Oft sieht man die Schuld der anderen wesentlich schneller als die eigene. Für die einen steht beispielsweise fest, wer Schuld an der Invasion in der Ukraine hat – nämlich Russland. Andere sehen das genau umgekehrt. Ähnliches beobachten wir in Bezug auf den Angriff der Hamas auf Israel. Verschiedene Gruppen in dieser Welt betrachten die Schuldfrage oft komplett gegensätzlich. Damit rückt Vergebung in weite Ferne, die Kriegsgefahr dagegen in unmittelbare Nähe.
Was wir im Großen erleben, geschieht auch im Kleinen, z.B. bei einem Nachbarschaftsstreit, bei Streit in der Familie oder am Arbeitsplatz. Schuld ist zunächst immer der andere. Nun lesen wir, dass Gott vergeben und uns von allem Unrecht reinigen will. Durch das Opfer Jesu Christi hat er alle Voraussetzungen dafür geschaffen. Menschlich gesehen möchten wir aber oft, dass vor allem die gegnerische Seite ihre Schuld erkennt und eingesteht. Jesus Christus allerdings lehrt uns Folgendes: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden.(1) Mit dieser Bitte aus dem Vaterunser bekennen wir, dass wir genauso Vergebung benötigen wie unsere Gegner, selbst dann, wenn wir uns in einem speziellen Konflikt nichts zuschulden kommen lassen haben. Wie viel mehr aber, wenn auch wir Schuld auf uns geladen haben.
So fordert Jesus uns auf, zu vergeben, weil auch wir grundsätzlich Vergebung brauchen. Wie ich es sehe, führt nur dieser Weg zu einer Versöhnung zwischen Gott und uns, und ebenso untereinander. Sind wir bereit, ihn zu gehen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 6,12 [Neue Genfer Übersetzung]
Als Gebet heute eine Strophe aus dem Kirchenlied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“
Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.
Text: Philipp Friedrich Hiller (*1699 ✝1769)
Mittwoch, der 02.04.2025:
Ein Sohn soll seinen Vater ehren. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?, spricht der HERR.
📖 Maleachi 1,6
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.
🖋 2. Korinther 1,3
💭 Eine neue Identität
Sowohl im heutigen Losungswort als auch im Lehrtext geht es um Gott als Vater. Allerdings ist der jeweilige Hintergrund verschieden. Im Losungswort nennen die Priester Gott ihren Vater, handeln aber nicht dementsprechend. Außerdem nennen sie Gott ihren Herrn, fürchten ihn aber nicht. Es geht im Losungswort also darum, dass Wort und Tat auch übereinstimmen sollten. Auch heute ehren manchmal Menschen Gott mit Worten und Liedern, suchen aber nicht seinen Willen in der Bibel und im Gebet.
Im Lehrtext hingegen geht es um die Vaterschaft Gottes. Er ist der Vater Jesu Christi. Deshalb verkörpert Jesus auch die Eigenschaften Gottes, nämlich Barmherzigkeit und Trost. Wie Jesus mit den Menschen umgegangen ist, so geht Gott mit uns um. Das ist eine große Hilfe, um zu verstehen, wie er wirklich ist. Ich halte mich da immer an die Worte Jesu, der sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“(1)
Nun dürfen auch wir Christen Gott unseren Vater nennen. Gemeint ist eine echte Vaterschaft, nicht nur eine Anrede. Was aber bedeutet das für unser Leben? Erst einmal bedeutet es, dass wir eine neue Identität bekommen. Jesus Christus sagte einmal: „Auch sollt ihr niemand hier auf der Erde ‚Vater‘ nennen, denn nur einer ist euer Vater, der Vater im Himmel.“(2) Das klingt ja etwas merkwürdig. Sollen wir zu unserem leiblichen Vater nicht mehr „Vater“ oder „Papa“ sagen? Meines Erachtens bezog sich Jesus darauf, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer sich gern als „Meister“ oder „Vater“ anreden ließen. Grundsätzlich geht es aber um unsere neue Identität. Jesus macht uns bewusst, dass wir in Christus eine göttliche Natur bekommen haben.(3) Wenn wir aber wissen, wer wir sind, wissen wir für gewöhnlich auch, wie wir in vielen alltäglichen Situationen handeln sollten. Unser Vater im Himmel ist barmherzig und voller Trost – also sind wir es auch, denn wir sind seine Kinder.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 14,9b [Luther 2017] (2) Matt. 23,9 [Neue Genfer Übersetzung] (3) 2.Petr. 1,4
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir deine Kinder sein dürfen. Deine Klarheit, Güte, Barmherzigkeit und Heiligkeit ist nun auch ein Teil von uns geworden. Hilf uns, dass wir verstehen, wer wir sind, und hilf mir, mich so zu verhalten, wie es dir entspricht. Ich danke dir dafür, Amen.
Montag, der 31.03.2025:
Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken!
📖 Psalm 145,10
Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
🖋 Kolosser 3,16
💭 Danke sagen
Vermutlich haben viele von uns als Kinder gelernt, dass es höflich ist, sich zu bedanken. „Wie sagt man?“, hören Kinder auch noch heutzutage. Nun geht es in den heutigen Bibelversen ebenfalls um Dankbarkeit, und zwar um Dankbarkeit gegenüber Gott. „Alle, die zu dir gehören, sollen dir danken“, heißt es im Losungswort. Damit sind jedoch keine halbherzigen Lippenbekenntnisse oder fromme Höflichkeitsfloskeln gemeint. Vielmehr geht es um Dank und Lobpreis aus tiefstem Herzen.
Nehmen wir noch einmal das Bild eines Kindes, das von seinen Eltern gemahnt wird, sich zu bedanken. Ob das Kind wirklich dankbar ist, spielt dabei eine zweitrangige Rolle. Ebenso ist die Beziehung zu der Person, bei dem es sich bedanken soll, mehr oder weniger wichtig. Das Kind soll einfach lernen, höflich zu sein und danke zu sagen. Die heutigen Bibelworte gehen jedoch weit über so etwas hinaus. Unsere Dankbarkeit Gott gegenüber wurzelt darin, dass wir seine Geschöpfe sind und er sich um uns kümmert. In dem Psalm, aus dem das Losungswort stammt, beschreibt David, der Verfasser, wie verlässlich und liebevoll Gott ist.(1) Wenn wir dies in unserer persönlichen Beziehung zu ihm hautnah erleben, ist unser Dank kein Pflichtprogramm mehr, sondern wird zur Kür, in die wir unser Bestes hineinpacken.
Wie Dank und Lobpreis aussehen können, beschreibt der Apostel Paulus im Lehrtext. Auch hier geht es nicht um etwas Äußeres: „… singt Gott dankbar in euren Herzen.“ Oft sind wir so fixiert auf den ersten Teil: Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder. Doch das geistlichste Lied bleibt eine leere Hülse, wenn das Herz nicht mitschwingt. Klingt in unserem Herzen jedoch ein Lied zur Ehre Gottes, so erfüllt es unser ganzes Sein mit großer Freude und Dankbarkeit. Gottes Gegenwart ist uns dann bewusst und die Worte zum Lobpreis entstehen fast von alleine. Ob laut oder leise, die Dankbarkeit fließt dann einfach aus uns heraus – hin zu Gott.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 145,14-20
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich dein Kind sein darf. Ebenso danke ich dir für deinen Sohn, Jesus Christus, der uns erlöst hat, und für den Heiligen Geist, der uns tröstet und leitet. Danke auch für dein Wort, die Bibel. Öffne mir die Augen für all das Gute, das du in meinem Leben tust und schon getan hast. Ich will dich loben und lieben von ganzem Herzen. In Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 29.03.2025:
Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt!
📖 Habakuk 2,20
Jesus lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker?
🖋 Markus 11,17
💭 Gott ernst nehmen
Im Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, werden die Sünden derjenigen aufgezählt, die Gott nicht ernst nahmen. In diesem Sinnzusammenhang deute ich das Losungswort folgendermaßen: Menschen, die Gott nicht ernst nahmen, sollten wissen, dass er nicht weit weg, sondern ganz nah in seinem heiligen Tempel war. Der, der richten und retten kann, war anwesend. Jeder sollte das erkennen und vor Ehrfurcht schweigen.
Im Lehrtext finden wir eine ähnliche Aussage. Jesus Christus trieb damals die Händler aus dem Tempel. Tat er es, damit die Betenden nicht gestört werden, wenn z.B. Waren durch den Tempel getragen wurden? Ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund war. Vielmehr sehe ich in dem Tempel einen Ort, an dem sich Gott und Mensch begegneten. Solch ein Ort ist heilig und verdient es, mit Respekt behandelt zu werden.
Auch heute gibt es Orte und Gebäude, in denen Menschen Gott suchen. Jedoch ist die Begegnung mit ihm nicht mehr an solche Orte gebunden. Jesus sagte einmal: „Es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. … Die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten.“(1) Weiterhin erklärte der Apostel Paulus, dass Gottes Tempel nicht mehr ein Gebäude ist. So schrieb er: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“(2) Wenn der Prophet Habakuk also sagt: „Der HERR ist in seinem heiligen Tempel“, so bezieht sich das heute auf die Gemeinde Jesu Christi.
Manchmal frage ich mich, ob uns Christen klar ist, wer wir eigentlich sind. Auf der einen Seite sind die Menschen, die zur Gemeinde Jesu Christi gehören, ganz normale Leute – manchmal einfach, manchmal auch schwierig. Und doch sind wir der Ort, an dem der lebendige Gott den Menschen begegnen will. Nehmen wir das ernst?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) aus Joh. 4,21-23 [Neues Leben Übersetzung] (2) 1.Kor. 3,16 [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, in deinem Wort lesen wir, dass wir der Tempel deines Geistes sind. Dafür will ich dir danken. Es erfüllt mich aber auch mit Ehrfurcht, dass du durch uns – also auch durch mich – anderen Menschen begegnen willst. Hilf mir bitte, dass ich diese hohe Berufung erkenne und ernst nehme. Wirke in mir und durch mich, damit der Name deines Sohnes Jesus geehrt wird. Befreie mich von Störfaktoren, diesen „kleinen Händlern“, die mich meine geistliche Berufung vergessen lassen. Das alles bitte ich im Namen Jesu Christi, Amen.
Donnerstag, der 27.03.2025:
Lobet Gott in den Versammlungen.
📖 Psalm 68,27
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
🖋 Apostelgeschichte 2,46-47
💭 Zurück zum Ursprung
Im heutigen Losungswort wird dazu aufgerufen, gemeinsam Gott zu loben. Im vorausgehenden Vers heißt es sogar: „Die Sänger gehen voran, danach die Spielleute inmitten der Mädchen, die da Pauken schlagen.“(1) Doch wozu der ganze Aufwand? Offensichtlich geht es hier ja nicht um ein Konzert, das jemand hören soll. Worum geht es aber dann?
Ich denke, die eigentliche Frage ist nicht, was wir davon haben, wenn wir Gott loben. Auch nicht, was Gott davon hat. Vielmehr reagieren wir auf ihn. Lobpreis ist im gewissen Sinne ein Echo auf seine Güte, ein Ausdruck unserer Dankbarkeit und Bewunderung. Im Grunde hätte jeder Mensch einen Anlass, Gott zu loben, denn er lässt die Sonne für Böse und Gute aufgehen und sendet Regen für die Gerechten wie für die Ungerechten.(3) Doch nicht in jedem entsteht dieses Echo. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass jemand, der in Jesus Christus Vergebung, Erlösung, ewiges Leben und einen direkten Zugang zu Gott gefunden hat, nicht den Drang empfindet, ihn zu loben.
So erging es auch den ersten Christen. Ihre Reaktion auf Gottes Güte wird im Lehrtext beschrieben. Unter anderem, dass sie einmütig waren, sich an verschiedenen Orten trafen und Gott mit allem, was sie taten, lobten. Sie taten es mit einem lauteren Herzen, hatten also keine heimlichen Hintergedanken. So wurden ihre Zusammenkünfte und Gottesdienste authentisch und fanden Beachtung beim ganzen Volk.
Wie ist das bei uns? Leben wir noch in dieser ursprünglichen Freude, dem Drang, Gott zusammen mit unseren Glaubensgeschwistern zu loben? Was tun wir, wenn uns die Musik nicht gefällt? Wenn wir Gott gemeinsam loben wollen, brauchen wir auch eine gemeinsame Form, die nicht unbedingt jedem zusagt. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, immer wieder zum Ursprung unserer Freude und Dankbarkeit zurückzukehren: Jesus Christus.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 68,26 [Luther 2017] (2) Ps. 150,1-6 (3) Matt. 5,45 [Neues Leben Übersetzung]
Gebet:
Vater im Himmel, heute möchte ich dich darum bitten, in mir die Freude an Jesus Christus neu zu entfachen. Entfache auch neu den Drang, dich mit meinen Glaubensgeschwistern zusammen zu loben. Hilf mir, mich nicht am Stil der Musik oder an anderen Bestandteilen eines Gottesdienstes zu stören. Befreie mich da von inneren Blockaden. Ich will dir von ganzem Herzen danken, dass du mich erlöst hast. Danke, Vater, für Jesus Christus, Amen.
Dienstag, der 25.03.2025:
Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er wandelte mit Gott.
📖 1. Mose 6,9
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
🖋 1. Petrus 1,15
💭 Auf Gott ausgerichtet
Im heutigen Losungswort geht es um Noah. In einer Zeit, als Gott die Menschheit aufgrund ihrer Bosheit vernichten wollte, war Noah der Einzige, der vor Gott bestehen konnte. Die ihn kannten, wussten um sein vorbildliches Leben, was jedoch keinen Einfluss auf sie hatte. Über sie heißt es: „Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben. Keiner wollte von Gott etwas wissen, niemand beachtete das Recht und die Gesetze. Es gab nur ein Gesetz: Grausamkeit.“(1)
Noah und seine Familie lebten also nach Standards, die für andere belanglos waren. Entscheidend für Noahs Geschichte war, dass er an seiner Ausrichtung an Gott festhielt. Er „wandelte mit Gott“, heißt es im Losungswort, was bedeutet, dass er sein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott führte. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, was Noah entgegen all dem, was um ihn herum passierte, befähigte, um an dem festzuhalten, was er vor Gott als richtig empfand.
Im Lehrtext lesen wir ebenfalls von einer Ausrichtung: Wir sollen unser Leben so führen, wie Gott ist, nämlich „heilig“. Doch ist es überhaupt möglich, diese Aufforderung des Apostels Petrus umzusetzen? Mit Sicherheit nicht aus eigener Kraft. Deshalb kommt vor allen Handlungen und Bestrebungen die Ausrichtung auf Gott. Heilig zu sein, bedeutet weder, möglichst viele gute Taten zu tun, noch sich darum abzumühen, Sünde zu vermeiden. Viel wichtiger ist es, mit dem in Gemeinschaft zu leben, der heilig ist: Gott. In seiner Gegenwart wird erkennbar, was gut und richtig, aber auch, was böse oder falsch ist. Es war Noahs Nähe zu Gott, die ihm half, in einer wirklich bösen Zeit das Richtige zu tun.
So wird es auch unsere Nähe zu dem heiligen Gott sein, die uns Wegweisung in unserer Zeit gibt. Solange wir auf ihn ausgerichtet bleiben, können wir in allen Umständen und Herausforderungen auf seine Führung hoffen und vertrauen. In Jesus Christus finden wir Wegweisung, Schutz, Gerechtigkeit und Heiligung.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Mos. 6,11 [Hoffnung für alle]
Als Gebet heute einige Verse aus Psalm 27:
Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr beschützt mich vor Gefahr – vor wem sollte ich erschrecken? Wenn böse Menschen kommen, um mich zu vernichten, wenn meine Feinde und Verfolger mich angreifen, dann werden sie stolpern und stürzen. Ein mächtiges Heer umzingelt mich, dennoch fürchte ich mich nicht. Auch wenn sie mich angreifen, bleibe ich voller Zuversicht. Eine einzige Bitte habe ich an den Herrn. Ich sehne mich danach, solange ich lebe, im Haus des Herrn zu sein, um seine Freundlichkeit zu sehen und in seinem Tempel still zu werden. Denn er wird mich aufnehmen, wenn schlechte Zeiten kommen, und mir in seinem Heiligtum Schutz geben. Er wird mich auf einen hohen Berg stellen, wo mich niemand erreichen kann.
Ps. 27,1-5 [Neues Leben Übersetzung]
Amen.
Sonntag, der 23.03.2025:
Ich will des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not.
📖 Psalm 59,17
Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß.
🖋 Apostelgeschichte 26,22
💭 Gottvertrauen
Psalm 59, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt mit der Bitte Davids, Gott möge ihn vor seinen Feinden erretten. Anstatt aber seiner Angst Raum zu geben, wollte er den Tag damit beginnen, Gott zu rühmen. Allen Ängsten und Befürchtungen zum Trotz wollte er bekennen, dass Gott sein Schutz und seine Zuflucht in der Not ist. Versuchte David, sich damit selbst zu manipulieren?
Seit 1952 gibt es eine Lehre, die den Anspruch hat, dass man mit ihr Alltagsprobleme besser bewältigen kann. Sie nennt sich: „Positive Thinking“ – „positives Denken“.(1) Man betrachtet Herausforderungen optimistisch, prognostiziert ein gutes Ende und versucht, niederdrückende Gedanken zu vermeiden. Die Theorie ist, dass man am Ende das bekommt, was man zuvor gedacht oder gesagt hat. In abgewandelter Form existiert solch ein Denken auch unter einigen Christen. War David also ein positiver Denker?
Das glaube ich nicht, sondern eher, dass David auf Gottes Allmacht und Güte vertraute. Er musste also nicht künstlich eine positive Zukunft beschwören. Gott würde ihn auch bewahren, wenn er vor Angst vergeht. Jemand sagte einmal: „In Gedanken sterben wir tausend Tode, in Wahrheit aber nur einen.“ Wenn wir unseren Ängsten und Befürchtungen zu viel Raum geben, bedeutet das nicht, dass diese auch eintreffen. Sie fangen aber an, unser Vertrauen zu Gott zu erschüttern. Bekennen wir dagegen Gottes Güte und Schutz, stärkt das unser Vertrauen.
Auch der Apostel Paulus war in seinem Dienst oft mit Ängsten konfrontiert. Doch im Rückblick sah er, wie Gott ihn durch alles hindurchgebracht hatte – so lesen wir es im Lehrtext. Für mich bedeutet das: Gott wird auch uns durchbringen. Unser Schicksal liegt in seinen Händen – und er meint es gut mit uns. In dieser Zuversicht können wir trotz unserer Ängste seine Güte rühmen und darauf vertrauen, dass er ein Helfer in der Not ist.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) http://en.wikipedia.org/wiki/The_Power_of_Positive_Thinking
Als Gebet heute ein Ausschnitt aus dem Lied „Meine Zeit steht in deinen Händen“:
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
Sorgen quälen und werden mir zu groß.
Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein?
Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los.
Vater, du wirst bei mir sein.
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
Text & Melodie: Peter Strauch
Freitag, der 21.03.2025:
Den Demütigen wird der HERR Gnade geben.
📖 Sprüche 3,34
Es entstand auch ein Streit unter den Jüngern, wer von ihnen als der Größte gelten könne. Jesus aber sagte zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste, und wer herrscht, werde wie einer, der dient.
🖋 Lukas 22,24-26
💭 Ein demütiges Wesen
Im heutigen Losungswort geht es um Demut – oder besser gesagt um den Lohn der Demut. Demut ist also nicht nur eine gute Charaktereigenschaft, sondern bewirkt auch, dass Gott darauf mit Gnade reagiert. Diese Gnade ist sehr wichtig. Sie kompensiert die Nachteile, die ein aufrichtig demütiger Mensch oft in Kauf nimmt.
Nun konkretisiert Jesus Christus im Lehrtext, wie Demut praktisch aussehen kann und soll. Als die Jünger sich stritten, „wer von ihnen als der Größte gelten könne“, machte Jesus etwas Grundsätzliches klar. So sagte er: „Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern.“ Dieser Satz hat es in sich. Jesus beschreibt hier eine Form von Hochmut, die sich moralisch rechtfertigt: Sie „lassen sich als Wohltäter feiern.“ Genauso soll es also nicht sein. Doch wie soll es denn unter uns Christen sein?
Jesus sagt nicht, dass herrschen oder leiten grundsätzlich negativ ist, solange es aufrichtig als Dienst verstanden wird. Auch wenn jemand der Größte sein will, also salopp gesagt „den Hut aufhaben“ möchte, ist das nicht von vornherein schlecht. Er bzw. sie soll aber nicht darauf aus sein, andere zu dominieren, sondern soll diese höher wertschätzen als sich selbst. Christliche Leiter leiten also in einer Gesinnung der Demut, die nicht nur äußerlich so erscheint.
Was Jesus hier sagte, beschreibt auch sein eigenes Handeln. Als er seinen Jüngern die Füße wusch, gab er ihnen ein Beispiel, wie sie sich untereinander verhalten sollen.(1) Nun liegt es an uns, Jesu Worte mit seiner Hilfe umzusetzen. Gott schenke uns diese Gnade, besonders da, wo uns andere Menschen anvertraut sind.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 13,3-17
Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast vielen Menschen Verantwortung über andere gegeben. Dazu gehören Verantwortung über Kinder, Mitarbeiter, eine Gemeinde, Leute aus der Stadt oder sogar über ein ganzes Volk. Bitte vergib uns, wenn wir andere von oben herab behandelt haben. Vergib uns auch, wenn wir heimlich nach Macht und Ansehen gestrebt haben. Schenke uns deine Demut, mit der du uns bis heute dienst, obwohl du der Herr über alles bist. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Donnerstag, der 17.04.2025:
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
📖 Psalm 73,23
Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
🖋 Lukas 22,42-43
💭 Glauben bewahren
Das heutige Losungswort am Gründonnerstag stammt aus Psalm 73. Es lohnt sich, diesen Psalm einmal vollständig zu lesen. Darin gesteht der Schreiber Asaf, dass er fast vom Glauben abgefallen wäre. Er sah, wie gut es denen ging, die Gott ignorierten: Sie waren gesund, lebten ohne Sorgen und Mühsal und rühmten sich sogar noch für ihre Gottlosigkeit. All das machte Asaf eifersüchtig. Er bemühte sich, in Gottes Weisungen zu leben, doch was kam dabei heraus? „Jeder Tag wird mir zur Qual, eine Strafe ist er schon am frühen Morgen!“(1) – so beschreibt er sein Leben. Deshalb fragte er sich: „War es denn völlig umsonst, dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte und mir nie etwas zuschulden kommen ließ?“(2)
Auch wir haben mitunter solche Fragen. Vieles, was wir tun, tun wir um Christi willen. Mancher schränkt sein Leben ein, während andere es ausleben. Wir lassen uns von unserem Gewissen leiten – andere haben scheinbar keines. Dabei geht es ihnen teilweise besser als uns. Lohnt es sich heute noch, an Jesus Christus zu glauben? Asaf beantwortete die Frage nach dem Glauben mit: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.“ Wie kam er zu diesem Schluss? Nun, Gott ließ ihn das Ende derer sehen, die ohne Gott leben wollten. Sie konnten vor ihm und vor der Wahrheit nicht bestehen.
Der Lehrtext ist ein Ausschnitt aus dem Gebet Jesu im Garten Gethsemane. In seiner Angst fragte Jesus Gott, ob es denn keinen anderen Weg gäbe, die Menschen von ihrer Sünde zu erlösen. Die Auferstehung und die Erlösung der Menschen schienen so fern zu sein. Doch Gott war ihm nahe, und in seinem Willen wollte er bleiben.
So kann es auch uns ergehen, wenn wir durch schwere Tage gehen. Selbst wenn wir nicht begreifen, warum Gott alles so kommen ließ, können wir einfach bei ihm bleiben. Seine Hand wird uns halten und durchbringen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 73,14 [Hoffnung für alle] (2) Ps. 73,13 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich möchte dir danken, dass du nicht versucht hast, dich selbst zu retten. Du bist den ganzen Weg bis an Kreuz gegangen, um mich zu retten. Nun will ich in dir und in deinem Wort leben. Bitte halte mich und alle meine Glaubensgeschwister fest, dass wir den Glauben bewahren und auf die Freude schauen, die auf uns wartet. Bitte lass uns heute schon etwas davon spüren. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Dienstag, der 15.04.2025:
Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
📖 Jeremia 8,9
Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?
🖋 1. Korinther 1,20
💭 Gottes Weisheit
Das heutige Losungswort aus dem Buch Jeremia stammt aus einem für Israel düsteren Kapitel. Immer wieder hatten sie Gott den Rücken gekehrt und waren anderen Göttern nachgelaufen. Die Folge für sie war, dass er mit ihnen hart ins Gericht ging. Was sie für klug und weise gehalten hatten, entpuppte sich als großer Irrtum und bloße Wunschvorstellung.(1)
Nun mögen wir heutzutage vielleicht nicht mehr falschen Göttern nachlaufen – oder doch? Betrachten wir einmal die Fragen des Apostels Paulus an die Korinther aus dem Lehrtext: „Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?“ Hier geht es nicht um Götzenstatuen oder Rituale, die von Gott wegführen. Hier geht es um Meinungen, Ansichten und Gedankenkonstrukte. Im konkreten Fall der Gemeinde in Korinth waren es sogar theologische Fragen und Parteiungen, die das Miteinander in Christus bedrohten.(2)
Damit sind wir unmittelbar in der Gegenwart. Erkenntnisse und Meinungen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft bleiben nicht ohne Einfluss auf uns, auch nicht in der Gemeinde Christi. Umso wichtiger, so meine ich, ist für uns Gottes Wort, die Bibel, und ebenso auch der persönliche Kontakt zu Gott. Die Weisheit der Welt, wie Paulus es nennt, kann uns nicht retten. Es mag vielleicht das Beste und Klügste sein, was wir menschlich vermögen – es ist jedoch nichts im Vergleich zu Gottes Weisheit. So schrieb Paulus: „Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.“(3)
Diese Weisheit hat einen Namen: Jesus Christus. Durch ihn kommt Rettung. Bei ihm ist Vergebung statt Vergeltung. Gnade statt Verurteilung. Feindesliebe statt Hass. Versöhnung statt Streit. Er macht möglich, was uns unmöglich ist. Glauben wir der Welt – oder ihm?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 8,9-16 (2) 1.Kor. 1,10-13 (3) 1.Kor. 1,25 [Luther 2017]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du zu uns gekommen bist und uns mit dem Vater versöhnt hast. Hilf mir, deine Stimme zu hören, wenn die Welt um mich herum laut wird. Schenke mir Liebe zu dir und deinem Wort. Sprich zu mir durch deinen Geist, damit ich mich nicht von falschen Ideen blenden lasse. Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Sonntag, der 13.04.2025:
Es übervorteile keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem Gott.
📖 3. Mose 25,17
Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.
🖋 Philipper 2,5
💭 Liebe macht es möglich
In den heutigen Bibelversen geht es darum, wie wir uns gegenüber anderen verhalten sollen. Niemand soll seinen Nächsten übervorteilen – so lesen wir es im Losungswort. Im Lehrtext wiederum werden wir aufgefordert, uns so zu verhalten, wie es Jesus Christus entspricht. Vor einiger Zeit war es populär, ein Stoffarmband mit dem Spruch „Was würde Jesus tun?“ zu tragen. Nun ist es eine Sache, zu wissen, was man tun sollte, und eine andere, es auch tatsächlich zu tun. Wie also kommen wir vom theoretischen Wissen zur Tat?
Um das zu erreichen, wird im Losungswort eine Warnung ausgesprochen, nämlich: „Fürchte dich vor deinem Gott.“ Die Furcht vor Strafe soll den Menschen dazu veranlassen, z.B. seinen Nächsten nicht zu übervorteilen. Letztendlich arbeiten unsere Landesgesetze nicht anders. Nun denken aber viele: „Wenn ich nicht erwischt werde, kann ich Gesetze und Regeln auch brechen.“ Ob im Straßenverkehr oder in anderen Situationen, überall kann man Grenzen überschreiten, die anderen schaden. Verhindert die Furcht vor Gott nun solch ein grenzüberschreitendes Verhalten? Ich denke schon. Viele handeln allerdings eher nach ihrem persönlichen Wertekompass. Andere dagegen haben weder Gottesfurcht noch Skrupel, ihren Nächsten zu übervorteilen.
Was aber treibt uns Christen an, Grenzen im Miteinander nicht zu überschreiten? Der Lehrtext zeigt uns, wie es gehen kann. Die persönliche Verbindung mit Jesus Christus und die Liebe zu ihm treibt uns, so handeln zu wollen, wie es ihm entspricht. Wenn Christen Grenzen überschreiten, andere schädigen oder geringschätzen, fehlt ihnen diese Liebe. Ihre Taten sprechen lauter als ihre Worte. Wenn ich solch ein Verhalten bei mir entdecke, ist es Zeit, Gott zu suchen und zur ersten Liebe zurückzukehren. Unsere Liebe zu Jesus weckt in uns die Sehnsucht, auch ohne Furcht vor Strafe anders handeln zu können. Seine Liebe zu uns wiederum macht es möglich. Strecken wir uns danach aus.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass deine Liebe uns befreit hat. Nun treibt mich nicht mehr die Furcht vor Strafe, sondern die Liebe zu dir. Hilf mir bitte, dass deine Erlösung in meinen Taten sichtbar wird. Amen.
Freitag, der 11.04.2025:
Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.
📖 Psalm 145,13
Jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!
🖋 Offenbarung 5,13
💭 Gottes ewiges Reich
Der vollständige Vers des heutigen Losungswortes lautet: Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für. Der HERR ist getreu in all seinen Worten und gnädig in allen seinen Werken. Gottes ewiges Reich und seine Herrschaft werden hier im zweiten Teil des Verses näher beschrieben: Gott steht zu dem, was er sagt, und ist gnädig in dem, was er tut. Wie ich es sehe, ist diese Art von Herrschaft das reinste Paradies für uns Menschen. Deshalb glaube ich auch, dass in Gottes Reich eine unvorstellbare Freude sein wird.
Von solch einer Freude handelt der Lehrtext. Er stammt aus einer Vision, die sich auf die letzte Zeit bezieht, bevor Jesus Christus wiederkommt. In ihr wird von einem Buch „mit sieben Siegeln“(1) berichtet – ein Begriff mit sprichwörtlichem Charakter. Für manch einen ist die gesamte Offenbarung solch ein Buch. Nun berichtet Johannes, der Verfasser, weiter, dass niemand dieses Buch öffnen konnte. Doch dann erschien Jesus Christus in der Gestalt eines Opferlammes. Er, der sein Leben für unsere Schuld gegeben hatte, war berechtigt, die Siegel zu öffnen. Was aber hatte es mit diesem Buch auf sich, dass die gesamte Schöpfung den anbetete, der es öffnen durfte?
Ich glaube, dass das Öffnen dieses Buches die letzte Zeit beschreibt, in der Gott die Dunkelheit in unserer Welt besiegen und sein Friedensreich aufrichten wird. Viele Menschen sehnen sich danach, dass Gewalt, Kriege und Unrecht endlich aufhören. Doch niemand ist in der Lage dazu – nur einer: Jesus Christus. Sein Reich beginnt in uns, wenn wir ihm folgen und vertrauen. Doch am Ende wird es für alle Menschen anbrechen. Dann wird die ganze Schöpfung Gott, dem Vater und dem Sohn die Ehre geben. Wir aber können es jetzt schon tun.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Offb. 5,1
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich einmal dabei sein darf, wenn dein Friedensreich anbricht. Danke, dass dein Friede schon jetzt in mir wohnt. Ich bitte dich, dass noch viele Menschen in unserem Land erkennen, wer du bist. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Mittwoch, der 09.04.2025:
Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
📖 Psalm 34,6
Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
🖋 Johannes 13,15
💭 Eine Frage der Blickrichtung
Der heutige Losungsvers aus Psalm 34 stammt aus einer für seinen Verfasser schwierigen Zeit. David hatte sich auf der Flucht vor seinem Schwiegervater Saul, der ihn verfolgte, bei Abimelech verstecken wollen. Als er jedoch mitbekam, dass man ihn dort als Feind sah, gab er sich als verrückt aus, worauf er schließlich weggeschickt wurde.(1) Dennoch finden wir aus dieser Zeit der Verfolgung Aussagen wie das heutige Losungswort: „Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.“ Wie soll man in solchen Umständen vor Freude strahlen können?
Es liegt daran, worauf man schaut. David hätte allen Grund gehabt, zu verzweifeln. Er konnte nicht zurück, und keiner wollte ihn bei sich haben, das waren die harten Fakten. Besser gesagt: die menschlichen Fakten. Doch David wusste, dass es noch mehr gab – nämlich Gottes Fakten. Bei ihm ist Annahme statt Ablehnung; Schutz in Verfolgung; Fülle statt Mangel; Freude trotz Leid. Also richtete David seinen Blick auf Gott und erlebte, dass dieser ihm auf sein Gebet antwortete und ihn von allen seinen Ängsten befreite.(2)
Auch im Lehrtext geht es um die Blickrichtung. Jesus hatte seinen Jüngern gerade die Füße gewaschen, eine Aufgabe, die sonst von irgendwelchen Dienern erledigt wurde. Das löste bei den Jüngern Fragen aus, immerhin war Jesus ja ihr Meister. Jesus zeigte mit dieser Handlung, dass er sowohl Meister als auch Diener sein konnte – und es auch wollte. Für die Jünger, unter denen es immer wieder um das Thema ging, wer von ihnen denn nun der Größte war, muss das verblüffend gewesen sein. Jesu Hinweis, seinem Beispiel zu folgen, lenkte ihren Blick auf ihn: „… damit ihr tut, wie ich euch getan habe.“
Worauf schauen wir in Herausforderungen? Es mag sein, dass unser Blick erst einmal an den Umständen haftet. Schauen wir jedoch auf Gott, schenkt er uns Wege, die wir vorher nicht kannten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 34,1 (2) Ps. 34,5
Gebet:
Herr Jesus Christus, es ist wahr: Du bist unser Herr und Meister. Und doch ist für dich niemand zu gering, dass du nicht auf ihn hören würdest. Dein Leben hier auf der Erde bezeugt, dass du sowohl Herr als auch Diener warst. Hilf mir, deine Wege mehr und mehr zu erkennen. Schenke mir Mut, wenn ich in deiner Kraft handeln soll. Und ebenso bitte ich um Demut, mich nicht als etwas Besseres zu sehen, sondern – wie du – dort zu dienen, wo der Vater mich haben will. Amen.
Montag, der 07.04.2025:
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.
📖 Psalm 103,6
Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde.
🖋 Jakobus 4,17
💭 Glaubenstaten
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Jakobus, der Verfasser, war wohl ein leiblicher Bruder Jesu.(1) Er schrieb eindeutig an Christen. Ihm war es wichtig, dass dem Glauben auch Taten folgten. Natürlich ist es richtig, dass wir vor Gott nicht aufgrund unserer Taten gerecht werden, sondern durch den Glauben an Jesus Christus. Doch andererseits gilt auch, dass ein Glaube ohne entsprechende Taten tot ist.(2) Jakobus nun stieß sich wahrscheinlich an Christen, die zwar von sich sagten, sie wären gläubig, aber immer wieder Streit untereinander hatten, auf andere neidisch waren und bestimmte Glaubensgeschwister wie Menschen zweiter Klasse behandelten.
Im Laufe der christlichen Kirchengeschichte sind viele Konfessionen entstanden, die sich an bestimmten Punkten in ihrem theologischen Bekenntnis unterscheiden. Doch alle Gruppen müssen sich von Jakobus diese Frage gefallen lassen: „Tust du auch, was du glaubst?“ „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde“ – dieser Satz ist eine Herausforderung an alle, die sich zu Jesus Christus bekennen. Interessant an diesem Wort ist, dass es von unserem eigenen Wissen und Gewissen abhängig gemacht wird, ob wir uns vor Gott versündigen oder nicht.
Die Frage also, was denn das Gute ist, was wir tun sollen, kann nicht mit einer Zehn-Punkte-Liste beantwortet werden. Vielmehr hat Gott es uns mit einem simplen Gebot ins Herz geschrieben. Dieses lautet: So wie ihr von anderen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.(3)
Nun lesen wir im Losungswort, dass Gott denen Gerechtigkeit und Recht schafft, die Unrecht leiden. Wie verstehen wir diesen Vers, wenn z.B. jemand, den wir kennen, beschimpft oder schlecht behandelt wird? Sagen wir dann: „Gott wird‘s schon machen, er will ja dem Unrecht Leidenden Recht schaffen“? Was würden wir uns denn wünschen, wenn man uns so behandelt? Eine ehrliche Antwort auf diese Frage zeigt uns, welche Taten unserem Glauben folgen sollten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Mk. 6,3 (2) Jak. 2,17 (3) Luk. 6,31 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mich erlöst und mir ewiges Leben geschenkt hast. Nun bitte ich dich, dass etwas Gutes von mir ausgeht. Etwas, was dich und dein Wesen widerspiegelt. Hilf mir bitte, meine menschliche Trägheit und meinen Widerwillen zu überwinden und schenke mir neu deine Liebe zu allen Menschen. Amen.
Samstag, der 05.04.2025:
Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.
📖 1. Samuel 2,7
Ich sage jedem Einzelnen von euch: Überschätzt euch nicht und traut euch nicht mehr zu, als angemessen ist. Strebt lieber nach nüchterner Selbsteinschätzung. Und zwar jeder so, wie Gott es für ihn bestimmt hat - und wie es dem Maßstab des Glaubens entspricht.
🖋 Römer 12,3
💭 Das Maß des Glaubens
Das heutige Losungswort ist Teil eines Dankgebetes von Hanna, als Gott ihr Flehen erhört und ihr einen Sohn geschenkt hatte. Nun pries Hanna die Souveränität Gottes, der erniedrigen, aber auch erhöhen kann.
Dieses Vertrauen in Gottes Macht benötigt man besonders dann, wenn man an seine Grenzen stößt. Der Lehrtext gibt uns hierzu einige Hinweise. Jeder Mensch ist begrenzt in seiner Kraft, Auffassungsgabe und in seinen Begabungen. Überschätzt man sich, bleibt man auf halber Strecke liegen. Sollten wir uns dagegen unterschätzen, bleibt etwas liegen, was wir hätten tun können. Es geht aber nicht nur um unsere natürlichen Grenzen, sondern auch um das Zusammenspiel zwischen ihnen und Gottes Unbegrenztheit.
Der Maßstab des Glaubens, von dem Paulus im Lehrtext spricht, ist meiner Ansicht nach nicht das Gleiche wie das Maß unserer Fähigkeiten. Glaube verbindet uns mit Gott, der über unsere Fähigkeiten hinaus etwas durch uns bewirken kann. Gleichzeitig ist der Glaube auch abhängig von Gott und dessen Willen. Z.B. können wir nicht einfach trotz fehlender Finanzen ein Gebäude kaufen, wenn Gott uns nicht dazu beauftragt hat. Wenn er uns jedoch zu etwas beruft, schenkt er uns sowohl Glauben als auch Kraft und Mittel, es zu tun.
Nehmen wir einmal an, jemand hält sich für musikalischer als er ist. Gewöhnlich ist man dann nicht sehr offen für Korrektur oder dafür, etwas dazuzulernen, da man meint, alles schon zu können. Tatsächlich könnte diese Person aber weit besser werden, wenn sie ihre Grenzen erkennen würde. Denn dann würde sie sich abhängig von denen machen, die ihr etwas beibringen können.
Genauso machen wir uns von Gott abhängig, wenn wir unsere Grenzen kennen. Auf diese Weise kann er sogar weit über unser Vermögen hinaus durch uns handeln.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Allmächtiger Gott, ich danke dir, dass dir kein Ding unmöglich ist. Ich aber bin begrenzt. Schenke mir bitte die Nüchternheit, mich nicht selbst zu überschätzen, und das Vertrauen, dass du größer bist als meine Grenzen und mein Versagen. Lass mich in dem leben, was du für mich bestimmt hast, und darin fruchtbar und treu sein. Darum bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.
Donnerstag, der 03.04.2025:
Mein Volk tut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und das Wasser nicht halten.
📖 Jeremia 2,13
Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
🖋 Johannes 4,14
💭 Die lebendige Quelle
Das heutige Losungswort stammt aus einem ernsten Reden Gottes zum Volk Israel. Er erinnerte sie an die Zeiten, als sie ganz eng mit ihm verbunden lebten. Doch dann entfernten sie sich immer mehr, indem sie ihn verließen, um andere Götter anzubeten. Diesen häufig wiederkehrenden Treuebruch nennt Gott im Losungswort „eine zwiefache Sünde“, da sie ihn nicht nur verlassen, sondern auch durch Götzen ersetzt hatten. Anstatt von seinem lebendigen Wasser zu trinken, wollten sie sich nach eigenem Gutdünken versorgen – jedoch ohne Erfolg. Gerieten sie dann allerdings in Not, sollte Gott ihnen helfen, der sie darauf fragte: „Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!“(1)
Dieser Bericht aus dem Buch Jesaja zeigt auf, dass es Gott nicht egal ist, wie seine Kinder leben. Das gilt sowohl für das Volk des ersten Bundes, Israel, als auch für alle, die durch Jesus Christus zu ihm gehören. Wie sehr Gott darum ringt, dass Menschen den Unterschied zwischen seinem lebendigen Wasser und löchrigen Ersatzlösungen erkennen können, kann man im Umfeld des Lehrtextes sehen: In einem Gespräch mit einer Frau hatte Jesus diese auf die Baustellen und Brüche in ihrem Leben angesprochen.(2)
Diese Begegnung zwischen Jesus und der Samaritanerin finde ich immer wieder beispielhaft. Einerseits findet ein tiefes geistliches Gespräch statt. Gleichzeitig wird Jesus ganz lebenspraktisch. Und dann kommt das Angebot, von seinem Wasser zu nehmen – eine Einladung zu einem überfließenden Leben. Dieses Wasser fließt aber nicht irgendwo, sondern kommt von ihm: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe …“ Diese Einladung gilt auch uns. Wollen wir?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 2,28 [Luther 2017] (2) Joh. 4,16-18
Gebet:
Danke, Herr Jesus, dass du gekommen bist und uns zu einem überfließenden Leben einlädst. Danke auch dafür, dass du uns mit der Wahrheit – auch über uns selbst – konfrontierst. Und danke dafür, dass du uns nicht verdammst, sondern erlöst. Hilf mir, immer nah an dir zu bleiben und mit dir zu leben. Amen.
Dienstag, der 01.04.2025:
Der HERR schafft Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er Brot.
📖 Psalm 146,7
Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.
🖋 2. Korinther 9,10
💭 Früchte der Gerechtigkeit
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Hintergrund war ein Spendenaufruf des Apostels Paulus aufgrund der Not der Gemeinde in Jerusalem. Er sah die Geldgabe als einen geistlichen Akt. Deshalb verband er diese Gabe mit zwei geistlichen Prinzipien. Das erste lautet: Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten.(1) Das zweite betrifft die Freiwilligkeit: Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt.(2)
Diese praktische Hilfeleistung hat laut Lehrtext wiederum zwei Auswirkungen, die von Gott kommen. Erstens: Gott wird die Lücke füllen, die durch die Spende entstanden ist. Und zweitens: Er wird die Früchte der Gerechtigkeit in uns wachsen lassen. Das bedeutet nach meinem Verständnis, dass das Wesen Jesu Christi in uns immer mehr Gestalt gewinnt, wir uns furchtlos zu ihm bekennen und ein Segen für andere sind.
Die Entscheidung, etwas von uns wegzugeben – sei es Geld, Zeit oder auch Kraft –, ist letztlich eine Glaubensfrage. Glauben wir dem Gedanken: „Was du weggibst, wird dir fehlen“, so werden wir nur dann etwas fröhlich geben, wenn es aus dem Überfluss kommt. Doch selbst das kann man zurückhalten, wenn man geizig ist. Glauben wir aber, dass alles, was wir besitzen, ein von Gott anvertrautes Gut ist, gilt Folgendes: Wenn wir mit unserem Gut das tun, wozu es uns anvertraut wurde, wird Gott uns gewiss mehr anvertrauen. Gebrauchen wir es aber nur für uns, wird er uns dann noch mehr geben? Diese zweite Glaubensüberzeugung rechnet mit Gott und sieht sich in der Verantwortung vor ihm.
In diesem Licht können wir das heutige Losungswort auch so verstehen: „Der HERR schafft durch uns Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er durch uns Brot.“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kor. 9,6 [Neue Genfer Übersetzung] (2) 2.Kor. 9,7 [Neue Genfer Übersetzung]
Gebet:
Vater im Himmel, du hast mir so viel anvertraut. Zeige mir bitte, wie ich deine Gaben verwenden kann, welche Zeit ich für dein Reich einsetzen und wo ich meine Kraft investieren soll. All diese Gaben kommen von dir und sollen zu dir und zu deiner Ehre zurückfließen. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Sonntag, der 30.03.2025:
Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt.
📖 Psalm 105,7
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
🖋 Matthäus 5,10
💭 Recht und Gerechtigkeit
Eine zentrale Botschaft in der Bibel ist, dass Gott den Menschen Ordnungen gibt, nach denen sie handeln sollen. Diese Ordnungen begrenzen Beliebigkeiten und schützen Menschen vor der Macht des Stärkeren. Wo man auch hinkommt, gibt es Ordnungen und Gesetze, die das Miteinander regeln sollen. Wurden sie von Menschen verfasst, besteht die Gefahr, dass sie einseitig das Interesse derer widerspiegeln, die sie verfasst haben. Hingegen verstehe ich Gottes Interesse darin, dass er will, dass wir leben – hier und in Ewigkeit bei und mit ihm.
Mit den Geboten kommt aber auch das Gericht. Im heutigen Losungswort lesen wir, dass sich jeder Mensch einmal vor Gott verantworten muss. Auch wenn jemand Gottes Ordnungen nicht kennt, trägt er sie zum großen Teil schon in sich. So schrieb der Apostel Paulus einmal: „Wenn sogar Menschen, die Gottes geschriebenes Gesetz nicht haben, unbewusst so handeln, wie es das Gesetz vorschreibt, so beweist das, dass sie in ihren Herzen Recht von Unrecht unterscheiden können.“(1) In diesem Sinne kann sich also niemand Gottes Gericht entziehen, ob man nun daran glaubt oder nicht.
Nun ist es ein Kernstück des Evangeliums, dass man nicht in ein Gericht kommt, wenn man an Jesus Christus glaubt. Damit werden aber beispielsweise die Zehn Gebote nicht ungültig.(2) Vielmehr nahm Jesus selbst das Gericht Gottes an unserer statt auf sich. Obwohl wir also schuldig geworden sind, spricht Gott uns in Christus Gerechtigkeit zu.
Genau wegen dieser Botschaft werden Christen bis zum heutigen Tag verfolgt. Doch gerade ihnen verspricht Jesus im Lehrtext das Himmelreich. Die Gründe für Verfolgung sind vielschichtig. Zum Teil glaube ich, viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass sie Vergebung und Erlösung brauchen. Andere fühlen sich in ihrer selbst gemachten Gerechtigkeit angegriffen. Was es auch sei – wichtig ist, dass wir uns nicht von Jesus Christus abbringen lassen. Er öffnet uns das Himmelreich.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Röm. 2,14 [Neues Leben Übersetzung] (2) Matt. 5,17-20
Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Kirchenlied „Christi Blut und Gerechtigkeit“ von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf
Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.
Gelobet seist du, Jesu Christ,
dass du ein Mensch geboren bist
und hast für mich und alle Welt
bezahlt ein ewig Lösegeld!
Amen
Freitag, der 28.03.2025:
Der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun mit ihren Flügeln, er wird beschirmen und erretten, schonen und befreien.
📖 Jesaja 31,5
Geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
🖋 Matthäus 10,6-7
💭 Unter seinen Flügeln
In den heutigen Bibelversen geht es speziell um Israel und Jerusalem. Thematisiert werden sowohl eine äußere als auch eine innere Errettung. Nach außen bedeutete dies Schutz vor Feinden und Befreiung von ihnen. Damit waren die inneren Probleme Israels allerdings nicht gelöst. Immer wieder verfielen sie in Götzendienst sowie Ungerechtigkeit und missachteten Gottes Willen. Umso bedeutsamer ist es, dass Gott sie nicht einfach fallen ließ. So schickte er zahlreiche Propheten, die Israel zur Umkehr aufriefen – wie den Propheten Jesaja, von dem das heutige Losungswort stammt.
Im Lehrtext beauftragte Jesus seine Jünger damit, Israel zu verkündigen, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen war. Die Jünger sollten sich ausdrücklich nur an Israeliten wenden, denn es heißt: „Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“(1) Nicht wenige erhofften sich von Jesus eine äußere Befreiung, als er vom Reich Gottes sprach. Als er diesen Vorstellungen aber nicht entsprach, wandten sich viele wieder von ihm ab. Diejenigen, die bei ihm blieben, begriffen jedoch immer mehr: Gott will eine innere Befreiung schenken.(2) Das Himmelreich, von dem Jesus sprach, besteht nicht in der Verbesserung von schlechten Umständen, sondern in der Erneuerung des inneren Menschen. Diese Möglichkeit sollte zuallererst das Volk des ersten Bundes, also Israel, erhalten.
Doch weil Gott alle Menschen liebt, ließ er die Nachricht vom Himmelreich in die ganze Welt kommen. Dennoch ist seine Verbindung zu Israel ungebrochen. So ruft er bis heute nicht nur in den Nationen, sondern auch in Israel zur Umkehr. Denn egal, woher ein Mensch kommt – alle brauchen diese innere Erneuerung, die Gott durch Jesus Christus schenkt.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matt. 10,5-6 [Luther 2017] (2) Joh. 6,68 (3) Joh. 3,3
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hast, um uns zu erretten und zu befreien. Lass mich mehr und mehr erkennen, was das für mein Leben bedeutet. Und segne dein Volk Israel damit, Jesus als den von dir gesandten Messias zu erkennen. Dein Reich komme, Herr, unter uns, in Israel und überall. In Jesu Namen, Amen.
Mittwoch, der 26.03.2025:
Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.
📖 Psalm 34,7
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
🖋 Matthäus 11,28
💭 Frei von bedrückenden Lasten
Das heutige Losungswort schildert Davids Dankbarkeit, nachdem Gott sein Flehen erhört hatte. Er hatte sich in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, doch Gott hatte ihm herausgeholfen. Hier hatte sich ein Mensch in seiner Not an Gott gewandt. Im Lehrtext hingegen wendet sich Gott an uns: Jesus Christus rief die Menschen auf, zu ihm zu kommen. Wer aber wird darauf reagieren? Ich meine, diejenigen, die ihre Lasten spüren und davon frei werden möchten.
Nun setzte Jesus seinen Ruf mit folgenden Worten fort: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“(1) Er nimmt uns also unser Joch nicht einfach ab, sondern tauscht es mit seinem. Zudem sollen wir von ihm lernen, ebenso sanftmütig und demütig zu sein wie er.
Einige empfinden diesen Aufruf Jesu beschwerlicher als die Lasten, die sie bisher getragen haben. Vor Jahren las ich einmal folgenden Spruch an einer Hauswand: „Wer sich nicht rührt, spürt seine Fesseln nicht.“ Jesus fordert uns auf, uns zu rühren, zu ihm zu kommen und von ihm zu lernen. Wenn wir das tun, spüren wir plötzlich unsere Fesseln. Sanftmut und Demut sind nicht Eigenschaften, die wir einfach einschalten können. Gerade in Konfliktsituationen drängen sich ganz andere Gedanken und Gefühle auf. Doch genau diese Lasten, die sich an uns geheftet haben, will Jesus durch seine Last ersetzen. Diese besteht meiner Ansicht nach darin, ihm zu vertrauen und uns zu ihm zu bekennen, auch wenn wir deswegen vielleicht abgelehnt werden.
In gewissem Sinne befreit uns Jesus Christus von unserer alten Natur und schenkt uns stattdessen seine Natur. David erlebte Gottes Hilfe darin, dass dieser ihn aus einer äußeren Gefahr rettete. Bei Jesus hingegen können wir erleben, dass er uns aus unserer inneren Not befreit. Wollen wir das?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 11,29-30 [Luther 2017]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für jede Gebetserhörung. Am meisten aber danke ich dir, dass du meine Last mit deiner Last tauschst. Du machst mich von innen frei und verwandelst mich in dein Wesen. Was für ein Geschenk – danke, Herr. Amen.
Montag, der 24.03.2025:
Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt.
📖 1. Samuel 3,18
Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr.
🖋 Johannes 21,12
💭 Ehrfurcht vor Gott
Der Hintergrund zum heutigen Losungswort ist ungewöhnlich. Als der Prophet Samuel noch ein Kind war, wurde er vom Propheten Eli unterrichtet. Allerdings hatte Eli ein Problem: Seine Söhne, die auch Priester waren, missbrauchten ihr Amt. Doch Eli ließ sie gewähren. Damit versündigte er sich gegen Gott. Nun hatte Samuel eines Nachts eine Erscheinung, in der Gott ihm mitteilte, dass er Eli und dessen Haus aufgrund seiner Sünde richten werde. Als Samuel auf Elis Drängen hin erzählte, was Gott zu ihm gesagt hatte, antwortete Eli: „Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt.“
Eli akzeptierte also diese Gerichtsankündigung. Er versuchte nicht, sie zu verhindern, änderte aber auch nicht sein Verhalten. Ihm war bewusst, dass diese Worte von Gott dem Herrn kamen und nicht eine Idee Samuels waren. Zudem hatte ihm bereits zuvor ein anderer Prophet etwas Ähnliches mitgeteilt.(1) Was mich wundert, ist, dass Eli nicht versuchte, mit Gott zu reden und ihn um Vergebung zu bitten. Er reagierte auf Gott wie auf ein unveränderbares Schicksal, das ihn so oder so ereilen würde.
Von der Ehrfurcht, die Eli vor Gott hatte, können wir, wie ich meine, durchaus etwas lernen. Ehrfurcht vor Gott schließt ebenfalls Ehrfurcht vor seinem Wort mit ein. Aber gerade Gottes Wort fordert uns eigentlich auch heraus, darauf zu reagieren und es nicht nur passiv zu akzeptieren.
Im Lehrtext ist es die Ehrfurcht vor dem auferstandenen Jesus Christus, die für die Jünger eine Rolle spielte. So wagten sie nicht, ihn zu fragen, wer er ist. Offensichtlich erkannten sie ihn nicht an seiner äußeren Erscheinung, sondern nur an seinem Auftreten und seiner Handlung. Die Ehrfurcht der Jünger führte aber nicht zu einer passiven Unterwürfigkeit. Sie aßen zusammen und sprachen miteinander. So entnehme ich den heutigen Bibelversen diese Botschaft: Ehrfurcht vor Gott will uns in ein Gespräch mit ihm führen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Sam. 2,27-36
Gebet:
Vater im Himmel, du bist der allmächtige Gott. Alles muss sich vor dir beugen – und doch darf ich dich Vater nennen. Du willst nicht nur zu mir, sondern auch mit mir reden. Manchmal kann ich deine Güte kaum fassen, doch ich danke dir dafür. Danke, Vater, Amen.
Samstag, der 22.03.2025:
Es kommt die Zeit, da werde ich meinen Geist ausgießen über alle Menschen.
📖 Joel 3,1
Jesus ist nun zur Rechten Gottes erhöht und hat vom Vater die verheißene Gabe, den heiligen Geist, empfangen, den er jetzt ausgegossen hat, wie ihr seht und hört.
🖋 Apostelgeschichte 2,33
💭 Die verheißene Gabe
In den heutigen Bibelversen geht es um das Versprechen Gottes, seinen Geist in einem noch nie da gewesenen Maß auszugießen. Für Israeliten zur Zeit Joels musste die Verheißung, Gott wolle seinen Geist „über alle Menschen“ ausgießen, schwer zu begreifen gewesen sein. Schon alleine, dass sie – immerhin das auserwählte Volk – vom Geringsten bis zum Höchsten gleichzeitig mit Gottes Geist erfüllt würden, war etwas kaum Vorstellbares. Aber „alle Menschen“ – also auch Heiden?
So ist es nicht verwunderlich, dass viele erst einmal nicht begriffen, was am Pfingsttag in Jerusalem geschah, als Gott seinen Geist auf die versammelten Jünger Jesu ausgoss. Im Lehrtext erklärte der Apostel Petrus den Umstehenden, die meinten, sie hätten es mit Betrunkenen zu tun, was es mit diesen Ereignissen auf sich hatte. Dabei bezog er sich direkt auf den Propheten Joel und sagte sinngemäß: „Diese Prophezeiung erfüllt sich gerade vor euren Augen!“(1) Hat nun das, was damals geschah, auch für uns heute eine Bedeutung? Ich denke, ja.
Bis heute hat Gott nicht aufgehört, Männer, Frauen und Kinder mit dem Heiligen Geist zu erfüllen. Waren es im Alten Bund nur wenige, die das erleben durften, so gilt für uns heute: „Gott hat uns mit dem Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat, auch seine Liebe ins Herz ausgegossen.“(2) Ebenso heißt es: „Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, sind Kinder Gottes.“(3) Die Erfüllung mit der verheißenen Gabe, von der Petrus sprach, fand erstmalig an jenem Pfingsttag statt – und sie findet immer noch dort statt, wo wir unsere Herzen für Jesus Christus öffnen. Wir brauchen den Heiligen Geist, um Jesus als den Christus zu erkennen. Wir brauchen seine Kraft, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Wir brauchen ihn, um Gott in Wahrheit und im Geist anzubeten.(4) Wie gut, dass Gott ihn uns nicht vorenthält!
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Apg. 2,1-16 (2) Röm. 5,5 [Neue Evangelistische Übersetzung] (3) Röm. 8,14 [Basis Bibel] (4) Joh. 4,23
Als Gebet heute die erste Strophe des Liedes „O komm, du Geist der Wahrheit“:
O komm, du Geist der Wahrheit
und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit,
verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer,
rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer
den Herrn bekennen kann.
Text: Philipp Spitta (1801-1859)
Donnerstag, der 20.03.2025:
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
📖 Psalm 138,3
„Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“
🖋 Lukas 11,10
💭 Glaube und Geduld
Im heutigen Losungswort dankt David Gott voller Vertrauen, dass dieser ihn erhört, wenn er ihn anruft. Lässt man diese Worte auf sich wirken, hört man nicht selten Zweifel: „Ist das wirklich immer so, dass Gott unsere Gebete erhört? Hatte nicht David selbst daran gezweifelt?“ Tatsächlich lesen wir in einem anderen Psalm Davids: „Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.“(1) Doch selbst in diesem Psalm, der sich prophetisch auf die Kreuzigung Jesu Christi bezieht, heißt es später: „Du hast mich erhört!“(2) Manchmal urteilen wir zu schnell. Was heute noch als Problem erscheint, kann sich morgen schon gelöst haben.
Mitunter neigt man dazu, den momentanen Zustand zu verewigen. Dann heißt es nicht: „Bis heute hat Gott auf meinen Ruf noch nicht geantwortet“, sondern: „Gott antwortet nicht, wenn ich ihn um etwas bitte.“ Ein wesentliches Element unseres Glaubens ist aber, dass wir Gott beim Wort nehmen. Wenn sich dieses noch nicht erfüllt hat, warten wir eben darauf, dass es sich erfüllt. Genauso können wir das, was Jesus im Lehrtext sagt, beim Wort nehmen. Zunächst forderte er seine Zuhörer auf, zu bitten, zu suchen und anzuklopfen. Doch dann machte er klar: Bei Gott gibt es kein „Vielleicht“. Wer bittet, wird wirklich empfangen; wer sucht, wird wirklich finden; und wer anklopft, dem wird wirklich aufgetan.
Persönlich muss ich sagen: Ich habe mit der Zeit gelernt, zu warten, anstatt mich mit Zweifeln zu belasten. Sollte Jesus Christus uns belügen, oder sind seine Zusagen nur gut gemeinte Wünsche? Das kann ich nicht glauben. So möchte ich uns Mut machen, im Glauben an dem festzuhalten, was er uns zugesagt hat. Deshalb heißt es: Werdet also nicht gleichgültig, sondern nehmt euch die zum Vorbild, die unbeirrt und voll Vertrauen auf das ihnen zugesagte Erbe warteten und die es daher auch in Empfang nehmen werden.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 22,3 [Luther 2017] (2) Ps. 22,22 [Luther 2017] (3) Hebr. 6,12 [Neue Genfer Übersetzung]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du unsere Gebete erhörst. Du weißt, dass wir manchmal von Zweifeln befallen werden und unsere Hoffnung verlieren. Ich will aber darauf vertrauen, dass du alles wahr machen wirst, was du uns zugesagt hast. Hilf mir bitte, den Glauben zu bewahren. Amen.