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Samstag, der 19.07.2025:
Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.
📖 Psalm 62,2
Es ist gerecht bei Gott, dass er denen vergilt mit Bedrängnis, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe gibt zusammen mit uns, wenn der Herr Jesus offenbart wird vom Himmel her.
🖋 2. Thessalonicher 1,6-7
💭 Wege zur Ruhe
Das heutige Losungswort beschreibt einen Weg zur Ruhe. David, der Verfasser, ging fest davon aus, dass Gott ihm hilft. Damit beruhigte er seine Seele. Seine Ruhe nährte sich also von der Hoffnung. Die gleiche Botschaft lesen wir auch im Lehrtext: Gott wird denen, die bedrängt werden, Ruhe geben, wenn er den Bedrängern vergelten wird. Diese Hoffnung kann uns trotz Bedrängnis innerlich zur Ruhe kommen lassen.
Nun fragen sich einige vielleicht, weshalb Gott denn nicht sofort eingreift. Der Apostel Petrus erklärt den Grund dafür folgendermaßen: „Der Herr erfüllt seine Zusagen nicht zögernd, wie manche meinen. Im Gegenteil: Er hat Geduld mit euch, weil er nicht will, dass einige zugrunde gehen. Er möchte, dass alle Gelegenheit finden, von ihrem falschen Weg umzukehren.“(1) Damit sind auch die gemeint, die andere wegen ihres Glaubens bedrängen.
Es gibt aber auch eine Bedrängnis, die von innen kommt. Vor Jahren hatte ich eine Zeit, in der ich mich nur kraftlos fühlte. Die Treffen in bestimmten Gremien fielen mir unendlich schwer – ja, ich hatte sogar Angst, daran teilzunehmen. In dieser Zeit erinnerte ich mich an ein Computerproblem, das immer wieder auftrat: Die Lüftung des Computers lief ständig, weil er sich überhitzte. Grund dafür war ein Programm, das im Hintergrund permanent im Leerlauf auf Hochtouren lief. Sowie ich es ausschaltete, kühlte sich alles ab. Also fragte ich mich: „Was läuft in meinem Inneren auf Hochtouren und raubt mir meine ganze Energie?“ So etwas kann ein nicht bereinigter Konflikt sein, eine Enttäuschung, Angst, das Gefühl, abgelehnt zu werden, oder eine übersteigerte Erwartungshaltung an sich selbst. Als ich Gott bat, mir zu zeigen, was es war, konnte ich es erkennen und verändern.
So glaube ich: Gott schenkt uns Wege zur Ruhe – und manchmal muss er uns zeigen, was uns die Ruhe rauben will.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Petr. 3,9 [Gute Nachricht]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass unsere Seele bei dir zur Ruhe kommen kann. Ich bitte dich, hilf mir und uns immer wieder, zu dieser Ruhe zu finden. Nimm das aus unserem Leben, was du uns nicht auferlegt hast. Gib uns aber Kraft für das, was du uns auferlegt hast. Das bitte ich dich im Namen Jesus Christi und danke dir, dass du uns leitest. Amen.
Donnerstag, der 17.07.2025:
Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.
📖 Jeremia 17,14
Damit ihr wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben - sprach Jesus zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.
🖋 Lukas 5,24-25
💭 Er kann
In den heutigen Bibelworten geht es um Heilung. Oft denkt man bei diesem Begriff an die Heilung von körperlichen Krankheiten. So lesen wir im Lehrtext, dass Jesus einen Gelähmten vor den Augen der Umstehenden heilte. Es muss sich dort nicht nur um ein paar Menschen gehandelt haben, denn es wird berichtet, dass die Freunde des Gelähmten das Dach abdeckten, um ihren kranken Freund zu Jesus zu bringen.(1)
Diese Männer hatten eine ganz bestimmte Erwartung an Jesus: Er sollte ihren Freund heilen. Jesus reagierte auch auf sie, allerdings etwas anders als erwartet. Er sagte: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“(2) Die anwesenden Schriftgelehrten waren empört: Sünden vergeben – das konnte doch nur Gott. Für wen hielt sich dieser Mann? Das Problem lag allerdings nicht darin, was Jesus über sich dachte, sondern wie sie ihn sahen. Denn hier war nicht irgendein Wanderprediger oder Wunderheiler. Hier war das Wort Gottes in Menschengestalt – der „Menschensohn“, wie er von sich selber sagte. Und das sollten alle über ihn wissen: dass er Vollmacht hatte, sowohl zu vergeben als auch zu heilen, was er dann durch die Heilung des Gelähmten eindrucksvoll bewies.
Dieses Handeln am ganzen Menschen ist etwas, wovon der Prophet Jeremia im Losungswort ebenfalls sprach. „Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen“ – so lautete seine Bitte. Dahinter steckte viel mehr als der Wunsch nach Gesundheit. Jeremia sah die Not, in die das Volk gekommen war, weil sie Gott den Rücken gekehrt hatten.(3) Sie brauchten eine Heilung, die über das Körperliche hinausging. Sie brauchten Vergebung und Wiederherstellung – etwas, das nur Gott kann. Wohl dem Menschen, der das erkennt und erfährt. Gott schenke es uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Luk. 5,18-19 (2) Luk. 5,20 [Luther 2017] (3) Jer. 17,23
Gebet:
Herr Jesus Christus, danke, dass du gekommen bist, um dich unserer anzunehmen. Wir sind nicht mehr der Sünde ausgeliefert, denn du starbst für uns am Kreuz. In allen Nöten bist du bei uns. Wenn wir Heilung brauchen, sei es innerlich oder äußerlich, dürfen wir vertrauensvoll zu dir kommen. Du bist der gute Hirte, der für uns sorgt. Danke, Jesus. Amen.
Dienstag, der 15.07.2025:
Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen - wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?
📖 1. Könige 8,27
Die Stunde kommt, und sie ist jetzt da, in der die wahren Beter in Geist und Wahrheit zum Vater beten werden.
🖋 Johannes 4,23
💭 Orte der Begegnung
Nach dem Tempelbau unter König Salomo gab es ein Fest, an dem die Priester die Bundeslade in den Tempel brachten. Die Bundeslade stand für die Gegenwart des allmächtigen Gottes und war über alles heilig. Danach fragte Salomo im Gebet, ob denn der Schöpfer des Universums tatsächlich in einem Haus wie diesem wohnen könnte – so lesen wir es im heutigen Losungswort.
Ich meine, diese Frage hat mit einer räumlichen Vorstellung von Gott zu tun. Er ist jedoch Herr über Zeit und Raum. „Klein“ und „groß“ sind Begriffe, die diese Welt beschreiben, doch bei Gott gelten ganz andere Maßstäbe. Sein Geist ist überall und gleichzeitig auch an einem bestimmten Ort wirksam. Wir können Gottes Größe nicht erfassen, nur das, was er uns von sich offenbart. Versuche, Gottes Natur zu erklären, halte ich daher für wenig sinnvoll. Besser ist es, dem zu vertrauen, was er von sich sagt.
Das wird besonders im Lehrtext deutlich. Hintergrund war eine Unterhaltung Jesu mit einer Samariterin. Sie fragte, an welchem Ort man Gott anbeten sollte – auf dem Berg Garizim in Samarien oder in Jerusalem. Darauf gab Jesus eine überraschende Antwort, nämlich „weder noch“, sondern im Geist und in der Wahrheit. Mit Jesu Kommen wurden spezielle Orte der Begegnung mit Gott unnötig. Er begegnet uns nun in einem geistlichen Raum, nämlich in Christus. In Christus werden wir nicht verurteilt.(1) In ihm herrscht Wahrheit. Niemand kann in Christus nach außen etwas beten, was er nach innen nicht meint.
Für mich öffnete sich eine völlig neue Welt, als ich anfing, an Jesus Christus zu glauben. Ich ahnte nicht, dass es diese Welt Gottes überhaupt gibt, in der ich ihm und er mir begegnet. Dort nennen wir Gott unseren Vater, können ihn ehren oder einfach unser Herz ausschütten. Ich kann nur jeden ermutigen, den Schritt zu wagen und an Jesus Christus zu glauben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Röm. 8,1
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns einen geistlichen Raum gibst, in dem wir Gemeinschaft mit dir haben können. Ich danke dir für Jesus Christus. In ihm darf ich dir begegnen, Ruhe finden für meine Seele, Vergebung erlangen, wieder aufstehen, wenn ich gefallen bin, und mit neuer Kraft mein Leben gestalten. Auch wenn dich die Himmel nicht fassen können, wohnst du in Christus. Dort möchte ich dir neu begegnen. Amen.
Sonntag, der 13.07.2025:
HERR, von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen.
📖 Jesaja 26,9
Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.
🖋 Markus 1,35
💭 Sehnsucht nach Gott
Auf den ersten Blick drückt das Gebet Jesajas im heutigen Losungswort dessen Sehnsucht nach Gott aus. Die Fortsetzung des Verses beleuchtet aber noch einen weiteren Aspekt: „Denn wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.“(1) Jesaja sehnte sich also sowohl nach Gottes Gegenwart als auch nach Gerechtigkeit. Auch heute sehnen sich viele Menschen danach, dass das Unrecht endlich einmal ein Ende hat. Die Frage ist nur, ob das ohne Gott jemals geschehen kann.
Der Lehrtext handelt von Jesus, der sich schon früh morgens aufmachte, um zu beten. Damit zeigte er, dass seine Kraftquelle, Gutes zu tun, nicht aus ihm selbst kam. Er sorgte tatsächlich für Gerechtigkeit, indem er Kranke gesund und Besessene frei machte, sowie Hoffnungslosen Hoffnung gab und Wertlosen einen Wert zusprach. Allein sein Gebot, seine Mitmenschen so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte,(2) könnte unsere Welt verändern – wenn sich alle daran halten würden. Doch genau daran scheitert es. Ohne Gott bleibt Gerechtigkeit ein frommer Wunsch.
In unserer Gesellschaft wird die Sehnsucht nach Gott oft als die Erfüllung von spirituellen Bedürfnissen verstanden. In meinen Augen schließen wir uns jedoch damit an die einzige Kraftquelle an, die uns von innen nach außen nachhaltig verändern kann. Wir wissen, dass Gott uns liebt und durch seinen Sohn den Weg frei gemacht hat, zu ihm zu kommen.(3) Doch erst durch unsere Liebe zu Gott schließt sich der Kreis der Liebe – ja, er wird sogar auf diejenigen erweitert, die ebenfalls Gott lieben, und letztendlich auf alle Menschen.
Das, wonach sich die Menschheit seit Anbeginn sehnt, schenkt uns Gott in Jesus Christus. Ich denke, wenn etwas in dieser Welt relevant ist, dann unsere Beziehung zu Jesus Christus. Darum ist es wichtig, daran festzuhalten und sie vor anderen nicht zu verbergen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 26,9b [Luther 2017] (2) Matt. 7,12 (3) Joh. 3,16-18
Als Gebet heute einige Verse aus dem 73. Psalm:
Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts.Selbst wenn alle meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du doch, Gott, allezeit meine Stärke - ja, du bist alles, was ich habe!Eines ist sicher: Wer dich ablehnt, wird zugrunde gehen; du vernichtest jeden, der dir die Treue bricht.Ich aber darf dir immer nahe sein, mein Herr und Gott; das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, deine wunderbaren Taten will ich weitererzählen.Ps. 73,25-28 [Hoffnung für alle]
Freitag, der 11.07.2025:
HERR, wenn ich an deine ewigen Ordnungen denke, so werde ich getröstet.
📖 Psalm 119,52
Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.
🖋 2. Korinther 5,1
💭 Trost und Hoffnung
Im heutigen Losungswort spricht der Psalmist davon, dass es ihn tröstet, wenn er an Gottes Ordnungen denkt. Wie konkret er das meinte, kann man ein paar Verse zuvor erkennen: „Sogar in meiner Not bin ich getröstet, denn durch dein Wort erhältst du mich am Leben.“(1) Offensichtlich gab es Schwierigkeiten und Probleme, die den Verfasser auf das Äußerste belasteten. Dennoch war da etwas, das ihm Hoffnung und Halt gab – Gottes Verheißungen und sein Reden.
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus bildhaft von einer Hütte, die abgebrochen wird, und einem unvergänglichen, von Gott erbauten Haus. Mit der Hütte ist unser irdisches Leben in einem sterblichen Körper gemeint. Im Laufe der Zeit werden wir mit Nöten, Krankheiten, Schwachheiten und anderen Herausforderungen konfrontiert. Niemand bleibt ewig jung, jeder muss einmal sterben. Ein Leben, das sich nur auf diese „Hütte“ bezieht, hat keine Perspektive, da es nach und nach zerfällt. Hier setzt Paulus einen Gegenpol, indem er es mit einem Umzug vergleicht: Das Alte wird abgerissen, und wir gehen in etwas Neues, Ewiges.
Nimmt man dieses Wort der Bibel ernst, kann man den Herausforderungen des Lebens anders entgegentreten. Krankheiten und Nöte, der Verlust von Kraft oder Fähigkeiten sind Dinge, die sich niemand wünscht – dennoch müssen wir uns ihnen stellen. Wie gehen wir damit um? Wenn wir durch Jesus Christus mit dem Vater verbunden sind, haben wir einen direkten Zugang zu seinem Wort. Sein Geist leitet, tröstet und belebt uns. In guten Zeiten freuen wir uns und sind dankbar für sie. In schwierigen Zeiten bleiben wir zuversichtlich, denn wir sind darin nie alleine. Und obwohl wir uns auf den Himmel freuen, stehen wir mit beiden Beinen auf der Erde und in diesem Leben. Mit Christus haben wir eine ewige Zukunft, eine bereinigte Vergangenheit – und hier und jetzt seine Gnade.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 119,50 [Gute Nachricht]
Gebet:
Danke, Herr Jesus Christus, dass du immer bei uns bist. Mit dir an meiner Seite werde ich nicht untergehen, sondern das Ziel erreichen. Danke, dass du für mich sorgst, mir hilfst und mich hindurchträgst, sogar über die Schwelle des Todes hinaus. Auf dich will ich vertrauen. Amen.
Mittwoch, der 09.07.2025:
Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.
📖 Jeremia 31,28
Erschienen ist die Gnade Gottes, allen Menschen zum Heil. Sie erzieht uns dazu, der Gottlosigkeit und den Begierden der Welt abzuschwören und besonnen, gerecht und fromm zu leben in dieser Weltzeit.
🖋 Titus 2,11-12
💭 Lebensziele
Vielleicht hat sich schon einmal jemand die Frage gestellt: „Was verändert sich eigentlich praktisch, wenn man an Jesus Christus glaubt?“ Tatsächlich gibt es ein Ziel Gottes, eine Vision für unser Leben hier und jetzt. In einer modernen Übersetzung wird es so formuliert: „verantwortungsbewusst zu handeln, sich nach Gottes Willen zu richten und so zu leben, dass Gott geehrt wird.“(1) Wie aber soll das geschehen?
Wir benötigen, wie ich meine, eine tiefgreifende Veränderung unserer Persönlichkeit und unseres Charakters. Man kann beispielsweise nicht dauerhaft so tun, als wäre man geduldig, wenn man es im Inneren nicht ist. Man kann sich geistliche Eigenschaften auch nicht antrainieren. Gott selbst muss unser Inneres erneuern. Zu dieser Erneuerung gehört auch, sich von dem zu trennen, was Gottes Wesen nicht entspricht. Ein Leben, das nicht auf ihn ausgerichtet ist oder den eigenen selbstsüchtigen Wünschen folgt, blockiert die Erneuerung unseres Wesens.
Interessanterweise deutet das heutige Losungswort schon an, wie Gott diese Erneuerung herbeiführen will. Es beginnt damit, dass er sein Volk Israel aus seiner Heimat „herausgerissen“ hat. Der Grund war die ständige Missachtung von Gottes Geboten, aber auch Götzendienst. Doch im selben Vers kündigt der Prophet Jeremia die Rückführung nach Israel an. In dieser Prophezeiung steckt allerdings noch ein viel größeres Ereignis. Direkt danach wird ein neuer Bund angekündigt, den Gott mit seinem Volk schließen will. Dort heißt es: „Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.“(2) Genau darum geht es ja auch im Lehrtext. Die Gnade Gottes macht etwas möglich, was uns bisher unmöglich war. Ich denke, wir sollten ihr Raum in unserem Leben geben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) aus Tit. 2,12 [Neue Genfer Übersetzung] (2) Jer. 31,33 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Vater im Himmel, deine Gnade überwältigt mich. Deine Liebe hat mich von innen her von Selbstsucht befreit und davon, mich nach außen anders darzustellen, als ich eigentlich bin. Stattdessen erneuerst du mein Wesen jeden Tag ein Stückchen mehr. Verändere mich bitte weiter in das Wesen Christi. Das bitte ich dich im Namen Jesu. Amen.
Montag, der 07.07.2025:
Der HERR dachte an uns, als wir unterdrückt waren, denn seine Güte währet ewiglich.
📖 Psalm 136,23
Betet für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, dessen Bote ich bin in Ketten.
🖋 Epheser 6,19-20
💭 Ewige Güte
Im Psalm 136, aus dem das Losungswort stammt, wird aufgezählt, was Gott alles getan hat. Er hat die Welt erschaffen und alles, was darin ist, sowie Israel aus der ägyptischen Sklaverei erlöst und in das Gelobte Land geführt. Jeder einzelne Punkt dieser Aufzählung mündet in einen Lobpreis mit den Worten: „Denn seine Güte währet ewiglich.“ Dieser Psalm erinnert mich an gesungene Predigten, wie ich sie aus afro-amerikanischen Gemeinden kenne. Dort antwortet die Gemeinde öfters mit einem Kehrvers. Am Ende erinnert man diesen Kehrvers, der die zentrale Botschaft der Predigt widerspiegelt. Alles, was sonst gesagt oder gesungen wird, beleuchtet diese zentrale Botschaft. In diesem Sinne ist das Zentrum des Losungswortes, dass Gottes Güte ewig währt. Das wurde unter anderem darin sichtbar, dass er an Israel dachte, als sie als Sklaven unterdrückt waren.
Auch der Lehrtext hat ein Zentrum, nämlich das Evangelium – also die frohe Botschaft von Jesus Christus. Ohne sie würde alles andere keinen Sinn ergeben. Der Apostel Paulus war nicht nur einfach so ein Gefangener, sondern weil er das Evangelium verkündigt hatte. Auch war sein Gebetsanliegen nicht, wieder freizukommen, sondern weiterhin freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen. Das Evangelium Jesu Christi ist also das Zentrum. Verbunden mit ihm können wir nicht nur heute die Güte Gottes erleben, sondern gewiss sein, dass sie niemals enden wird. Durch sein Opfer am Kreuz sind wir für alle Ewigkeit erlöst.(1)
Ich denke, es ist wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern. Oft sind es die kleinen und großen Alltagssorgen, durch die das Wesentliche in den Schatten rückt. In solchen Situationen helfen Kehrverse wie „Gottes Güte währet ewiglich“ oder „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“. Wie ich es erlebe, rückt die Wahrheit des Evangeliums vieles wieder in das rechte Licht.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hebr. 9,12
Als Gebet habe ich heute das Lied „Die Güte des Herrn hat kein Ende“:
Die Güte des Herrn hat kein Ende, kein Ende.
Sein Erbarmen hört niemals auf.
Es ist neu jeden Morgen, neu jeden Morgen.
Groß ist deine Treue, o Herr!
Groß ist deine Treue.
Amen.
Text: Aus der Bibel, Mirjana Angelina (1979)
Melodie: Edith McNeill (1974)
Bibelstelle: Klagelieder 3,22-23
Samstag, der 05.07.2025:
Ach, HERR, sieh doch, wie bange ist mir. Mir dreht sich das Herz im Leibe um, weil ich so ungehorsam gewesen bin.
📖 Klagelieder 1,20
Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!
🖋 Johannes 4,29
💭 Betroffen
Das heutige Losungswort stammt aus einer tiefen Klage Jeremias, die er stellvertretend für Israel ausrief. Aufgrund ihres Ungehorsams und ihrer Abgötterei war großes Unheil über sie gekommen.(1) Das Bewusstsein, dass sie selbst diese Nöte verursacht hatten, findet seinen Ausdruck im Losungswort: „Ach, HERR, sieh doch, wie bange ist mir. Mir dreht sich das Herz im Leibe um, weil ich so ungehorsam gewesen bin.“
Vermutlich kennen viele das Gefühl, wenn sich im Inneren alles zusammenzieht. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: Angst, Trauer, Sorge und vieles mehr. Man gerät in einen Zustand höchster Erregung und gleichzeitiger Erstarrung. Jeremia sprach jedoch von einem anderen Grund für diesen inneren Zustand: Auflehnung gegen Gott. So furchtbar alle Umstände auch waren – was sein Herz verkrampfen ließ, war die Beziehung zu Gott, die das Volk durch Rebellion nachhaltig beschädigt hatte.
Im Lehrtext sehen wir eine Frau aus Samarien, mit der Jesus ins Gespräch gekommen war. Am Anfang ging es noch um Themen wie die Herkunft, aber sehr schnell wurde es persönlich.(2) Es hätte die Frau erschrecken können, da auch Unliebsames ans Licht kam. Doch ihre Reaktion war: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.“(3) Sie stritt nichts ab, sie verteidigte sich nicht, sie ergriff auch nicht die Flucht. Stattdessen hörte sie aufmerksam zu, was Jesus ihr zu sagen hatte. Schließlich lief sie los, um ihre Umgebung aufzufordern, den Mann kennenzulernen, der ihr ins Gesicht gesagt hatte, was sie jemals getan hatte. Ob das wohl der Messias sein könnte?
Diese Frau hatte erlebt, wie die Worte Jesu ihr Herz zutiefst bewegten. Obwohl er alles von ihr wusste, lehnte er sie nicht ab, sondern nahm sie ernst. Wenn Jesus uns begegnet, kann es uns durchaus aufwühlen. Doch weil er der Christus ist, bringt er Frieden und Vergebung. Unser Herz ist bei ihm geborgen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Klgl. 1,1-6 (2) Joh. 4,7-18 (3) Joh. 4,19 [Luther 2017]
Als Gebet heute zwei Strophen aus dem Lied „Wenn Friede mit Gott“:
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
„Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!“
Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
und warf sie weit weg in die Fern;
er starb ja für mich auch am blutigen Stamm:
Meine Seele lobpreise den Herrn.
Mir ist wohl in dem Herrn!
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!
Text: Theodor Kübler (1880)
Donnerstag, der 03.07.2025:
Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.
📖 Sprüche 16,9
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
🖋 Kolosser 3,17
💭 „Der HERR allein lenkt“
Im heutigen Losungswort werden zwei Handlungen gegenübergestellt: das Handeln des Menschen, der sich seinen Weg erdenkt, und das Handeln Gottes, der am Ende den Weg des Menschen lenkt. Nun kann man darüber nachgrübeln, ob der Mensch überhaupt einen freien Willen hat oder am Ende doch alles von Gott gelenkt wird. Die Physikerin Sabine Hossenfelder vertrat in einem Interview die Ansicht: „Freier Wille – das macht keinen Sinn“.(1) Für sie ist fast alles durch die Naturgesetze schon festgelegt. Diese Art der Vorherbestimmung durch die Natur wäre gnadenlos. Werden wir aber nicht durch unpersönliche Gesetzmäßigkeiten, sondern von einem persönlichen Gott gelenkt, so ist das in meinen Augen eher eine Gnade.
Oft wird der Losungsvers so verstanden, dass Gott nicht das will, was wir wollen, und uns dann seinen Willen aufzwingt. Nun ist eine Kernaussage des Evangeliums, dass Gott uns liebt.(2) Wenn er also unsere Geschicke lenkt, dann letztendlich zu unserem Besten. Eine deutliche Lenkung Gottes war für mich z.B., als sich 1989 plötzlich die innerdeutschen Grenzen öffneten – verursacht durch eine wohl irrtümliche Bemerkung von Günter Schabowski, dass die Lockerung der Grenzen ab sofort gelte.
Wenn wir entdecken, dass Gott es gut mit uns meint, erscheint die Frage des freien Willens in einem ganz anderen Licht. Im Lehrtext lesen wir, dass wir „alles im Namen des Herrn Jesus“ tun sollen. Wir werden also dazu aufgefordert, im Einklang mit ihm zu handeln. Wer so lebt, wünscht sich, von Jesus Christus geleitet zu werden. Man vertraut dann seinen Wegen mehr als den eigenen Plänen.
So gesehen ist das Losungswort ein großer Segen für die, die von Gottes Liebe überzeugt sind. Darüber hinaus dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott bösen Plänen Grenzen setzt. Das hilft uns, gerade in turbulenten Zeiten ruhig zu bleiben. Das letzte Wort spricht immer noch Gott!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) http://www.youtube.com/watch?v=tVxMcmYN0P8&t=1682s (2) Joh. 3,16
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du das letzte Wort sprichst. Ich bitte dich, dass du mich auf deinen Wegen leitest. Deine Wege sind gut – darauf will ich vertrauen. Hilf mir, dass das, was ich sage und tue, im Einklang mit Jesus Christus geschieht. Das bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.
Dienstag, der 01.07.2025:
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
📖 Psalm 73,26
„Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“
🖋 Offenbarung 3,7.8
💭 Gottes Wort bewahren
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Im Buch der Offenbarung finden wir sieben Sendschreiben an sieben Gemeinden, die jeweils für einen bestimmten Gemeindetyp stehen. Der Lehrtext stammt aus dem Sendschreiben an die Gemeinde in Philadelphia, die nur Lob und Ermutigung bekam. Was machte diese Gemeinde so besonders? Nun, sie hatte das Wort Christi bewahrt und seinen Namen nicht verleugnet.
Warum ist es überhaupt so wichtig, Gottes Wort und speziell die Worte Jesu zu bewahren und daran festzuhalten? Ich meine, weil Worte unsere Taten rechtfertigen. Mir ist aufgefallen, dass fast jeder Mensch versucht, das zu rechtfertigen, was er tut. Selbst Lügen, Diebstahl, Gewalttaten oder Kriege werden mit Worten gerechtfertigt. Auf diese Weise versuchen Menschen, ihr Gewissen zu beruhigen oder andere von der Richtigkeit ihres Tuns zu überzeugen.
Nun heißt es in der Fortsetzung des Sendschreibens: „Weil du mein Wort bewahrt hast, das dir die Kraft gibt, auszuharren, werde auch ich dich bewahren in der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird.“(1) Ich meine: Selbst gemachte Regeln bewahren nicht in der Versuchung oder vor Irrtum – Gottes Wort dagegen schon. Es geht jedoch nicht darum, den Buchstaben zu bewahren, sondern das, was Gott mit dem, was er sagt und tut, eigentlich ausdrücken will. Wie aber können wir diesen tiefen Sinn des Wortes Gottes erkennen?
Ich meine, indem wir uns an den halten, der das Wort Gottes in Person ist: Jesus Christus. Im Losungswort beschreibt Asaf, der Schreiber, seine Liebe und Sehnsucht nach Gott. Lieben wir Jesus Christus, so lieben wir ebenfalls sein Wort und versuchen, es zu befolgen. So bewahren wir sein Wort und werden bewahrt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Offb. 3,10a [Zürcher Bibel]
Gebet:
Vater im Himmel, ich bitte dich, mir zu helfen, dein Wort zu bewahren – ganz besonders dann, wenn es im Widerspruch zu dem steht, was man heute so denkt. Ich bitte dich, zu verstehen, wie du es meinst. Lass mich die Kraft, die in deinem Wort ist, immer wieder neu erleben. Ich will dir vertrauen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Sonntag, der 29.06.2025:
Der HERR macht zunichte die Pläne der Völker.
📖 Psalm 33,10
Lasst ab von diesen Leuten und lasst sie gehen! Denn wenn das, was hier geplant und ins Werk gesetzt wird, von Menschen stammen sollte, dann wird es sich zerschlagen. Wenn es aber von Gott kommt, dann werdet ihr sie nicht aufhalten können.
🖋 Apostelgeschichte 5,38-39
💭 Pläne
In den heutigen Bibelversen geht es um Gottes Pläne, aber auch um die Pläne von Menschen. Im Umfeld des Losungswortes wird Gott als allmächtiger Schöpfer gepriesen.(1) So heißt es über ihn: „Denn wenn er spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da.“(2) Verglichen mit den Plänen von Menschen ist das ein gewaltiger Unterschied. Da bleibt nämlich von so manchen Vorhaben nicht mehr übrig als heiße Luft; andere wiederum hinterlassen nur eine Spur der Verwüstung.
Auf solche Pläne bezieht sich im Lehrtext Gamaliel, als der Hohe Rat die Apostel töten wollte. Diese hatten nämlich die Anordnung missachtet, nicht mehr über Jesus Christus und dessen Auferstehung zu reden. Stattdessen ließen sie den Hohen Rat wissen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“(3) Ihr Bekenntnis zu Jesus Christus und ihr Widerstand gegen die Anordnung bewirkten im Hohen Rat, ihnen nach dem Leben zu trachten.(4) An dieser Stelle wies Gamaliel auf zwei Begebenheiten aus der jüngeren Vergangenheit hin, als verschiedene Versuche, die Macht an sich zu reißen, gescheitert waren. Letztlich käme es darauf an, ob eine Sache von Gott kommt, denn dann würde niemand sie aufhalten können. Wäre sie jedoch von Menschen, würde es sich zerschlagen.
Diese innere Überzeugung, dass nur das, was von Gott kommt, dauerhaft Bestand hat, finde ich enorm beruhigend. Kein Herrscher wird länger bleiben, als Gott es ihm gestattet, kein Reich länger bestehen, als er es plant. Gerade angesichts der Dinge, die weltweit geschehen, angesichts der Kriege und Gewalt, Krisen und Bedrohungen dürfen wir als Christen eines wissen: Das letzte Wort spricht Gott. Die Apostel ließen sich weder durch Drohungen noch durch Schläge davon abbringen, weiter davon zu erzählen, dass Jesus lebt und rettet – was er bis heute tut.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 33,6-8 (2) Ps. 33,9 [Luther 2017] (3) Apg. 5,29 [Luther 2017] (4) Apg. 5,30-33
Gebet:
Vater im Himmel, manchmal wollen sich auch bei deinen Kindern angesichts der weltweiten Erschütterungen Angst und Sorge breitmachen. Hilf uns, nie zu vergessen, dass du es bist, der die Welt in seiner Hand hält, sowohl die Großen und Mächtigen als auch die Kleinen und Schwachen. Bei dir sind wir geborgen in allen Nöten. Du hast Pläne des Friedens für deine Kinder – und was du planst, wird in Erfüllung gehen. Dafür danke ich dir in Jesu Namen, Amen.
Freitag, der 27.06.2025:
Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf.
📖 1. Samuel 2,6
Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
🖋 Römer 14,8
💭 Hannas Glaube
Das heutige Losungswort ist Teil eines Gebets von Hanna. Sie konnte keine Kinder bekommen, doch dann erhörte Gott ihr Flehen und sie bekam einen Sohn. So dankte sie Gott in ihrem Gebet und pries seine Allmacht. Er kann aus einem Plus ein Minus und aus einem Minus ein Plus machen. Er kann töten und lebendig machen, führt ins Totenreich und wieder herauf.
Was Hanna hier betet, gibt uns einen Einblick, wie sie Gott verstand. Er ist Herr über Leben und Tod. In ihren Augen war der Teufel nicht ein direkter Gegenspieler Gottes – frei nach dem Motto: Der Teufel verdirbt, Gott rettet; der Teufel tötet, Gott macht lebendig. Tatsächlich hat der Teufel eine gewisse Macht – trotzdem bezog sich Hanna in ihrem Gebet nur auf Gott. Wie ich es verstehe, glaubte sie, dass der Gott, der sie bisher hatte kinderlos sein lassen, ihr ebenso ein Kind schenken kann. Ähnlich wie Hiob nahm sie alles aus Gottes Hand. Obwohl es der Satan war, der Hiobs Unglück verursachte, sagte Hiob: „Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen.“(1)
Dietrich Bonhoeffer schrieb: „Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand.“ Diese Sichtweise offenbart eine tiefe Liebe zu Gott, die nicht nur das Angenehme, sondern auch das Unangenehme und Unverständliche aus seiner Hand nimmt.
Im Lehrtext fordert uns der Apostel Paulus ebenfalls dazu auf, alles aus Gottes Hand zu nehmen. Nichts geschieht außerhalb von Christus – wir leben und wir sterben in ihm. Weder Schicksalsschläge noch böse Menschen oder Mächte können diese Verbindung zu Jesus zerstören. Ich denke, dass Hannas und ebenso Paulus‘ Glaube uns viel zu sagen haben. Wenn wir überzeugt sind, dass Jesus Christus wirklich alle Macht im Himmel und auf Erden hat, wissen wir uns in ihm geborgen, was auch immer geschehen mag.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hiob. 1,21b [Luther 2017]
Als Gebet heute die Schlussstrophe des Gedichtes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“:
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Text: Dietrich Bonhoeffer
Mittwoch, der 25.06.2025:
Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRN bauen.
📖 Sacharja 6,15
Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.
🖋 Offenbarung 15,4
💭 Hoffnung für nah und fern
Das heutige Losungswort ist Teil einer Prophetie. Sacharja sollte dem damaligen Hohepriester eine Krone anfertigen und aufsetzen. Sein Name war Jeschua. Dann sprach Gott zu Sacharja, dass jemand kommen sollte, der den Tempel Gottes wieder aufbauen wird. Weiter heißt es, dass auch diejenigen, die fern sind, daran mitbauen werden.
Wie ich es sehe, bezieht sich diese Prophetie auf Jesus Christus und muss im übertragenen Sinne verstanden werden. Der Tempel des HERRN ist demnach nicht ein Bauwerk, sondern Jesus Christus selbst. Er bezeichnete seinen Leib einmal als Tempel Gottes.(1) Weiterhin heißt es von denen, die an Jesus Christus glauben, dass auch sie ein Tempel des Heiligen Geistes und gleichzeitig lebendige Bausteine in diesem Tempel sind.(2) Der Tempel ist also ein Bild auf Jesus Christus und seine Gemeinde.
Entsprechend kann man auch sagen, dass mit denen, die fern sind, nicht nur Juden in anderen Ländern gemeint sind, sondern ebenso Menschen, die Gott fern sind oder waren. Viele von ihnen werden kommen und selbst ein Baustein in diesem Tempel werden. In diesem Sinne spricht Sacharja also von einer weltweiten Hinwendung zu Jesus Christus.
Auch die Worte des Lehrtextes sind prophetische Bilder. Der Text ist Teil eines Liedes, gesungen von Menschen, die sich nach meiner Deutung einer antichristlichen Diktatur nicht gebeugt haben und teilweise als Märtyrer gestorben sind. Sie preisen Gott, weil am Ende nicht Gewalt und Gottlosigkeit, sondern seine Gerechtigkeit und Gnade siegen werden. Doch was bedeuten diese Botschaften für uns?
Ich meine, gerade in Zeiten, in denen mehr und mehr Gewalt und Unrecht regieren, sollen wir wissen: Mitten in dieser Welt befindet sich der Tempel Gottes in Form der Gemeinde Jesu. Weil der Geist Gottes in uns wohnt, sind wir ein Licht in einer dunklen Welt und stärken uns in der Hoffnung, dass am Ende Christi Gerechtigkeit und Gnade siegen werden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 2,19 Joh. 2,21 (2) 1.Kor. 6,19 1.Petr. 2,5
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist das Fundament meiner Hoffnung. Manch einer fragt sich, ob wir jetzt vor einem großen Krieg stehen und am Ende nur noch die Gewalt regiert. Ich bitte dich: Erbarme dich der Menschen. Lass sie in all der Finsternis dich erkennen. Schenke ihnen Hoffnung, Liebe und Weisheit, die ihnen niemand nehmen kann. Was auch immer geschehen mag, du bist mein Halt. Lass das Licht deiner Liebe durch uns leuchten. Amen.
Montag, der 23.06.2025:
Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.
📖 Psalm 145,9
Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
🖋 Römer 8,21
💭 Barmherzig und gütig
Psalm 145, aus dem das heutige Losungswort stammt, ist ein Loblied Davids für Gott. Ausführlich besingt er Gottes Größe, Herrlichkeit und Macht; gleichzeitig preist er ihn für seine Geduld, Gerechtigkeit und Güte. Von welchem Herrscher könnte man all das behaupten? Nun lesen wir im heutigen Losungswort: „Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.“ Hier wird ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es nichts und niemanden gibt, der Gott egal wäre. Er hat alles gemacht – und deshalb gilt sein Erbarmen allen seinen Werken. Was heißt das nun konkret?
Durch Jesus Christus hat Gott eine Tür zu sich geschenkt, die für jeden Menschen offensteht.(1) Egal, woher wir kommen, welchen Hintergrund wir haben, welches Geschlecht oder welche Nationalität – Gottes Erbarmen gilt allen. Er hat sogar unsere Schuld mit einkalkuliert, damit wir zu ihm kommen können, denn Jesus Christus nahm sie am Kreuz auf sich. Jesus selbst sagte über sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“(2) Gibt es jemanden, der noch mehr für uns Menschen tun könnte?
Gottes Erbarmen geht jedoch noch weiter. Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass die gesamte Schöpfung frei werden soll von Tod und Vergänglichkeit. Sie soll dieselbe Freiheit erfahren, die Gottes Kinder in der Herrlichkeit erwartet. Wer auf Gottes Erbarmen reagiert, indem er Jesus Christus Raum in seinem Leben gibt, darf sich also jetzt schon an Gottes Segnungen erfreuen und hoffnungsvoll nach vorne schauen. Und auch überall dort, wo Gottes Schöpfung leidet, dürfen wir Hoffnung haben, dass es nicht für immer so sein wird. Auch wenn es jetzt noch nicht so weit ist, wir haben die Zusage Gottes, dass in seinem Reich all das, was uns heute quält, nicht mehr sein wird.(3)
Angesichts der Nöte weltweit mag man das mitunter vergessen. Das Gute ist: Gott vergisst es nicht. Vertrauen wir ihm?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Joh. 10,9 (2) Joh. 14,6 [Luther 2017] (3) 2. Petr. 3,13 Offb. 21,1-4
Als Gebet heute einen alten Chorus:
Die Güte des Herrn hat kein Ende.
Sein Erbarmen hört niemals auf.
Es ist neu jeden Morgen,
groß ist deine Treue.
Die Güte des Herrn hat kein Ende.
Gitta Leuschner (1979)
Samstag, der 21.06.2025:
Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich.
📖 Psalm 136,3.4
Das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat, und es kam große Freude auf in jener Stadt.
🖋 Apostelgeschichte 8,6.8
💭 Große Wunder
Im heutigen Losungswort werden wir aufgefordert, Gott, „der allein große Wunder tut“, zu danken. Wer aber glaubt heute noch an Wunder? Geht es da um Geschehnisse, die man nicht erklären kann? Solch eine Definition von Wundern muss sich ständig an den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft messen. Was früher den Menschen wie Hexerei vorkam, ist heute ganz normal.
Nun kann man Gottes Wunder aber auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wenn ich ihn z.B. um etwas bitte und es geschieht tatsächlich, so ist das in meinen Augen ein Wunder Gottes. Das ändert sich auch nicht, wenn jemand das erklären kann. Es ist die Kombination von Gebet und Erhörung, von Ansage und Erfüllung. Mag sein, dass Leute über Lazarus, den Jesus auferweckt hatte, sagen, dass er nur scheintot war. Dennoch kommen hier zwei Dinge zusammen: Der Ruf Jesu, Lazarus solle aus seinem Grab herauskommen, und Lazarus, der tatsächlich herauskam.(1)
Viele Wunder sind gleichzeitig auch Zeichen. So sollte Mose seinen Stab über dem Meer erheben, damit es sich teilte. Und wiederum hob er seinen Stab über das Meer, und es fiel in sich zusammen.(2) Selbst wenn jemand die Teilung des Meeres erklären kann – Gott ließ ja einen starken Ostwind kommen – zeigt die Kombination von Moses Handeln und der Teilung des Meeres, dass hinter all dem Gott steht. In diesem Sinne ist die ganze Schöpfung ein Wunder, weil Gott sprach und es geschah.
Im Lehrtext ist von Philippus die Rede, der Jesus verkündigte und in diesem Zusammenhang Kranke heilte und Besessene freimachte. Die Leute glaubten deshalb aber nicht an Philippus, sondern an Jesus, weil es offensichtlich war, dass er hinter all diesen Wundern stand.
Ich denke, in diesem Sinne können auch wir Gott für seine großen Wunder danken, ob sie nun natürlich oder übernatürlich erscheinen. Denn jede Gebetserhörung ist ein Wunder.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 11,43-44 (2) 2.Mos. 14,16-27
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für deine Wunder. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, entdecke ich überall deine gütige Hand. Wie oft hast du Gebete erhört, Heilung und Befreiung geschenkt, und mich auf Wegen geleitet, von denen ich erst im Nachhinein erkenne, wie gut sie waren. Herr Jesus, ich danke dir von ganzem Herzen. Amen.
Freitag, der 18.07.2025:
Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre Sünden: abtrünnig sein und den HERRN verleugnen.
📖 Jesaja 59,12-13
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.
🖋 1. Johannes 2,1
💭 Wiederherstellung
In den heutigen Bibelworten geht es um das Problem der Sünde. Im Losungswort wird sie als Abtrünnigkeit von Gott beschrieben. Im Lehrtext erfahren wir, dass Jesus Christus unser Fürsprecher ist, wenn wir uns versündigen. Was aber verbinden wir mit dem Begriff „Sünde“? Im normalen Sprachgebrauch kommt dieser Begriff nicht mehr oft vor, außer in Kombination mit einem anderen Wort wie etwa bei „Verkehrssünder“ oder „Steuersünder“. Zarah Leander sang einmal: „Kann denn Liebe Sünde sein?“ In diesem Lied heißt es unter anderem: „Jeder kleine Spießer macht das Leben mir zur Qual, denn er spricht nur immer von Moral. Und was er auch denkt und tut, man merkt ihm leider an, dass er niemand glücklich sehen kann.“
Bis heute wird „Sünde“ oft damit verbunden, dass jemand irgendwelche Moralvorstellungen bricht. Während es in der Bibel um die Vergebung und Befreiung von der Sünde geht, geht es etlichen heute eher um die Befreiung von Moralvorstellungen. Warum aber ist es so wichtig, Vergebung und Befreiung von der Sünde zu finden?
Wie ich Gottes Schöpfung verstehe, hat Gott alles auf Beziehung hin erschaffen. Alles steht in Beziehung zu ihm und zueinander. Beziehung ist wie ein Netz, das alles zusammenhält. Das Fundament ist Vertrauen, Liebe und Beständigkeit. In der Naturwissenschaft spricht man von Wechselwirkung. Trennt sich der Menschen von Gott, bekommt dieses Netz einen Riss, der sich in jede Richtung fortsetzt. So wurde z.B. der Mensch des Menschen Feind. Sünde ist alles, was dieses Netz zerstört.
Jesus Christus wiederum hat durch sein Opfer am Kreuz die Verbindung zu Gott wiederhergestellt. Wenn wir an ihn glauben, uns aber dennoch versündigen, tritt er für uns ein und stellt die Beziehung zum Vater wieder her. Doch auch wir sollten, wie ich meine, untereinander bemüht sein, zerstörte Beziehungen wiederherzustellen. Damit ehren wir das Erlösungswerk Jesu.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, bevor ich geboren war, hast du auch schon meine Schuld am Kreuz auf dich genommen. Ich danke dir von Herzen, dass ich das erkennen durfte und nun ein Kind Gottes sein kann. Du kennst aber auch meine menschlichen Schwächen. Bitte vergib mir meine Schuld und hilf mir, auch meinen Schuldigern zu vergeben. Ich danke dir für deine Güte und Geduld. Amen.
Mittwoch, der 16.07.2025:
Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
📖 Psalm 127,1
Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.
🖋 1. Timotheus 2,2
💭 Behütet
Das heutige Losungswort macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Gott in einer Sache ist. Ich hatte diesen Vers immer so verstanden, dass den Wächtern bewusst sein sollte, wie sehr sie Gott brauchen, um die Stadt zu behüten. Demzufolge schloss ich daraus: Wenn die Wächter nicht gottesfürchtig sind, so behütet der HERR auch nicht die Stadt. Überträgt man diese Gedanken auf den Lehrtext, würde das bedeutet, dafür zu beten, dass die Schlüsselpersonen in unserem Land an Jesus Christus gläubig oder zumindest gottesfürchtig sind oder werden. Wenn nun Politiker darauf verzichten, ihren Eid mit „so wahr mir Gott helfe“ zu beenden, sehen einige schon schlechte Zeiten auf uns zukommen.
Damals dachte ich nicht darüber nach, dass Gott eine Stadt auch behüten kann, wenn die Wächter nicht an ihn glauben, ja vielleicht völlig konträr zu seinem Wort denken und handeln. In diesem Fall bekommt der Lehrtext einen anderen Glaubensaspekt. Dieser lautet: „Was immer ein Mensch denkt – Gott ist es, der alles lenkt!“ Das Gebet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, wendet sich an die Souveränität Gottes. Nicht das Verhalten der Politiker und Gewaltigen bringt uns Ruhe und Frieden, sondern Gott selbst sorgt dafür. So geht es in diesem Gebet nicht nur darum, dass diese Personen Gottes Hilfe brauchen, sondern ebenfalls darum, dass wir Christen das tun können, wozu wir berufen sind.
Manch eine Aufregung, manch ein Streitgespräch über die richtige Politik erübrigt sich, wenn wir dem souveränen Gott mehr zutrauen. Er lenkt die Geschicke der Menschheit. Ja, er lässt Leid zu, und Fehlentscheidungen können große Probleme erzeugen, doch eines steht fest: Sein Rettungsplan wird nicht scheitern, sondern vollendet werden. Das können wir auch für uns persönlich anwenden. In Jesus Christus ist unsere Seele behütet – und niemand kann uns aus seiner Hand reißen.(1)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 10,27-29
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du alles, was hier auf Erden geschieht, unter Kontrolle hast. Du bist es, der alles lenkt. Gib uns bitte diese tiefe Gewissheit und lehre uns, in dieser Gewissheit für die Geschicke in der Welt zu beten. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Montag, der 14.07.2025:
Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!
📖 Jeremia 2,28
Meine Geliebten, flieht die Verehrung der nichtigen Götter!
🖋 1. Korinther 10,14
💭 Idole
Das heutige Losungswort klingt wie eine zornige Aufforderung – und genau das war es auch. In ihr forderte Gott das Volk Israel auf, sich von ihren selbst gemachten Götzen helfen zu lassen. Dabei lag es auf der Hand, dass diese gar nicht helfen konnten. Deshalb riefen die Israeliten ja auch zu Gott. Doch dieser erteilte ihnen eine Abfuhr und fragte sie: „Hast du dir dies nicht selbst angetan, da du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast in der Zeit, als er dich leitete auf dem Weg?“(1)
Das ist schon hart – und will so gar nicht in das Bild vom gnädigen Gott passen, der immer alles vergibt. Das Problem liegt jedoch darin, dass es ein Bild ist, das Menschen sich machen. Ja, Gott ist gnädig – er ist aber auch gerecht.(2) Ja, Gott vergibt – doch er lässt seiner nicht spotten.(3) Ja, Gott liebt den Sünder – doch er ist auch heilig.(4) Die Frage ist, ob wir wie die Israeliten falschen Idolen folgen oder aber die Beziehung zum lebendigen Gott suchen. Denn dann müssen wir ihn so nehmen, wie er ist, und uns möglicherweise von inneren Gottesbildern trennen.
Im Lehrtext ringt der Apostel Paulus darum, die Christen in Korinth davor zu bewahren, „nichtigen Göttern“ zu folgen. Als Beispiel nennt er das Verhalten Israels: Götzendienst, Unzucht, aber auch Unzufriedenheit mit Gott und Beschwerden über dessen Handeln. Letztlich steckt hinter allen ein tiefes Misstrauen Gott gegenüber – und davor warnte Paulus. Ebenso warnte er auch vor einer Selbstüberschätzung und sagte: „Deshalb seid vorsichtig! Gerade wer meint, er stehe besonders sicher, muss aufpassen, dass er nicht fällt.“(2)
Wie ich es sehe, geht es im Grunde darum, sich keine falschen Bilder zu machen, weder von Gott noch von sich selbst. Es gibt nur einen, der bis auf den Grund sieht, und er ist auch der Einzige, der uns helfen kann. Die gute Nachricht ist, dass er es tun will. Lassen wir alles fallen, was uns daran hindert, ihm zu vertrauen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 2,17 [Zürcher Bibel] (2) Ps. 145,17 (3) Gal. 6,7 (4) Offb. 15,4 (5) 1.Kor. 10,12 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Vater im Himmel, danke, dass du gnädig und gerecht bist. Du hast durch Jesus Christus den Weg zu dir frei gemacht. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Dich allein will ich anbeten. Hilf mir, mich von allem zu trennen, was dich nicht meint. Ich danke dir, dass du mich durch deinen Geist in alle Wahrheit leitest. In Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 12.07.2025:
So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und habe dir am Tage des Heils geholfen.
📖 Jesaja 49,8
Jetzt ist sie da, die ersehnte Zeit, jetzt ist er da, der Tag der Rettung.
🖋 2. Korinther 6,2
💭 Zeiten der Gnade
Das heutige Losungswort bezieht sich prophetisch auf den kommenden Messias – also auf Jesus Christus. Genauer gesagt, es bezieht sich auf seine Berufung. Gott wird dafür sorgen, dass sein Wirken nicht umsonst sein wird. Heute möchte ich einmal näher betrachten, dass es für Gottes Wirken häufig bestimmte Zeiten gibt. Gnade ist nicht immer abrufbar. Ist sie aber da, so sollten wir sie auch ergreifen. Davon handelt ebenfalls der Lehrtext.
In der Geschichte Israels gab es etliche dieser Zeiten. Es gab die Zeit der Rettung, in der Jakob und seine Familie nach Ägypten kamen. Es gab die Zeit der Sklaverei und die Zeit, in der Gott sein Volk in die Freiheit führte. Es gab Zeiten in der Wüste und Zeiten im Gelobten Land. Es gab eine Zeit der Wegführung und eine Zeit der Rückkehr. Als Jesus Christus in die Welt kam – also Gott als Mensch mitten unter uns wirkte – erkannten viele diese Zeit der Gnade nicht.
Gibt es heute immer noch solche Zeiten, die wir erkennen und ergreifen sollten? Ist denn nicht mit Jesu Opfer und Auferstehung die Gnade Gottes jederzeit erfahrbar? Ich denke: Das stimmt – doch wir sind nicht jederzeit bereit dafür. Auch für uns gibt es Zeiten, in denen wir Gottes Nähe und Reden wahrnehmen.(1) Solche Momente können sehr verschieden sein. Einige erleben sie in einem Gottesdienst, andere, wenn sie vor einer Gefahr bewahrt werden, wieder andere, wenn Gott auf ein Gebet reagiert, oder wenn sie in der Natur seine Größe entdecken. Ich glaube, dass jeder Mensch irgendwann solch ein „Jetzt“ erlebt. Es gilt, dies nicht zu verpassen.
Wie ich es sehe, ermutigen uns die heutigen Texte, im Jetzt zu leben. Auch Jesus Christus fordert uns dazu auf. Das beinhaltet schon der Ruf zur Nachfolge, die bedeutet, sich jederzeit leiten zu lassen. Wichtig in solchen Zeiten der Gnade ist, sich nicht an der Vergangenheit zu orientieren, denn dann beginnt etwas völlig Neues. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hebr. 3,15
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mir schon so oft begegnet bist. Bitte hilf mir, dass ich mein Herz nicht verschließe, wenn du etwas Neues in meinem Leben beginnen willst. Danke für deine Gnade. Amen.
Donnerstag, der 10.07.2025:
Haltet meine Gebote und tut danach; ich bin der HERR.
📖 3. Mose 22,31
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
🖋 Johannes 14,23
💭 Gottes Gebote
Hintergrund zum heutigen Losungswort waren etliche Opfergesetze. So durfte man etwa kein Tier opfern, das einen Fehler hat. Auch durften Priester bis zum Abend nicht von dem Opferfleisch essen, wenn sie zuvor einen Leichnam oder Gewürm berührt hatten. Gilt so etwas überhaupt noch für uns Christen?
Nun, es gibt meiner Erkenntnis nach zwei maßgebliche Gründe, weshalb viele der Reinheits- und Opfergesetze für Christen eine andere Bedeutung haben. Auf der einen Seite glaube ich den Worten Gottes, auch denen im Alten Testament. Allerdings haben sich die Opfergebote in dem Opfer Jesu Christi am Kreuz ein für alle Mal erfüllt.(1) Jesus hat die Tür zu Gott geöffnet – offener geht es nicht. In ihm haben wir Frieden mit Gott und werden nicht verurteilt. Was will man da noch hinzutun?
Die Reinheitsgebote wiederum werden von Jesus Christus zunächst in das rechte Licht gerückt. So sagte er: „Nicht das, was der Mensch durch den Mund in sich aufnimmt, macht ihn in Gottes Augen unrein. Unrein machen ihn vielmehr die Worte, die aus seinem Mund herauskommen.“(2) Als sich das Evangelium nach Jesu Himmelfahrt ausbreitete, öffnete Gott sogar die Tür für nichtjüdische Menschen. In einem Traum befahl er Petrus, etwas zu essen, was in dessen Augen unrein war. Dann hörte Petrus eine Stimme, die sprach: „Wenn Gott etwas für rein erklärt, dann nenne du es nicht unrein.“(3)
Wenn wir nun im Losungswort aufgefordert werden, Gottes Gebote zu halten, dann im Lichte Jesu Christi. Er ist das Opferlamm Gottes, und durch ihn sind wir rein vor Gott. Für uns entscheidend ist die Liebe zu unserem Erlöser. Sie äußert sich darin, dass wir sein Wort halten – also z.B. mehr auf das achten, was wir sagen, als darauf, was wir essen. Seine Liebe zu uns wiederum äußert sich darin, dass er mit dem Vater zusammen bei uns Wohnung nimmt, wie er im Lehrtext beschreibt. Möge diese Liebe unser Denken und Handeln bestimmen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hebr. 10,10 (2) Matt. 15,11 [Neue Genfer Übersetzung] (3) Apg. 10,15b [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, in deinem Wort finden wir Erlösung. Du zeigst uns, wie Gott, unser Vater, es wirklich meint. So bitte ich dich, mir zu helfen, die Bibel im Licht deiner Erlösung zu verstehen und mich daran zu halten. Danke, dass du durch deinen Geist in mir wohnst. Amen.
Dienstag, der 08.07.2025:
Gott offenbart, was tief und verborgen ist.
📖 Daniel 2,22
„Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.“
🖋 Johannes 17,25
💭 Gott offenbart
Der Prophet Daniel, von dem das heutige Losungswort stammt, war ohne sein Zutun in eine heikle Lage geraten. König Nebukadnezar hatte einen beunruhigenden Traum gehabt und von den Weisen seines Landes eine Deutung gefordert – allerdings ohne seinen Traum zu erzählen. Als man ihm sagte, das wäre unmöglich, befahl er, alle Weisen im Lande zu töten. So kamen die Vollstrecker auch zu Daniel, der nachfragte, warum all das geschehen sollte, und von der Forderung des Königs erfuhr. Er bat diesen um Aufschub und flehte zu Gott, der ihm den Traum offenbarte.(1)
Als Daniel schließlich vor den König trat, machte er deutlich, dass kein Mensch die Forderung des Königs erfüllen könnte. Dann sagte er: „Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen soll.“(2) Hier sehen wir etwas, dass nur Gott möglich ist: Er hatte den König im Traum sehen lassen, was eines Tages geschehen würde; Daniel wiederum enthüllte er den Traum und die Bedeutung. Nur Gott weiß, was in den Tiefen eines Menschen liegt, und nur er kennt die nahe und ferne Zukunft.
Im Lehrtext werden wir mit hineingenommen in das hohepriesterliche Gebet Jesu Christi. Darin betet er speziell für die Menschen, die zu ihm gehören.(3) Er macht damit einen Unterschied zwischen solchen, die ihn vielleicht kennen, und solchen, die erkannt haben, dass er von Gott kommt. Warum ist ihm das wichtig? Es ist möglich, über Jesus eine Menge zu wissen, aber am Wesentlichen vorbeizugehen: nämlich dass er der von Gott gesandte Erlöser ist. Als der Apostel Petrus Jesus das erste Mal begegnete, war ihm nicht klar, wen er vor sich hatte. Doch dann begriff er, dass Jesus der Messias war, und bekannte dies. Jesus antwortete darauf: „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“(4)
Gott schenke uns diese Offenbarung.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Dan. 2,1-19 (2) Dan. 2,28 [Luther 2017] (3) Joh. 17,6-9; Joh. 17,20-21 (4) Matt. 16,17 [Luther 2017]
Gebet:
Danke, Vater Gott, dass du dich in deinem Sohn Jesus Christus offenbarst. Hilf mir, daran nicht vorbeizugehen, sondern nimm mich mit hinein in das, was du für deine Kinder bereithältst. Das bitte ich in Jesu Namen. Amen.
Sonntag, der 06.07.2025:
Der Übeltäter lasse von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, denn bei ihm ist viel Vergebung.
📖 Jesaja 55,7
Lasst euch versöhnen mit Gott!
🖋 2. Korinther 5,20
💭 Es beginnt in den Gedanken
Gott will Menschen vergeben, wenn sie zu ihm umkehren – das ist die Botschaft im heutigen Losungswort. Nun denken einige: „Dann muss ich ja das tun, was Gott will, und kann nicht mehr das tun, was ich will. Dieser Preis ist mir zu hoch.“ Nun, direkt hinter der Aufforderung im Lehrtext, sich mit Gott versöhnen zu lassen, heißt es: „Denn Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen und verurteilt, damit wir freigesprochen sind und Menschen werden, die Gott gefallen.“(1) Es ist Gott, der den eigentlichen Preis zahlte, damit wir zu ihm kommen können.
Nun heißt es im Losungswort, dass der Übeltäter von seinen Gedanken lassen soll. Das Böse beginnt also schon im Kopf und nicht erst in der Ausführung. Ebenso beginnt die Umkehr zu Gott in unserem Denken. Die Frage ist, ob uns unsere Gedanken zu Gott und zur Wahrheit lenken oder zur Verwirklichung unserer Wünsche.
Als junger Mensch habe ich viel geraucht. Dass Rauchen schädlich ist, wusste ich zwar, habe es jedoch komplett ausgeblendet. Dann kam Jesus Christus in mein Leben – ich wurde gläubig. In dieser Zeit trafen wir uns mit anderen interessierten jungen Leuten, lasen in der Bibel und beteten. Zwischendurch gab es immer eine Raucherpause. In diesen Pausen bemerkte ich, wie abhängig ich von der Zigarette war. Während die Schädlichkeit des Rauchens mich kaum beeindruckte, ließ mir die Abhängigkeit keine Ruhe mehr. Ich wollte nicht von irgendetwas anderem abhängig sein – nur von Jesus Christus. Dieses veränderte Denken führte eines Tages dazu, nach einer halben Zigarette mit dem Rauchen aufzuhören. Heute danke ich Gott dafür. Es waren seine Gnade und seine Kraft, die mich dazu befähigt hatten. Mein verändertes Denken wiederum gab dieser Gotteskraft Raum, denn er zwingt uns nichts auf.
Umkehr ist nach meiner Erkenntnis immer dort notwendig, wo bestimmte Lebensweisen nicht im Geiste Christi stattfinden – und sie beginnt in unseren Gedanken.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kor. 5,21 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich nicht vor einer verschlossenen Tür stehe, wenn ich zu dir umkehre. Ich danke dir für Jesus Christus, für sein Opfer, für die Erlösung und dafür, dass du dich mit uns versöhnt hast. Ich bitte dich aber auch, uns die Augen für die vielen kleinen Dinge zu öffnen, die deinem Wesen und Willen nicht entsprechen. Schenke uns auch darin Bereitschaft zur Umkehr und Vergebung. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Freitag, der 04.07.2025:
Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
📖 Psalm 119,114
Das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
🖋 Johannes 6,40
💭 „Ich hoffe auf dein Wort“
Im heutigen Losungswort bekennt der Psalmist, dass Gott sein Schutz und Schild ist. Weiterhin hofft er auf Gottes Wort. Wie kann man sich das vorstellen? Nun, heutzutage wäre ein Schutz und Schild in kriegerischen Zeiten z.B. ein Bunker. Das Hoffen auf Gottes Wort wäre dann übertragen ein Hoffen auf das Versprechen des Erbauers, dass dieser Bunker im Falle einer nahen Explosion auch wirklich hält.
Was bei einem Bunker im Sichtbaren geschieht, erleben wir bei Gott im Unsichtbaren. Sein Schutz besteht darin, dass er auf geheimnisvolle Weise rettend eingreift. Das Hoffen auf sein Wort wiederum bedeutet, sich auf seine Zusagen zu verlassen. Das Problem für viele ist, dass man Gottes Schutz nicht sehen kann. Da ist kein erreichbares Gebäude, keine sichtbare Luftabwehr. Da sind auch keine starken Bodyguards. Das Einzige, was wir haben, sind Gottes Zusagen und Engel, die uns begleiten.(1)
Wir verlassen uns also in gewissem Sinne „blind“ auf die Zusagen Gottes – und das nicht nur in Bezug auf körperlichen Schutz, sondern ebenfalls auf den Schutz unserer Seele. Können wir dem Wort Gottes nicht mehr vertrauen, verlieren wir unsere Zuversicht und versuchen, uns selbst zu helfen. Deshalb besteht ein geistlicher Angriff oft darin, uns in unserem Glauben zu verunsichern.
Im Lehrtext verkündet Jesus Christus den Willen des Vaters: Wer den Sohn sieht und an ihn glaubt, wird ewig leben und am Jüngsten Tag von den Toten auferweckt werden. Auch hier spielt unser Glaube eine wesentliche Rolle. Er schenkt uns nicht nur Zuversicht für morgen, sondern wirkt sich schon heute praktisch aus. Der Missionar Jim Elliot drückte es einmal so aus: „Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ In dem Bekenntnis „Ich hoffe auf dein Wort“ steckt also eine große Kraft, die unser Leben grundlegend verändern kann.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 18,10 Hebr. 1,14
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist mein Schutz und mein Schild. Ich will deinen Zusagen vertrauen und mein Leben danach ausrichten. Schütze mich bitte auch dann, wenn mein Glaube angegriffen wird. Ich hoffe auf dein Wort. Amen.
Mittwoch, der 02.07.2025:
Der HERR ist hoch und sieht auf den Niedrigen und kennt den Stolzen von ferne.
📖 Psalm 138,6
„Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!“ Aber Gott sprach zu ihm: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast?“
🖋 Lukas 12,19-20
💭 Zukunftspläne
Das heutige Losungswort lautet in einer anderen Übersetzung: „Ja, du bist hoch erhaben - trotzdem sorgst du für die, nach denen keiner mehr fragt, und durchschaust die Stolzen schon von ferne!“(1) Offenbar geht es hier einerseits um Menschen, die kaum Möglichkeiten haben, und wiederum um solche, die über viele Möglichkeiten verfügen. Interessant ist, dass David, der Verfasser, beide Seiten aus persönlicher Erfahrung kannte. Vom Schwiegersohn des Königs wurde er zum Staatsfeind Nummer 1, und später schließlich zum König von Israel.
In den Zeiten der Niedrigkeit klammerte David sich geradezu an Gott. Er erlebte, wie Gott ihm beistand und ihn durchbrachte. So heißt es in Psalm 138, aus dem der heutige Losungsvers stammt: „Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.“(2) Als er allerdings die Königsmacht hatte, verfehlte David sich mehrmals. Die Folgen waren jedes Mal gravierend.(3) Mit großen Möglichkeiten kommt auch große Verantwortung.
Entscheidend ist meiner Meinung nach jedoch nicht, welche Möglichkeiten ein Mensch hat, sondern wie er damit umgeht. Im Lehrtext sehen wir einen Mann, der viele Güter hatte und glaubte, damit seine Zukunft gesichert zu haben. Zu diesem sagte Gott, dass das, was er für seine Zukunft hielt, in der kommenden Nacht vorbei sein würde. In seinem Bemühen, für sich zu sorgen, hatte der Mann den wesentlichen Faktor überhaupt nicht mit einkalkuliert: Gott. Er hatte in eine Zukunft investiert, die es gar nicht gab.
In welche Zukunft investieren wir? Ich bin davon überzeugt, dass Gott uns in allem leiten will, ob wir nun Häuser bauen, Familien gründen oder unseren Geschäften nachgehen. Wenn wir an ihm dranbleiben, hält er eine Zukunft für uns bereit, die alles übertrifft.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 138,6 [Hoffnung für alle] (2) Ps. 138,3 [Luther 2017] (3) 2.Sam. 11,2-17; 2.Sam. 24,1-25
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns siehst, egal, wo wir uns gerade befinden. Danke, dass du uns mit Gnade und Liebe begegnest. Du kennst auch unsere Ängste und Befürchtungen, wenn es um unseren Alltag geht. Schenke uns Vertrauen, dass du selbst für uns sorgst, wo wir es nicht können. Und ebenso bitte ich um ein demütiges Herz, wenn alles menschlich machbar erscheint. Lass mich immer dicht an dir dranbleiben. In Jesu Namen, Amen.
Montag, der 30.06.2025:
Warum gibt Gott dem Leidenden Licht und Leben denen, die verbittert sind, die sich sehnen nach dem Tod, doch er kommt nicht?
📖 Hiob 3,20-21
Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.
🖋 Jakobus 5,11
💭 Hiobs Geduld
Das heutige Losungswort kann schon betroffen machen: Da möchte jemand lieber sterben, als zu leben. So ergeht es manchmal auch todkranken Menschen. Wie groß muss solch ein Leid sein, wenn die Todessehnsucht größer ist als der Wunsch nach Leben. Nun, bei Hiob war es so. Er bat aber nicht darum, dass ein Mensch ihn tötete, sondern überließ es Gott, auch wenn er ihn nicht verstand.
Im Lehrtext werden zwei Dinge betont: zum einen Hiobs Geduld und zum anderen die Barmherzigkeit Gottes. Bibelkenner werden eventuell die Frage stellen: „Wo war Gott denn barmherzig? Er hat es doch selbst zugelassen, dass der Satan Hiob dieses tiefe Leid zufügen konnte.“(1) Wenn jemand so denkt, wäre es ja geradezu Gottes moralische Pflicht gewesen, Hiob wiederherzustellen. Tatsächlich machen Menschen Gott Vorwürfe, wenn es ihnen schlecht geht. In ihren Augen steht er in ihrer Schuld. Hiob dagegen reagierte anders. Er beklagte zwar sein Leid und verstand Gott nicht, doch er machte ihm keinen Vorwurf. Genau dieses Verhalten bezeichnet der Apostel Jakobus als „Hiobs Geduld“.
Wie aber kann man geduldig sein, wenn man der Meinung ist, dass Gott einem Schlechtes widerfahren lässt? Nun, ich glaube, indem man seine Meinung ändert. Unser Vertrauen zu Gott wird von einer tiefen Grundüberzeugung geprägt: dass er es nämlich gut mit uns meint – hier und heute bis in alle Ewigkeit. Dass uns auf diesem Weg auch schweres Leid begegnen kann, ändert nichts an dieser Grundüberzeugung. Ich glaube, Hiob hatte diese Überzeugung, denn schon mitten im Leid sagte er: „Und doch weiß ich, dass mein Erlöser lebt.“(2)
Wenn aber Hiob schon davon überzeugt war, wie viel mehr können wir es sein. Heißt es doch: „Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hiob. 1,8-12 Hiob. 2,3-7 (2) Hiob. 19,25a [Neues Leben Übersetzung] (3) Röm. 8,32 [Zürcher Bibel]
Als Gebet habe ich heute eine Strophe aus dem Lied „Jesu geh voran“:
Rühret eigner Schmerz
irgend unser Herz,
kümmert uns ein fremdes Leiden,
o so gib Geduld zu beiden.
Richte unsern Sinn
auf das Ende hin.
Schreiber: Christian Gregor / Nikolaus Graf von Zinzendorf
Samstag, der 28.06.2025:
Er wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande.
📖 Jesaja 11,4
Jesus sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt.
🖋 Matthäus 11,4-5
💭 Jesus erkennen
Das heutige Losungswort aus einer Prophetie Jesajas bezieht sich auf den kommenden Messias – auf Jesus Christus. Er wird gerecht richten. So heißt es einen Vers zuvor: „Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören.“(1) Mit Jesu Kommen begann dies meiner Überzeugung nach, und zwar, indem er zunächst die wahren Motive der Menschen aufdeckte. Da waren Personen, die eine tief verwurzelte Sehnsucht nach Gott hatten, doch nicht vermochten, in seinem Willen zu leben. Viele von ihnen erkannten in Jesus ihren Retter und hielten sich an ihn. Andere hingegen waren im Innern voller Stolz und Selbstgerechtigkeit, überdeckten dies aber durch ein frommes und scheinbar gerechtes Verhalten. Sie wollten Jesus loswerden. Seine Heiligkeit vertrug sich nicht mit ihrer Scheinheiligkeit.
Der Lehrtext bezieht sich auf eine Frage von Johannes dem Täufer. Er wollte wissen, ob Jesus wirklich der Messias sei. Jesu Antwort war weder „ja“ noch „nein“. Sie bestand vielmehr darin, darauf zu achten, was durch ihn geschah. Alle Wunder, die hier aufgezählt werden, waren darauf ausgerichtet, Menschen in ihrer Not zu helfen. Jesus stellte seine Vollmacht also nicht zur Schau, sondern setzte sie für notleidende Menschen ein. Schon Jesaja prophezeite, dass so etwas geschehen wird, wenn Gott seinem Volk zu Hilfe kommt.(2) So konnte Johannes erkennen, dass Jesus der Messias war. Doch woran können wir es erkennen?
Nun, ich denke, die Sehnsucht nach Gott und nach der Wahrheit ist ein guter Anfang. Auch ist es gut, in der Bibel zu lesen, zu beten und in Gottesdienste zu gehen. Doch letztendlich brauchen wir eine Begegnung mit Jesus Christus, die wir nicht erzwingen können. Wenn wir ihn aber suchen, wird er sich gewiss auch finden lassen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 11,3b [Luther 2017] (2) Jes. 35,4-6
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich in dir meinen Retter und Erlöser gefunden habe. Ich danke dir für die Momente in meinem Leben, in denen du in mein Herz gesprochen hast. Du bist wirklich gerecht und barmherzig. Auf dein Wort will ich mich verlassen. Amen.
Donnerstag, der 26.06.2025:
Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse und sie mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden und ihre Kinder lehren.
📖 5. Mose 4,10
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
🖋 2. Timotheus 3,14-15
💭 Das anvertraute Wort
In den heutigen Bibelversen geht es um nichts Geringeres als das Wort Gottes, das er Menschen anvertraut hat. Schon allein darin steckt eine ungeheure Dimension: Der Schöpfer aller Dinge kommt zu den Menschen, um ihnen zu zeigen, wie sie leben sollen. Waren es im Losungswort die Zehn Gebote und das Gesetz, so geht es im Lehrtext um die Botschaft von Jesus Christus. Der Apostel Paulus schreibt an Timotheus: „Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und uns erkennen lassen, wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun. Durch die Schrift bereitet Gott uns umfassend vor und rüstet uns aus für alles, was wir nach seinem Willen tun sollen.“(1)
Diese Wertschätzung der Bibel als Gottes Wort ist für unser Glaubensleben entscheidend. Sie ist nicht ein beliebiges Buch – in ihr will uns Gott begegnen, indem er sie uns durch seinen Geist aufschließt. Die Israeliten zur Zeit des Mose sollten klar wissen, dass es nicht möglich ist, sowohl Gott als auch anderen Göttern zu dienen. Er beansprucht die Anbetung für sich allein.(2)
Eine Ausschließlichkeit finden wir ebenfalls im Lehrtext: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist“. Im Zweifelsfall ist Gottes Wort entscheidend – und zwar ohne Zusätze oder Abstriche.(3) Die Frage ist, ob wir uns damit immer wieder neu auseinandersetzen oder meinen, schon alles zu wissen. Eine gewisse Bibelkenntnis ist sicherlich eine gute Grundlage, doch ohne die persönliche Beziehung zu Gott laufen wir Gefahr, am Buchstaben kleben zu bleiben. Gott sei Dank für seinen Geist, der uns in alle Wahrheit führt.(4)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Tim. 3,16-17 [Neues Leben Übersetzung] (2) 5.Mose 4,15-19 (3) 5.Mose 4,1-2 (4) Joh. 16,13
Das heutige Gebet stammt aus dem Lied „Du großer Gott“:
Wenn mir der Herr in seinem Wort begegnet,
wenn ich die großen Gnadentaten seh,
wie er das Volk des Eigentums gesegnet,
wie er’s geliebt, begnadigt je und je.
Und seh ich Jesus auf der Erde wandeln
in Knechtsgestalt, voll Lieb und großer Huld,
wenn ich im Geiste seh sein göttlich Handeln,
am Kreuz bezahlen vieler Sünder Schuld,
dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!
Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!
Text: Manfred von Glehn (1912)
Dienstag, der 24.06.2025:
Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.
📖 Sprüche 3,5-6
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.“
🖋 Johannes 21,18
💭 Gott oder Verstand?
Im heutigen Losungswort werden wir dazu aufgefordert, uns allein auf Gott zu verlassen und nicht auf unseren Verstand. Nun hört man manchmal: „Gott hat uns doch den Verstand gegeben, damit wir ihn benutzen.“ Nun, ich glaube, dass es hier nicht um ein „entweder – oder“ geht. Vielmehr geht es um eine Rangordnung. Wir sollen uns mehr auf Gott als auf unseren Verstand verlassen, da dieser begrenzt ist. Oft vertrauen wir Fachleuten, weil wir selbst eine Sache nicht beurteilen können. Doch Fachleute können irren – Gott aber irrt nicht! Es ist also sinnvoll, ihn zu bitten, uns in unseren Entscheidungen zu leiten.
Noch mehr Sinn ergibt es, wenn man bedenkt, dass häufig auch das Bauchgefühl unsere Entscheidungen lenkt. Manchmal kaufe ich mehr ein, als ich ursprünglich wollte. Etliche „Schnäppchen“ wirken im ersten Moment attraktiv – doch dann liegen sie herum und verstauben. In unserer Gemeinde haben wir den Grundsatz, zuerst Gott nach seinem Plan mit uns zu fragen, bevor wir unsere finanziellen Möglichkeiten prüfen. Übersteigt das, was wir von Gott verstehen, unsere Möglichkeiten, bitten wir ihn, uns zu helfen. Auf diesem Weg haben wir schon viele Wunder erlebt.
Im Lehrtext lesen wir, dass Gott Petrus Wege führen wird, die dieser nicht gehen will. Interessant ist die Erklärung dazu. Sie lautet: So deutete Jesus an, auf welche Weise Petrus sterben würde, um Gott damit zu verherrlichen.(1) Verstandes- und gefühlsmäßig würden wir vielleicht sagen: „Solch einen Weg kann und will ich nicht gehen.“ Doch solange es Gottes Wege sind, wird er uns auch beistehen. Das kann man vielleicht nicht verstehen, doch wir dürfen uns darauf verlassen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 21,19a [Neues Leben Übersetzung]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich mich nicht vor deinen Wegen fürchten muss. Du schenkst mir Nähe in schweren Tagen, Hilfe, wenn ich keinen Ausweg mehr sehe, und Kraft, wenn ich mich schwach fühle. Hilf mir, dir ohne Angst mehr zu vertrauen als meinem Verstand. Ich danke dir, dass du mich erhörst. Amen.
Sonntag, der 22.06.2025:
Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.
📖 2. Mose 13,21
„Ihr sucht in den Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind‘s, die von mir zeugen.“
🖋 Johannes 5,39
💭 Geleitet
Nachdem das Volk Israel aus der Sklaverei freikam, übernahm Gott selbst die Führung in das Gelobte Land. Im heutigen Losungswort wird beschrieben, dass er tagsüber in einer Wolkensäule und nachts in einer Feuersäule vor ihnen herging. Interessanterweise führte er sie nicht den kürzesten Weg, weil sie dort auf die Philister gestoßen wären. Wörtlich heißt es: Gott dachte: „Das Volk könnte seinen Sinn ändern und nach Ägypten zurückkehren, wenn es merkt, dass ihm Kämpfe bevorstehen!“ Darum ließ Gott sie einen Umweg machen, auf der Wüstenstraße, die zum Schilfmeer führt.(1) So kamen sie ans Schilfmeer, durch das hindurch sie vor den Ägyptern gerettet wurden.
Von Gott geleitet zu werden, ist ein Kernstück des Evangeliums. Jesus berief Jünger, die ihm folgten. Auch heute sprechen wir davon, Jesus im übertragenen Sinne nachzufolgen. So heißt es z.B. im Römerbrief: „Alle, die sich von Gottes Geist leiten lassen, sind seine Söhne und Töchter.“(2) Jesus selbst ist der gute Hirte, der durch sein Wort und seinen Geist seine Schafe behütet und auf rechter Straße führt. So erfüllen sich unter anderem die Worte des 23. Psalms in seiner Person.
Im Lehrtext erklärt Jesus den Schriftgelehrten, dass die Schrift nicht allein für sich steht, sondern auf den hinweist, der Menschen in das ewige Leben führen kann und will. Wie aber kann man Jesus Christus folgen, wenn er nicht – wie im Losungswort – sichtbar vor uns hergeht? Nun, wie ich es verstehe, ist es die Kombination von Gottes Wort und der Leitung durch den Heiligen Geist. Wie es den Israeliten unmöglich erschien, jemals aus der Sklaverei herauszukommen, so erscheint es uns vielleicht unmöglich, manche der Worte Jesu zu erfüllen. Der Geist Gottes aber macht es möglich, wenn wir ihm Raum geben, uns zu leiten und durch uns zu handeln. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) aus 2.Mos. 13,17-18 [Hoffnung für alle] (2) Röm. 8,14 [Neue Genfer Übersetzung]
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du der gute Hirte bist, der mich auf rechter Straße führt. Deshalb bitte ich dich: Nimm alles aus meinem Leben weg, was dir im Wege steht. Ich möchte deine Stimme hören können und dir nachfolgen. Leite du mich, Herr. Amen.
Freitag, der 20.06.2025:
Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.
📖 Psalm 25,16
Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
🖋 Markus 10,47
💭 In großen Nöten
In den heutigen Bibelversen sehen wir zwei Menschen, die zu Gott flehen. Im Losungswort ist es David, der sein Herz vor Gott ausschüttet. Im Lehrtext war es der blinde Bettler Bartimäus, der verzweifelt rief: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Er hörte damit auch nicht auf, als ihn die Umstehenden zum Schweigen bringen wollten – im Gegenteil: Er schrie nur umso lauter.(1)
Wie ist das bei uns, wenn wir uns in Not befinden? Sowohl David als auch Bartimäus setzten ihre gesamte Hoffnung auf Gott. Wie die Gesellschaft um sie herum das bewertete, spielte für sie keine Rolle. David war davon überzeugt, dass Gott ihn vor seinen Feinden retten konnte; Bartimäus wiederum ließ sich nicht einreden, sein Verhalten wäre unangemessen. Ihm kam es darauf an, dass Jesus ihn hörte – und tatsächlich kam dieser dann zu ihm. Was kann all das aber für uns heute bedeuten?
Wie ich es verstehe, gibt es nichts, womit wir nicht zu Gott kommen könnten. Geht es uns gut, können wir ihm danken und ihn loben. Geht es uns schlecht, müssen wir nicht darauf warten, bis es uns wieder gut geht, sondern dürfen ihm unsere Sorgen und Nöte bringen. Er will es aus unserem Mund hören, was uns bewegt. Sogar der blinde Bartimäus wurde von Jesus gefragt: „Was soll ich für dich tun?“(2)
Deshalb meine ich, wir sollten nicht aufhören, wenn Dinge sich nicht sofort verändern. Manche sagen: „Ich habe schon so oft gebetet, aber es passiert ja doch nichts …“ David beschrieb seine innere Haltung so: „Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.“(3) Mit anderen Worten: Solange noch nichts passiert ist, warte und vertraue ich darauf, dass etwas passieren wird.
Es mag länger dauern, als uns lieb ist. Der Weg kann manchmal schwer sein und anders aussehen, als wir erwartet haben. Wir wissen nicht, was vor uns liegt – doch wir wissen, wer mit uns geht: Jesus Christus, der Erlöser. Wer auf ihn vertraut, wird nicht untergehen, sondern mit ihm das Ziel erreichen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Mark. 10,48 (2) Mark. 10,51 [Gute Nachricht] (3) Ps. 25,15 [Luther 2017]
Das heutige Gebet ist angelehnt an den Gospelsong „Hallelujah Anyhow“:
Halleluja, halleluja, dennoch und trotz allem immer wieder: Halleluja! In Nöten, in Versuchungen, in Freude und in allem Leid: Ich danke dir, Herr!
Ich werde nicht aufhören, dich zu preisen und Halleluja zu singen. In schlechten Tagen nicht leiser, sondern noch lauter, dennoch und trotz allem immer wieder: Halleluja!
Danke, Jesus, dass du bei mir bist. Dich will ich preisen! Amen.
Nach Thomas Whitfield