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Sonntag, der 15.06.2025:
Richtet recht, und ein jeder erweise seinem Bruder Güte und Barmherzigkeit!
📖 Sacharja 7,9
Ein Diener des Herrn soll sich nicht streiten. Er soll zu allen freundlich sein, ein guter Lehrer, der stets geduldig bleibt. Diejenigen, die sich widersetzen, soll er mit Freundlichkeit zurechtweisen. Vielleicht gibt ihnen Gott die Möglichkeit, ihr Leben zu ändern.
🖋 2. Timotheus 2,24-25
💭 Verhaltensregeln
In den heutigen Bibelversen finden wir einige Verhaltensregeln, wie wir mit anderen umgehen sollen. Im Umfeld des Losungswortes ging es darum, was Gott eigentlich von den Israeliten wollte. Die Antwort durch den Propheten Sacharja war: Gott sucht in erster Linie nicht fromme Handlungen wie z.B. das Fasten, sondern ein bestimmtes Verhalten dem Nächsten gegenüber. So lautet die Fortsetzung: „Bedrückt nicht die Witwen, Waisen, Fremdlinge und Armen, und denke keiner gegen seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen!“(1) Religiöse Rituale sind also kein Ersatz für ein gottgewolltes Verhalten.
Im Lehrtext werden Personen angesprochen, die Gott dienen. Immer wieder geht es darum, nicht ungezügelt mit anderen umzugehen. Natürlich gibt es Konflikte und Meinungsverschiedenheiten, doch sie sollten nicht in Streitigkeiten münden, bei denen jeder nur noch auf sich selbst schaut. Der Apostel Paulus formulierte es einmal so: „Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.“(2) Selbst wenn man meint, im Recht zu sein, versetzt uns fehlende Liebe ins Unrecht.
Weiterhin lesen wir von Freundlichkeit und Geduld, selbst denen gegenüber, die sich widersetzen. Es ist eine echte Herausforderung, Menschen immer wieder zu gewinnen, anstatt ihnen mal so richtig die Meinung zu sagen. Jemand sagte einmal: „Jesus hat seinen Jüngern nicht den Kopf, sondern die Füße gewaschen.“ Die Frage ist nur, wie man es schafft, dass nicht Ärger oder „Genervt-Sein“ dominieren. Disziplin mag gut, aber nicht immer ausreichend sein. Man kann freundlich sprechen und den anderen trotzdem verletzen. Nur der Geist Christi in uns, der Menschen aus einer ganz anderen Perspektive sieht, und dessen Überwinderkraft können uns helfen. Wollen wir uns danach ausstrecken?
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Sach. 7,10 [Luther 2017] (2) 1.Kor. 8,1 [Luther 2017]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du unser Leben im praktischen Umgang mit anderen veränderst. Ich bitte dich, dass du mir hilfst, gerade in Konfliktsituationen weder offen noch verdeckt verletzend zu reagieren. Hilf mir durch deinen Geist, mein Gegenüber so zu sehen, wie du es siehst. Erfülle mich mit deiner Liebe, mit der du auch diejenigen liebst, die dir widerstreben. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Freitag, der 13.06.2025:
Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?
📖 1. Mose 18,14
Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte Jesus sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.
🖋 Markus 16,14
💭 Botschafter Gottes
Sollte Gott etwas unmöglich sein? Natürlich nicht – sonst wäre Gott ja nicht Gott. Versteht man das heutige Losungswort rein theoretisch, ist die Antwort klar. Doch bei Abraham waren es zwei Männer, die er als Boten Gottes vermutete. Es waren aber halt Menschen, denen er Wasser zum Füßewaschen bringen ließ und etwas zu essen anbot. Durch diese beiden Männer sprach zwar Gott, doch es waren wie schon gesagt eben Menschen, die verkündeten, dass Sara, Abrahams Frau, in einem Jahr ein Kind zur Welt bringen würde. Praktisch war das ein Ding der Unmöglichkeit: Sara war 90 und Abraham 99 Jahre alt. Waren das wirklich Boten Gottes oder nur Wichtigtuer? Dass Gott durch Menschen seine Allmacht ankündigt, gibt Raum für Zweifel.
Ganz ähnlich erging es den Jüngern Jesu, von denen etwas im Lehrtext steht. Dort heißt es, dass Jesus ihren Unglauben und ihre Herzenshärte schalte. Was aber war der Grund? Sie glaubten nicht denen, die den Auferstandenen gesehen hatten. Schon wieder waren es Menschen, durch die Gott dieses Mal die Botschaft der Auferstehung Christi mitteilen ließ. Theoretisch ist Gott natürlich alles möglich – doch waren diese Berichte wirklich wahr oder nur ein Wunschtraum?
Irgendwie gefällt es Gott, seine Botschaft durch Menschen aus Fleisch und Blut zu verkünden – ja sogar seine Wunder durch Menschenhände geschehen zu lassen. Wir müssen also nicht nur Gott glauben, sondern auch denen, die er beauftragt hat. Woher aber soll ich denn wissen, ob es Gott ist, der mir durch eine Person etwas sagen will?
Die Antwort, die ich fand, ist: indem ich Gottes Nähe suche und ihm vertraue. Ich vertraue, dass er mich nicht in die Irre leitet. Selbst wenn ich ihn missverstehe oder mich auf Menschenworte einlasse, die nicht von ihm kamen, wird mich mein Vater im Himmel trotzdem sicher ans Ziel bringen. Haben wir dieses Vertrauen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich staune immer wieder, auf welchen Wegen deine Botschaft in das Herz derjenigen gelangt, die offen für dein Wort sind. So bitte ich dich, dass viele deiner Kinder ihren Glauben nicht verbergen und Mut bekommen, das weiterzugeben, was du durch sie sagen willst. Erwecke auf der anderen Seite auch Menschen mit einem offenen Herzen, die bereit sind, dein Wort aufzunehmen. Vater, ich bitte dich, dass in diesem Land noch viele aufwachen und nach dir fragen. Das bitte ich im Namen deines Sohnes Jesus. Amen.
Mittwoch, der 11.06.2025:
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun.
📖 2. Mose 20,9.10
Jesus sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten?
🖋 Markus 3,4
💭 „Was ist am Sabbat erlaubt?“
In den heutigen Bibelversen geht es um ein viel umstrittenes Thema: den Sabbat. Eingeführt durch die Zehn Gebote, spielte er bei den Israeliten eine große Rolle. Nun gibt es immer wieder Diskussionen, ob man seinen Ruhetag auf den Samstag oder den Sonntag legen sollte. Verschiedene Konfessionen haben zudem unterschiedliche Vorstellungen davon, was man an diesem Tag tun darf und was nicht. Einige halten sich ganz eng an das, was man im Alten Testament dazu findet, andere sehen das alles eher locker.
Auch Jesus bewegte sich in einer Gesellschaft, in der die führenden Geistlichen eine sehr klar umrissene Vorstellung davon hatten, was am Sabbat nicht erlaubt ist. Im Umfeld des Lehrtextes beobachteten sie genau, ob Jesus das Sabbatgebot nun so halten würde, wie sie es richtig fanden, oder ob er es möglicherweise brach. Als ein Mann mit einer verkümmerten Hand Jesus gegenüberstand, war es nach ihrem Grundverständnis falsch, ihm zu helfen. Jesus konfrontierte sie mit dieser Frage: „Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten?“
Wie so oft bei Jesus ist die Antwort eigentlich klar. Gutes zu tun und ein Leben zu retten, ist nie verkehrt – Böses zu tun oder gar zu töten schon. Dennoch schwiegen die Gegner Jesu. Während ihr Fokus auf dem lag, was man nicht tun sollte, setzte Jesus einen ganz anderen Schwerpunkt, nämlich auf die Hilfe am Nächsten. Damit zog er den Zorn der Verfechter für den vermeintlich richtigen Sabbat auf sich. Kurz zuvor hatte er noch zu diesem Thema erklärt: „Gott hat den Sabbat für den Menschen geschaffen, nicht den Menschen für den Sabbat.“(1)
Gott gab also einen besonderen Tag, an dem nicht die Arbeit an erster Stelle steht, sondern die Gemeinschaft mit ihm: im Gottesdienst, aber auch in der Begegnung mit anderen. Es geht um ihn – und ihm geht es um uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Mark. 2,27 [Gute Nachricht]
Gebet:
Danke, Vatergott, dass du uns den Sabbat gegeben hast. Danke auch für die Freiheit, in die du uns durch deinen Geist hineinführst. In dir dürfen wir ruhen, denn in Jesus Christus hast du uns mit dir versöhnt. Dir sei Ehre, Lob und Anbetung dafür. In Jesu Namen, Amen.
Montag, der 09.06.2025:
Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR.
📖 Psalm 34,20
Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann sorgt euch nicht im Voraus, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der heilige Geist.
🖋 Markus 13,11
💭 Vertrauen in Aktion
Die heutigen Bibelverse fordern uns in zweifacher Weise heraus. Im Losungswort lesen wir vom Leid des Gerechten. Offensichtlich bewahrt uns Gott nicht davor. Er hilft uns aber heraus, was allerdings bedeutet, mit Leid konfrontiert zu sein, welches er zugelassen hat. Dass Gott bei den Seinen Leid zulässt, erfahren wir ebenfalls aus dem Lehrtext. Jesus bereitete seine Jünger darauf vor, um seinetwillen möglicherweise vor Gericht geführt und eventuell sogar getötet zu werden. Die Frage ist, ob wir ein „Ja“ zu diesen Wegen Gottes mit uns finden.
Bei den Jünger Jesu war es so: Obwohl man sie zuvor ausgepeitscht hatte, waren sie sogar fröhlich, um Jesu willen leiden zu dürfen. Man verbot ihnen, im Namen von Jesus zu sprechen – was sie aber nicht davon abhielt, das Evangelium zu verkündigen.(1) Nun kann es durchaus sein, dass auch wir aufgrund unseres Bekenntnisses zu Jesus Christus leiden müssen. Vielleicht leiden wir aber auch an ganz anderen Dingen. Dann besteht die Herausforderung darin, trotz dieser Leiden an unserem Bekenntnis festzuhalten. Warum und woran wir auch immer leiden, im Losungswort erhalten wir die Zusage, dass Gott uns heraushilft.
Die zweite Herausforderung lesen wir im Lehrtext. Dort sagt Jesus, dass wir nicht im Voraus planen sollen, wie wir uns gegen Anklagen verteidigen. Der Heilige Geist wird uns die richtigen Worte in den Mund legen. Man muss sich das einmal praktisch vorstellen: Wenn uns jemand anklagt, laufen unsere Gedanken doch auf Hochtouren, wie wir darauf reagieren. Und jetzt sagt Jesus, dass wir einfach abwarten sollen? Der Geist Gottes werde uns schon die richtigen Worte geben? Das ist eine echte Vertrauensleistung, die nicht leichtfällt. Wir werden aber nur erfahren, wie Gott das macht, wenn wir auf seine Worte eingehen. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Apg. 5,40-42
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns nicht im Unklaren lässt, was es bedeutet, an dich zu glauben. Ich bitte dich, mir zu helfen, dass weder Furcht vor eventuellem Leid noch Leid selbst mich von dir wegtreibt. Ich will auf deine Hilfe vertrauen und darauf, dass dein Heiliger Geist mich in allem leitet. Halte mich fest in diesem Vertrauen, Amen.
Samstag, der 07.06.2025:
HERR, in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag.
📖 2. Chronik 20,6
Sie trieben Jesus aus Nazaret hinaus - bis an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war. Dort wollten sie ihn hinunterstürzen. Aber Jesus ging mitten durch die Menge hindurch und zog weiter.
🖋 Lukas 4,29-30
💭 Zu seiner Zeit
Dass niemand Gott widerstehen kann, wie es im heutigen Losungswort heißt, ist wahr. Wahr ist aber auch, dass es zunächst einmal so aussehen kann, als ob man Gott widerstehen könnte. Davon berichtet der Lehrtext. Jesus lehrte in der Synagoge in seiner Heimatstadt Nazaret. Dort bezog er eine Prophezeiung Jesajas auf sich und deutete damit an, dass er der Messias sei. Dann aber nannte er Beispiele aus Israels Geschichte, in denen Gott auf ihren Unglauben und ihre Abgötterei so reagierte, dass seine Wunder nicht an Israeliten, sondern nur an Ausländern geschahen. Das bezogen die Zuhörer Jesu auf sich und gerieten deshalb in äußerste Wut. So kam es, dass sie ihn vom Abhang hinunterstürzen wollten.
Zunächst schien es so, als ob ihnen das auch gelingen würde, denn Jesus ließ sich von ihnen bis zum Abhang treiben. Doch dann – es muss seine göttliche Autorität gewesen sein – ging er mitten durch die Menge hindurch. Eine anfängliche Niederlage muss also nicht bedeuten, dass Gott nicht eingreift. Wenn er eingreift, kann ihm niemand widerstehen – doch all das geschieht zu seiner Zeit, und nicht zu unserer.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, daran festzuhalten, dass ein Nicht-Eingreifen Gottes kein Zeichen dafür ist, dass er keine Macht hat, sich nicht für uns interessiert oder womöglich gar nicht existiert. Der Psalmist drückte dies einmal folgendermaßen aus: „Was bist du so gebeugt, meine Seele, was stöhnst du in mir? Hoffe auf Gott! Denn ich werde ihn noch loben für die Rettung, die von ihm kommt.“(1)
Tatsächlich fragen Menschen immer wieder: „Gott, wo bist du? Warum greifst du nicht ein?“ Dann ist es gut, darauf zu schauen, wo wir Gottes Wirken erlebt haben oder gerade erleben. Das wird unseren Glauben stärken. Gott wird eingreifen – doch eben zu seiner Zeit.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 42,6 [Neue Evangelistische Übersetzung]
Gebet:
Herr Jesus Christus, dir ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Ich danke dir, dass sich alles erfüllen wird, was du gesagt hast. Hilf mir bitte, den Glauben auch dann zu bewahren, wenn es so aussieht, als ob du nicht eingreifst. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Donnerstag, der 05.06.2025:
Was redest du von meinen Geboten und nimmst meinen Bund in deinen Mund, da du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich?
📖 Psalm 50,16-17
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
🖋 Matthäus 7,21
💭 Worauf es ankommt
Die heutigen Bibelverse kann man als Aufforderung verstehen, sich einmal damit auseinanderzusetzen, ob das, was man sagt, mit dem übereinstimmt, was man tut. Im Losungsvers heißt es, dass Gott zum „Frevler“ spricht. Nun würde sich vermutlich niemand selbst so bezeichnen, sondern allenfalls von anderen so gesehen werden. Im Zusammenhang mit dem Lehrtext warnte Jesus jedoch davor, andere korrigieren zu wollen und die eigenen Mängel dabei geflissentlich zu übersehen.(1)
Offensichtlich ist es Gott wichtig, dass Tat und Wort nicht auseinanderklaffen. Er will nicht, dass wir über ihn oder seine Gebote reden und womöglich meinen, ihm damit einen Gefallen zu tun. Im Lehrtext wird Jesus da sehr deutlich, indem er sagt: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Was bedeutet all das nun konkret?
Zunächst einmal müssen wir ehrlich vor uns selbst werden. Wollen wir den Willen Gottes tun? Und wie kann man ihn überhaupt erfahren? Wie ich es erlebe, kann man in seinem Wort – der Bibel – viel über Gott und seinen Willen erfahren. Doch die Buchstaben alleine sind es nicht. Auch das größte Bibelwissen nützt nichts, wenn wir nicht die Hilfe des Heiligen Geistes bekommen. Er schließt uns auf, was Gott uns sagen will.(2)
Es geht jedoch noch weiter. Es ist eine Sache, den Willen Gottes zu erkennen, doch eine zweite, ihn zu tun. Manchmal fällt es uns schwer, und es findet ein innerer Kampf in uns statt. Immer wieder lesen wir in der Schrift die Aufforderung, Gottes Maßstäbe über menschliche Gewohnheiten zu stellen.(3) Und auch hier lässt uns Gott nicht alleine, sondern kommt uns durch seinen Geist zu Hilfe, der uns tröstet, stärkt und befähigt. So können wir auf Gottes Wort gegründet seinen Willen tun.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 7,1-5 (2) Joh. 16,13 (3) Röm. 12,2
Gebet:
Vater Gott, ich danke dir für dein Wort. Es ist vollkommen und lässt sich nicht mit Gold aufwiegen. Danke, dass ich zu dir gehören darf, und dass du mich durch dein Wort vor falschen Wegen warnst und mir den Weg zum ewigen Leben zeigst. Vergib mir die Sünden, die ich selbst nicht bemerkt habe, und lass nicht zu, dass ich in die Irre gehe. Herr, hilf mir, dass meine Gedanken, meine Worte und auch meine Taten dir entsprechen. Ich vertraue auf dich. In Jesu Namen, Amen.
Dienstag, der 03.06.2025:
Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
📖 Jesaja 6,3
Der Engel sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!
🖋 Offenbarung 14,7
💭 „Heilig ist der HERR“
Im heutigen Losungswort lesen wir: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth.“ Der Begriff „HERR Zebaoth“ wird auch mit „HERR der Heerscharen“ wiedergegeben. Er drückt Gottes Allmacht aus. Nun heißt es weiterhin, dass der allmächtige Gott dreimal heilig ist. In unserer Umgangssprache beziehen wir das Wort „heilig“ oft auf Sachen. Da ist mir etwas heilig, also für mich außerordentlich wertvoll. Es gibt Heiligtümer, mit denen man ehrfürchtig und respektvoll umgehen sollte. Was aber bedeutet es, dass Gott heilig ist?
In der Vorgeschichte zum Losungswort sah sich der Prophet Jesaja in einer Vision in den Himmel versetzt. Er sah den allmächtigen Gott auf einem Thron sitzen. Diese Schau veränderte Jesajas Leben. Manchmal erlebe ich, dass Leute Gott vermenschlichen. Sie reden z.B. von dem „alten Herrn da oben“. Doch Gott ist der Erschaffer des Universums. Er ist mit nichts vergleichbar, absolut unerreichbar, allmächtig und vollkommen. Unsere Worte reichen nicht aus, um ihn zu beschreiben – und genau dafür steht das Wort „heilig“. Diesen Gott kann man nicht wegdiskutieren. Gott ist! Was immer Menschen behaupten oder glauben: er ist, der er ist.
Im Lehrtext lesen wir von einem Engel, der in den letzten Tagen die Menschen zurück zu Gott ruft, denn das Gericht Gottes wird kommen. Noch steht die Tür offen, um Rettung bei Jesus Christus zu finden. Jesaja war entsetzt, als er sich plötzlich vor Gott stehen sah. Ihm wurde schlagartig klar, dass er vor ihm nicht bestehen konnte. Doch dann kam ein Engel und berührte seine Lippen mit einer glühenden Kohle – und ihm war vergeben. Diese Kohle ist, wie ich es verstehe, ein Bild auf Jesus Christus. In ihm finden wir Vergebung und ewiges Leben. Statt uns vor der Heiligkeit Gottes zu fürchten, können wir nun zuversichtlich seine Liebe erfahren.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Lieber Vater im Himmel, du bist der allmächtige und heilige Gott. Du hast die Macht zu richten oder zu retten, zu verurteilen oder zu vergeben. Ich danke dir für deinen Sohn Jesus Christus. Ich danke dir für deine Versöhnung, die wir in Jesus Christus finden. Vater, ich bitte dich, dass noch viele Menschen zur Erkenntnis dieser Wahrheit kommen. Hilf mir bitte, deine frohe Botschaft freudig an andere weiterzugeben. Amen.
Sonntag, der 01.06.2025:
Hanna betete: Ach, HERR Zebaot, sieh das Elend deiner Magd an! Denk doch an mich und vergiss deine Magd nicht! Schenk deiner Magd einen Sohn! Dann will ich ihn dem HERRN überlassen sein ganzes Leben lang.
📖 1. Samuel 1,11
Für Elisabeth kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr.
🖋 Lukas 1,57-58
💭 Kinderwünsche
Die heutigen Bibelverse handeln von zwei Frauen, die sich ein Kind wünschten, jedoch keins bekamen. Im Losungswort war es Hanna, die Gott inständig um einen Sohn bat. Kinderlos zu sein empfand sie als Elend, zumal ihr Mann noch eine zweite Frau hatte, die mehrere Kinder hatte. Diese kränkte Hanna und sah auf sie herab. Hanna empfand sich als Frau zweiter Klasse, obwohl ihr Mann ihr versicherte, dass er sie auch ohne Kinder sehr liebte. In ihrem Schmerz gelobte sie Gott, ihr Kind an ihn abzugeben, wenn er ihr Gebet erhörte. Tatsächlich geschah es so und Hanna wurde schwanger.
Die andere Frau war Elisabeth, die Frau des Priesters Zacharias. Auch sie bekam keine Kinder und war inzwischen alt geworden. Doch dann verhieß ein Engel Zacharias, dass sie trotz ihres Alters ein Kind bekommen werden. Genauso geschah es. Der Lehrtext bringt die Freude zum Ausdruck, dass Gott große Barmherzigkeit an Elisabeth getan hatte.
In beiden Fällen waren Kinder ersehnt. Wie ist das bei uns? Welche Rolle spielen sie in unserem Leben? Nicht alle bekommen Kinder, auch wenn sie es sich wünschen. Andere haben eher Furcht, Kinder zu bekommen, und fühlen sich der Verantwortung nicht gewachsen. Wichtig ist in meinen Augen, Gottes Sicht zu verstehen: Jeder Mensch – und damit auch jedes Kind – ist von ihm gewollt. Selbst Kinder, die von den Eltern nie gewollt waren oder womöglich durch einen Gewaltakt entstanden sind, werden von Gott geliebt. Wenn wir aus vielleicht verständlichen Gründen nicht in der Lage sind, ein Kind zu lieben, so können wir Gott darum bitten, eine Lösung zu schaffen. Das ändert aber nichts an Gottes „Ja“ zu ihnen. Möge sein „Ja“ vor allem bei den Kindern ankommen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du Wunder tust und die Sehnsüchte unseres Herzens kennst. Ich bitte dich für Paare, die sich nach einem Kind sehnen: Erhöre ihr Flehen, wie du es bei Hanna erhört hast. Schenke persönliche Lösungen, denn du kennst einen jeden von uns. Herr, ich weiß, dass wir von dir gewollt und geliebt sind. Hilf uns, diese Liebe an unsere und auch an andere Kinder weiterzugeben. Das bitte ich dich in Jesu Namen, Amen.
Freitag, der 30.05.2025:
Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!
📖 Psalm 5,12
Die Apostel gingen aber fröhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie würdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, und sie hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.
🖋 Apostelgeschichte 5,41-42
💭 Die seinen Namen lieben
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. In ihm wird etwas beschrieben, was menschlich gesehen widersprüchlich klingt. So heißt es, dass die Apostel „fröhlich“ vom Hohen Rat weggingen, nachdem man sie aufgrund ihres Bekenntnisses zu Christus misshandelt hatte. Sie empfanden das als Ehre.
Das war wirklich eine ungewöhnliche Reaktion. Normalerweise würde man sich vermutlich zurückziehen und in Zukunft vorsichtiger verhalten. Aufpassen, was man wann, wo und zu wem sagt. Die Apostel jedoch schalteten sozusagen noch einen Gang höher. Unbeirrt lehrten sie Tag für Tag im Tempel und in den Häusern und verkündeten die gute Nachricht von Jesus als dem versprochenen Retter. Dies war ihnen offensichtlich wichtiger als ihr persönliches Wohlergehen und ihre Komfortzone. In ihrem Leben sehen wir etwas von dem, was David im Losungswort bittet: „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“
In Gott fröhlich zu sein, ist etwas anderes als ständige Heiterkeit. Es ist eine Fröhlichkeit, die aus der Verbindung zu ihm entsteht. Diese Verbindung reißt im dunklen Tal nicht ab, sondern erweist sich dort als eine Quelle des Trostes und der Kraft. Der Apostel Paulus drückte es einmal so aus: „Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber nie verzweifelt. Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht. Wir werden zu Boden geschlagen, aber wir kommen dabei nicht um.“(1)
Sicherlich wünscht sich niemand solche Umstände. Doch durch die Verbindung mit Jesus Christus müssen wir uns nicht mehr davor fürchten, denn er selbst sorgt dafür, dass wir darin nicht untergehen: Er beschenkt uns mit innerem Frieden und umgibt uns mit schützender Liebe.(2)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Kor. 4,8-9 [Hoffnung für alle] (2) Ps. 5,13
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist meine Zuversicht. In dir finde ich Freude auch im Leid, Trost und Hoffnung in der Not. Danke, dass du allezeit bei uns bist und uns niemals alleine lässt. Auf dich vertraue ich. Amen.
Mittwoch, der 28.05.2025:
Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
📖 Jesaja 2,2.4
Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.
🖋 Hebräer 12,14
💭 Goldene Zeiten
Das heutige Losungswort klingt geradezu utopisch. Kein Krieg und keine Waffen mehr, Schwerter werden zu Pflugscharen gemacht und Spieße zu Sicheln. Das Gegenteil erleben wir in den heutigen Tagen: Drohnen, KI-gesteuerte Raketen, atomare Aufrüstung, Cyberattacken, gezielte Desinformation und vieles mehr begleiten uns weltweit. Wie kann das denn wahr werden, was wir im Losungswort lesen?
Die Antwort ist schlicht: Nur durch Gottes direktes Eingreifen kann sich dieses Wort erfüllen. In etlichen Science-Fiction-Filmen mutmaßen die Autoren, dass nach einem dritten Weltkrieg die Menschheit endlich zur Vernunft kommt und nie wieder Krieg führt. Doch im Brief an die Thessalonicher schreibt Paulus: „Wenn die Leute meinen, es herrsche Frieden und Sicherheit, wird plötzlich das Unheil über sie hereinbrechen wie Wehen, die eine schwangere Frau überfallen.“(1) Fast könnte man meinen, er beschreibe die heutige Zeit. Die Zeit des Friedens, die Gott uns verheißt, kommt jedoch nicht, weil die Menschen irgendwann einsichtig werden, sondern weil Gott selbst eingreift und Menschen seinen Rat suchen.
Viele Christen und auch Juden warten auf dieses Ereignis. Je dunkler es in der Welt wird, desto sehnsüchtiger beten wir wie Johannes: „Komm, Herr Jesus!“(2) Doch neben diesem geschichtlichen Ereignis, das noch in der Zukunft liegt, gibt es ein persönliches Ereignis, das hier und jetzt stattfinden kann: dass nämlich der Friede Christi unsere Herzen erfüllt. Wie ich es verstehe, fordert der Lehrtext uns auf, diesem Frieden nachzujagen. Dann werden wir unsere inneren Schwerter nicht mehr gegen andere erheben, sondern suchen Frieden mit jedermann. An uns Christen kann so heute schon sichtbar werden, was am Ende auf der ganzen Welt geschehen soll. Es erfordert aber, dass wir dem Wesen Christi ähnlicher werden wollen und seinen Frieden ausleben. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Thes. 5,3 [Neue Genfer Übersetzung] (2) Jesaja 2,2.4
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für die Hoffnung auf Frieden, die du uns in deinem Wort versprichst. Vor allem danke ich dir aber, dass dein Friede in uns heute schon beginnen kann. Ich bitte dich für mich, dass dieser Friede mein Herz und meine Sinne regiert. Hilf mir bitte, ihn nach außen weiterzugeben. Das bitte ich deinem Namen, Jesus, Amen.
Montag, der 26.05.2025:
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.
📖 Sacharja 4,6
Der Engel sprach zu Maria: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
🖋 Lukas 1,35
💭 Das Wirken des Heiligen Geistes
Das heutige Losungswort war eine Botschaft an Serubbabel, der den Tempel in Jerusalem wieder aufbaute und dabei oft angefeindet wurde. Doch nun sprach Gott ihm zu, er selbst wolle durch seinen Geist dafür sorgen, dass Serubbabel sein Werk vollendenden konnte. Auch im Lehrtext wird beschrieben, wozu der Heilige Geist in der Lage ist: Maria sollte durch den Geist Gottes schwanger werden – ein einmaliges Geschehen, wodurch Gott seinen Sohn in unsere Welt hineinbrachte.
In beiden Bibelstellen greift der Heilige Geist konkret in das Leben von Menschen ein. Will der Heilige Geist das auch bei uns tun? Sollten wir uns womöglich zurückhalten, und nicht versuchen, etwas aus eigener Kraft zu machen? Nun, ich meine, es gibt auch heute ein Zusammenwirken von Gottes Geist und uns.
Vor Jahren suchten wir als Gemeinde ein größeres Gebäude. Es war ziemlich zeitaufwendig, mögliche Gebäude zu finden, sie zu besichtigen und dann zu verhandeln. In einer Gebetsversammlung kam plötzlich in mir der Satz hoch: „Bau du die Gemeinde von innen, ich baue sie von außen.“ Ich verstand das als Reden Gottes. Deshalb stellten wir die Suche ein und warteten auf Gottes Wirken. Tatsächlich kamen wir ein paar Wochen später mit jemandem in Kontakt, der sein Gebäude vermieten wollte. Ich besuchte diese Person und fragte, ob sie nicht auch verkaufen wolle – dabei hatte ich einen festen Preis schon im Sinn. Der Mann sagte: „Wir müssen nicht lange verhandeln, was haben Sie im Sinn?“ Ich nannte die Summe, und der Verkauf fand problemlos statt. Diese Erfahrung hat mein Leben und meinen Dienst geprägt.
Für mich stellt sich deshalb oft die Frage: Was soll ich und was will Gott tun? Ich denke, wenn wir diese Frage Gott stellen, können wir erstaunliche Erfahrungen mit dem Wirken seines Geistes machen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mit uns zusammenarbeiten willst. Es ist eine große Ehre und Gnade, dass du uns an deinem Werk beteiligst. Ich bitte dich, uns zu zeigen, was wir tun sollen, und was du durch deinen Geist tun willst. Schenke uns ein offenes Ohr für dein Reden. Amen.
Samstag, der 24.05.2025:
Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.
📖 1. Könige 8,39
Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich?
🖋 Johannes 1,47-48
💭 Er kennt uns
Das heutige Losungswort stammt aus einem Gebet des Königs Salomo, dass dieser bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem sprach. Er weihte diese Stätte als einen Ort, an dem Gott auf die verschiedensten Anliegen seines Volkes hören möge.(1) Ebenso bat er darum, dass Menschen, die gar nicht zum Volk Israel gehörten, von Gott erhört werden, wenn sie sich vertrauensvoll an ihn wendeten. Salomo war überzeugt: „Alle Völker auf der Erde werden dann erkennen, dass du der wahre Gott bist, und werden dich genauso ehren, wie dein Volk Israel es tut.“(2)
Hier wird deutlich, dass Gott mehr auf das Herz eines Menschen als auf alles andere schaut. Herkunft, Geschlecht, Alter, Status – all das mag unter Menschen eine Rolle spielen. Vor Gott zählt jedoch etwas anderes, nämlich wie es in uns aussieht. Im Lehrtext lesen wir, was Jesus über einen Mann namens Nathanael sagte: „Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.“ Nathanael war also nicht nur äußerlich ein Israelit, sondern sein Inneres stimmte vollkommen mit dem überein, was einen echten Israeliten auszeichnen sollte: Gottesfurcht und Aufrichtigkeit. Vielleicht erstaunte ihn diese Aussage Jesu, was ihn aber wirklich verwunderte, war, dass dieser ihn kannte. Tatsächlich hatte Nathanael zuvor noch bezweifelt, dass Jesus von Nazareth wirklich der angekündigte Retter sein könnte, und gesagt: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen!“(3)
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie Jesus mit denen umgeht, die zu ihm kommen. Als Nathanael vor ihm erschien, wusste er um dessen Vorbehalte. Doch anstatt daran hängen zu bleiben, zeigte er Nathanael, wer er wirklich war, sodass dieser ausrief: „Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“(4)
Es kann mitunter dauern, bis ein Mensch erkennt, wer Jesus Christus wirklich ist. Doch Gott sieht es, wenn wir aufrichtig nach der Wahrheit suchen, und hält einen Weg für uns bereit.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Kön. 8,29-40 (2) 1.Kön. 8,43 [Gute Nachricht] (3) Joh. 1,46 [Luther 2017] (4) Joh. 1,49 [Luther 2017]
Gebet:
Vater im Himmel, danke, dass du mich durch und durch kennst. Lass mich durch deinen Sohn Jesus Christus mehr und mehr erkennen, wie du bist. Danke, dass du uns in ihm so sehr entgegengekommen bist. Auch ich möchte dich mit all deinen Kindern von Herzen ehren. In Jesu Namen, Amen.
Donnerstag, der 22.05.2025:
HERR, lass den Geringen nicht beschämt davongehen.
📖 Psalm 74,21
Die kanaanäische Frau fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.
🖋 Matthäus 15,25-28
💭 Demut und Glaube
Als ich vor Jahren die Geschichte vom heutigen Lehrtext las, war ich verwundert, wie barsch und ablehnend Jesus auf die kanaanäische Frau reagierte. Das passte so gar nicht in mein Bild von Jesus, der doch die Mühseligen und Beladenen zu sich rief. Jesus lehnte ja nicht nur die Bitte der Frau ab, sondern verglich sie mit einem Hund, während er die Juden mit den Kindern verglich, die am Tisch sitzen.
Einige versuchen, Jesu Verhalten zu erklären oder zu rechtfertigen. Ich persönlich neige eher dazu, einfach nur festzustellen, dass auch das eine Seite Gottes ist. Entscheidend ist nämlich nicht, ob wir Gottes Reden immer gut finden, sondern wie wir darauf reagieren. Anstatt empört auf Jesu Antwort zu reagieren, blieb die kanaanäische Frau in seinem Bild: Ein Brosame von Gottes Gnade war ihr genug. Genau dieser Glaube der Frau führte dazu, dass Jesus ihre Bitte erhörte.
Jemand sagte einmal: „Ich lese mir zuerst die Bibel durch und entscheide dann, ob ich an Gott glaube.“ Wenn wir versuchen, menschliche Maßstäbe an Gott zu legen, werden wir immer etwas finden, was uns davon abhält, an ihn zu glauben. Ganz anders ist es, wenn wir ihm ohne Vorbedingungen kindlich vertrauen. Die kanaanäische Frau erlebte, wie ihr Gebet erhört wurde. Warum sollten nicht auch unsere Bitten erhört werden?
„HERR, lass den Geringen nicht beschämt davongehen“, heißt es im Losungswort. Der Psalmist sah sich und sein Volk als jemand, der gering ist. Er dachte nicht zu hoch von sich, glaubte aber, dass Gott gerade den Schwachen und Geringen hilft. Ich denke, mit Demut und Glauben erreichen wir Gottes Herz.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, egal, ob ich in den Augen anderer stark oder schwach erscheine – in der Tiefe meines Herzen weiß ich, dass ich schwach bin. Wie gut, dass du den Schwachen beistehst. Dafür danke ich dir. Amen.
Dienstag, der 20.05.2025:
So spricht der HERR: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen.
📖 2. Könige 20,5
Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Und während er noch hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.
🖋 Johannes 4,49-51
💭 „Herr, komm herab!“
In den heutigen Bibelversen geht es um Heilung von Gott. Im Vorfeld zum Losungswort sollte der Prophet Jesaja dem todkranken König Hiskia mitteilen, dass dieser sterben werde. Doch Hiskia flehte Gott an, ihn zu heilen. Tatsächlich stimmte sein Gebet Gott um, und er ließ Hiskia wieder gesund werden. Eigentlich beschreibt diese Begebenheit zwei Wunder. Einmal das Wunder der Heilung, und zum anderen, dass Gott seinen Beschluss änderte – für mich ein Zeichen seiner Liebe, die wir vielleicht in ihrem Ausmaß noch unterschätzen.
Im Lehrtext wird von einem königlichen Beamten berichtet, der Jesus bat, zu ihm zu kommen und sein sterbendes Kind zu heilen. Doch Jesus kam nicht zu ihm, sondern sprach dem Kind Heilung zu. Dann lesen wir: Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte. Hier wirkten die Vollmacht Jesu, heilen zu können, und der Glaube des Mannes in die Worte Jesu zusammen.
Was bedeuten diese Berichte für uns? Trotz einer sehr weit entwickelten Medizin und erstaunlichen Möglichkeiten der Heilung gibt es auch heute Menschen, die unter einer Krankheit leiden und keine wirkliche Hilfe finden. Nun heißt es ja: Jesus Christus ist immer derselbe - gestern, heute und in alle Ewigkeit.(1) Das schließt in meinen Augen auch Heilung mit ein. Tatsächlich höre ich immer wieder Berichte von Heilungswundern und habe solche Wunder auch schon erlebt.
Doch als Pastor begleite ich ebenfalls Christen, die trotz Gebet nicht gesund wurden. Am Ende bleiben oft Zweifel, Fragen, Anklagen gegen Gott, Selbstvorwürfe oder eine tiefe Enttäuschung. All das treibt uns aber vom Gebet weg. Deshalb rate ich, allen Widrigkeiten zum Trotz weiter zu beten und Gott zu vertrauen. Er hat einen Weg.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Hebr. 13,8 [Neue Genfer Übersetzung]
Gebet für Menschen, die sich nach Heilung sehnen:
Herr Jesus Christus, im Vertrauen darauf, dass du früher nicht anders warst als heute, bitte ich dich, Menschen zu heilen, die in großer Not sind. Schenke ihnen wie einem Hiskia völlige Genesung, wenn sie dich darum bitten. Schenke auch Heilung bei denen, für die andere beten. Ich danke dir, dass du uns liebst. Amen.
Sonntag, der 18.05.2025:
Der HERR kennt die Gedanken der Menschen: Sie sind nur ein Hauch!
📖 Psalm 94,11
Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott.
🖋 1. Korinther 3,18-19
💭 Der große Irrtum
Psalm 94, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt folgendermaßen: „Gott, bei dir liegt die Vergeltung! Komm endlich, HERR, zeige dich! Greif ein, du Richter der ganzen Welt, gib den Vermessenen, was sie verdienen!“(1) In den Folgeversen geht es darum, dass Menschen andere, die schwach und hilfsbedürftig waren, unterdrückten und davon ausgingen, damit ungestraft davonzukommen.(2)
Genau hier sah der Psalmist den großen Irrtum: Sollte etwa der, der das Gehör gemacht hat, nicht hören? Der das Auge gemacht hat, nicht sehen? Wer so dachte, war in den Augen des Psalmisten ein Narr, denn irgendwann würde jeder Rechenschaft vor Gott ablegen müssen. Die Gedanken der Menschen über sich selbst, über andere und über Gott würden sich als das erweisen, was sie sind: ein Hauch, der sofort verfliegt.
Im Lehrtext warnt der Apostel Paulus davor, sich selbst etwas vorzumachen. Hintergrund waren hier jedoch keine Gewalttaten oder Ungerechtigkeiten, sondern Streit und Parteiungen.(3) Ja, ist das denn vergleichbar? Vielleicht nicht direkt – die Folgen hingegen schon. In der Korinther Gemeinde bedrohte es die Einheit und den Frieden untereinander. Paulus stellte klar, dass die persönlichen Meinungen und Favoriten „nur ein Hauch“ waren. Allein Gott ist es, der etwas bewirkt.(4) So legte er den Korinthern nahe, sich auf das Wesentliche – auf Jesus Christus – zu besinnen. Dieses Zurückstutzen hat, so meine ich, auch uns etwas zu sagen.
Ist uns bewusst, dass sich jede noch so großartige Erkenntnis und Einsicht nicht mit Gott messen kann? „Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott“, heißt es im Lehrtext. Unsere Aufgabe ist es, unser Leben auf dem Fundament zu bauen, das wir durch Jesus Christus erhalten. Er hilft uns, in Ungerechtigkeiten das Richtige zu tun, uns selbst nicht zu hoch zu achten – und das Urteil Gott zu überlassen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 94,1-2 [Gute Nachricht] (2) Ps. 94,3-7 (3) 1.Kor. 3,1-4 (4) 1.Kor. 3,6-7
Gebet:
Vater im Himmel, deine Gedanken sind so viel höher als unsere. Manchmal scheint es so, als ob das Unrecht und die Gewalt in dieser Welt die Oberhand behalten. Ich will jedoch auf dich und deine Gerechtigkeit schauen. Hilf mir, nicht den Mut und die Zuversicht zu verlieren, wenn sich schwierige Umstände nicht so schnell ändern. Schenke mir die Kraft, das Böse mit dem Guten zu überwinden. Danke, dass du durch deinen Sohn Jesus Christus allezeit bei uns bist. In Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 14.06.2025:
Die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte.
📖 1. Mose 3,6
Die Welt vergeht, mit ihrem Begehren; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
🖋 1. Johannes 2,17
💭 Klug werden
Das heutige Losungswort stammt aus dem Bericht von der Versuchung des Menschen. Gott hatte Adam und Eva erlaubt, von allen Früchten im Garten Eden zu essen – bis auf den Baum der Erkenntnis. Dies würde ihren Tod bedeuten.(1) Genau hier setzte die Versuchung des Teufels an. Sie würden nicht sterben, behauptete er, sondern so sein wie Gott, da sie dann gut und böse unterscheiden könnten. Dies erschien Eva „verlockend“, wie es im Losungswort heißt. Sie aß von der Frucht, und ebenso Adam, der neben ihr stand.
Tatsächlich folgte eine prompte Erkenntnis: „Wir sind ja nackt!“ Bisher hatte sie das offensichtlich nicht gestört, doch nun versuchten sie, sich hastig mit Schurzen aus Feigenblättern zu bedecken. Ihre Erkenntnis führte also dazu, sich voreinander zu verhüllen. Mit anderen Worten: Das Vertrauen zueinander hatte Schaden erlitten, Unschuld und Transparenz waren vorbei – das Sterben hatte begonnen.
Es ging weiter in ihrer Beziehung zu Gott, vor dem sie sich dann versteckten, als er sie rief. Als Begründung nannten sie ihre Nacktheit. Die Feigenblätter halfen offensichtlich nicht. Die Situation spitzte sich zu, da keiner von ihnen die Verantwortung für das eigene Handeln übernahm, sondern anderen die Schuld zuwies. Das Paradies war kein Paradies mehr: Misstrauen, Lügen, Heuchelei und Schuldzuweisungen hatten es vergiftet. Adam und Eva mussten es schließlich verlassen, damit sie so nicht für immer lebten.(2)
Im Lehrtext schreibt der Apostel Johannes von der Welt, die mit ihren Verlockungen vergehen wird, und setzt dagegen: „Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ Was im Paradies passierte, hat letztlich zum Tod geführt. Das sollte man bedenken, wenn man „klug“ werden will.(3) Alle Weisheit ohne Gott führt nicht zum Ziel. Wer sein Leben aber nach Gottes Willen ausrichtet, wird Einsicht über vieles gewinnen und nicht vergehen.(4)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Mose 2,16-17 (2) 1.Mose 3,22-23 (3) Ps. 90,12 (4) Ps. 111,10
Gebet:
Vater im Himmel, danke, dass du uns Menschen nicht hast fallen lassen. Du hast deinen Sohn gegeben, damit wir nicht für immer in einem Kreislauf aus Verlockungen und Irrtum bleiben müssen. Danke, Herr Jesus Christus, dass du gekommen bist, um uns an deine Hand zu nehmen und in das ewige Leben zu führen, wo es keinen Schmerz, kein Geschrei, keine Lüge und keine Schuld mehr geben wird. Amen.
Donnerstag, der 12.06.2025:
Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr folgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.
📖 5. Mose 13,5
Ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens.
🖋 Philipper 2,15-16
💭 Festhalten
Die heutigen Bibelverse sind in ihrem Sinnzusammenhang herausfordernd. Der Hintergrund zum Losungswort beschreibt den Fall, dass ein Prophet in Israel auftritt, dessen Prophezeiungen sich erfüllen. Gleichzeitig fordert dieser Prophet aber dazu auf, anderen Göttern zu folgen und nicht Gott allein. Diesem Propheten sollten die Israeliten nicht folgen, denn – so heißt es wörtlich: „Der Herr, euer Gott, stellt euch damit auf die Probe, um zu sehen, ob ihr ihn aufrichtig und mit aller Kraft liebt.“(1)
Übertragen wir dieses Wort einmal auf die heutige Zeit. Nehmen wir an: Einflussreiche Personen geben Prognosen ab, die sich wirklich erfüllen, sagen aber gleichzeitig, dass die Bibel keine Offenbarung Gottes sei. Oder Wissenschaft, Medizin oder Technik vollbringen Dinge, von denen wir nicht einmal zu träumen wagten – verkünden aber gleichzeitig, man solle eher an die Wissenschaft glauben als an Gott. Dann können wir zwar ihre Errungenschaften schätzen, folgen jedoch nicht ihrer Einstellung Gott gegenüber. Er selbst stellt uns darin auf die Probe, ob wir ihn von Herzen lieben.
Nun hatte man in Israel nicht unbedingt Gott gegen andere Götter ausgetauscht. Vielmehr wurde er quasi mit anderen in eine Reihe gestellt, sodass man sich aussuchen konnte, welcher Gott gerade am nützlichsten war. Übertragen bedeutet das für mich: Wenn andere Dinge für uns genauso wichtig werden wie unsere Beziehung zu Gott und andere Worte den gleichen Stellenwert bekommen wie sein Wort – dann gilt es, zu Gott und zu seinem Wort in seiner Einzigartigkeit zurückzukehren.
Darum geht es auch im Lehrtext. Paulus fordert die Christen auf, ein Licht in dieser Welt zu sein und an dem „Wort des Lebens“ festzuhalten. Wie ich es verstehe, hängt das eine mit dem anderen zusammen. Gottes Wort hat Kraft und verändert unser Leben. So kann das Licht Jesu Christi von uns ausgehen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 5.Mos. 13,4 [Neues Leben Übersetzung]
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für dein Wort und für deinen Geist, der mich mit dir verbindet. Ich bitte dich, dass du deine Kinder in deinem Wort und Willen bewahrst. Hilf mir bitte, dich und dein Wort zu verstehen und es in meiner Lebenssituation praktisch umzusetzen. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Dienstag, der 10.06.2025:
Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.
📖 2. Samuel 22,2
Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft. Denn die Verkündigung seiner Botschaft sollte durch mich ihr Ziel erreichen: Alle Völker sollten sie hören. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen gerettet.
🖋 2. Timotheus 4,17
💭 Gottvertrauen
Das heutige Losungswort sagte David, nachdem Gott ihn aus allen Gefahren und Anfeindungen gerettet hatte. Für David war klar, dass es Gott war, der ihn dahin gebracht hatte, wo er jetzt war. Deshalb wollte er ihm auch in Zukunft vertrauen. So heißt es gleich im nächsten Vers: „Gott ist mein Hort, auf den ich traue.“(1)
In beiden Versen entdecke ich eine Grundwahrheit. Je nachdem, wie man Ereignisse aus der Vergangenheit deutet, versucht man, die Zukunft zu gestalten. Sagt man: „Mein Fleiß und meine Fähigkeiten haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin“, so wird man auch in Zukunft auf eigene Kraft und Fähigkeiten vertrauen. Sage ich aber: „Es war Gott, der mich bis hier gebracht hat“, baue ich auch weiterhin auf ihn.
Nun gibt es Zeiten, in denen der Glaube an die eigene Kraft zu funktionieren scheint – zumindest bei einigen. Andere zweifeln an sich selbst. Wieder andere klagen die Umstände an. Ich meine aber, weder der Glaube an die eigene Kraft ist wirklich tragfähig, noch bringen uns Selbstzweifel oder Kritik an anderen weiter. Ganz anders ist es, wenn wir Gott vertrauen. Erfolg macht uns dann nicht stolz, weil wir wie David wissen, wem wir das alles zu verdanken haben. Selbst Niederlagen ziehen uns dann nicht den Boden unter den Füßen weg. „Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand“, sagte einmal jemand.
Davon ging gewiss auch der Apostel Paulus aus, von dem der Lehrtext handelt. Er war von Gott berufen, den Völkern das Evangelium zu verkündigen. Dabei geriet er oft in Gefahr, wurde angefeindet und verfolgt – doch Jesus Christus stand ihm bei. Paulus vertraute nicht auf seine eigene Kraft, sondern auf die Kraft Gottes. So schrieb er in einem seiner Briefe, dass Gottes Kraft gerade in den Schwachen mächtig ist.(2) Mit Gottvertrauen können wir zuversichtlich nach vorn schauen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Sam. 22,3a [Luther 2017] (2) 2.Kor. 12,9
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich mein Leben auf deine Gnade bauen kann. Ob ich stark bin oder schwach, ob ich erfolgreich bin oder erwünschte Erfolge bisher ausblieben – ich bin geborgen in dir. Auf deine Kraft will ich vertrauen und darauf, dass du einen Plan für mein Leben hast. Ich danke dir, dass ich zu dir gehören darf. Amen.
Sonntag, der 08.06.2025:
HERR, du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an.
📖 Nehemia 9,6
Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.
🖋 Apostelgeschichte 4,31
💭 Herr über alles
Der Vers, aus dem das heutige Losungswort stammt, lautet vollständig: „HERR, du bist's allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darinnen ist; du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an.“(1) Gottes Allmacht hängt demnach unmittelbar damit zusammen, dass er der Schöpfer aller Dinge ist.
Das Gebet der Gemeinde in Jerusalem, aus dem der heutige Lehrtext entnommen ist, beinhaltet ebenfalls solch eine Aussage. So heißt es da: „Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht.“(2) Interessanterweise war ihre Bitte nicht, Gott möge doch all ihre Wünsche erfüllen – vielmehr baten sie darum, seinen Willen trotz aller äußerer, aber auch innerer Widerstände und Bedrohungen tun zu können. Sie sahen die Gefahren, dennoch wollten sie sich davon nicht aufhalten lassen und baten Gott um Mut, aber auch um Zeichen und Wunder.(3)
Wir sehen hier ein großes Maß an Glauben, das sich darin äußerte, Gott über allem zu sehen. Über allem, das bedeutet: über dem, was war; über dem, was zurzeit ist; und über dem, was einmal sein wird. Mit diesem Verständnis beteten im Losungswort Nehemia und etliche Priester sowie im Lehrtext die Apostel und die Gemeinde. Mit welchem Verständnis beten wir?
In der Offenbarung lesen wir: „Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“(4) Setzen wir darauf unsere Zuversicht, wird das möglich, was bisher unmöglich war.(5) Gott selbst schenkt uns durch seinen Geist Kraft in schweren Zeiten. Und wenn wir versagen? Dann lässt er uns nicht einfach fallen, sondern hilft uns wieder auf. Was immer war, ist oder kommt – er ist der Herr.
Einen gesegneten Pfingstsonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) Neh. 9,6 [Luther 2017] (2) Apg. 4,24 [Luther 2017] (3) Apg. 4,27-30 (4) Offb. 1,8 [Luther 2017] (5) Matth. 19,26
Gebet:
Vater im Himmel, dich will ich als den allmächtigen Gott bekennen, der Himmel und Erde gemacht hat. Vor dir muss sich alles beugen – und doch darf ich durch Jesus Christus dein Kind sein. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Hilf mir, niemals zu vergessen, dass du der Herr über alles bist. Nichts von dem, was mir begegnet und so groß erscheint, ist größer als du. Ich lobe und preise deinen Namen, denn du hast alles in der Hand, darauf will ich immer wieder vertrauen. In Jesu Namen, Amen.
Freitag, der 06.06.2025:
Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.
📖 Psalm 125,2
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.
🖋 Johannes 17,15
💭 Unter Gottes Schutz
Das heutige Losungswort ist Teil eines Wallfahrtsliedes. Viele Menschen aus Israel zogen nach Jerusalem, wo der Tempel stand, und sangen dabei Lieder, in denen Gottes Größe und Wesen beschrieben wurden. So auch hier: Gott umgibt die Seinen mit Schutz, wie er Jerusalem mit Bergen umgeben hat. In dieser Zusage Gottes liegt ebenfalls unsere Zuversicht. So bittet im Lehrtext Jesus Christus Gott darum, seine Jünger und alle, die an ihn glauben, vor dem Bösen zu bewahren. Wie aber wirkt sich dieser Schutz in unserem Leben aus?
Nach meinem Verständnis geht es hier um einen ganzheitlichen Schutz. In vielen Fällen, in denen Gewalt im Spiel ist, wünschen wir uns körperlichen Schutz. Es gibt aber auch seelische Gewalt. Gerade las ich einen Artikel über Cybermobbing: Immer mehr Kinder und Jugendliche werden in sozialen Medien beschimpft, bedroht und bloßgestellt. Doch auch ohne Neue Medien beklagen etliche Menschen, dass an ihnen seelische Gewalt stattgefunden hat. Es gibt auch Gewalt an unserem Geist, die uns von Gott wegziehen will. Das können Zweifel, aber auch ein aufgezwungener Glaube sein. Wie bin ich froh, dass Jesus Christus sich niemandem aufzwingt. Wer ihm folgt, tut das freiwillig.
Doch wie schützt uns Gott? Die Antwort finden wir in diesem Bibelvers: „Der, der in euch lebt, ist größer und stärker als der, von dem die Welt beherrscht wird.“(1) Gottes Schutz liegt nicht nur um uns herum, sondern befindet sich in uns. Das mag für manche kein Trost sein, wünschten wir uns doch, überhaupt nicht mit dem Bösen in Berührung zu kommen. Doch in uns Christen wohnt der Geist Christi, der uns Kraft gibt, selbst im Leid den Glauben und die Freude zu bewahren. Er kann unsere Seele schützen, indem wir den Worten und Meinungen anderer nicht mehr ausgeliefert sind. Wir halten uns an dem fest, was Jesus Christus über uns sagt. Ich glaube: Christus in uns ist ein gewaltiger Schutz.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Joh. 4,4 [Neue Genfer Übersetzung]
Als Gebet heute ein altes Kirchenlied:
Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind, mit
Ernst er’s jetzt meint,
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Und wenn die Welt voll Teufel wär
und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,
wie saur er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht, er ist gericht‘:
ein Wörtlein kann ihn fällen.
Text und Melodie: Martin Luther (1528)
Mittwoch, der 04.06.2025:
Du bist mein Vater, mein Gott und der Hort meines Heils.
📖 Psalm 89,27
Unser tägliches Brot gib uns heute.
🖋 Matthäus 6,11
💭 Unser Vater
Im Psalm 89, aus dem das heutige Losungswort stammt, wird zunächst Gottes Allmacht beschrieben. Später ist dann die Rede von einem Nachkommen Davids, der Gott seinen „Vater“ nennen wird. Im folgenden Vers sagt Gott über ihn: „Und ich will ihn zum erstgeborenen Sohn machen, zum Höchsten unter den Königen auf Erden.“(1) In diesem Psalm wird der Messias angekündigt – ein Nachkomme Davids und gleichzeitig ein Sohn des lebendigen Gottes. In Jesus Christus erfüllen sich all diese Worte. Er ist der Sohn Gottes und König aller Könige. An ihn glauben wir Christen, auf ihn hoffen wir und ihn lieben wir.
Doch noch etwas wird gesagt: Jesus ist der erstgeborene Sohn. Darin steckt die Botschaft, dass noch welche nach ihm kommen. Genau das schildert der Apostel Paulus im Brief an die Römer: „Er [nämlich Jesus] ist das Bild, dem sie [nämlich wir] ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein.“(2) Wir Christen tauchen also zumindest indirekt auch schon in diesem Psalm auf.
Der Lehrtext ist eine Bitte aus dem Vaterunser. Jesus lehrt uns, Gott um unsere Versorgung zu bitten. Ich verstehe diese Bitte umfassend, dass sie sich also auf alles bezieht, was wir zum Leben brauchen. Nun beginnt das Gebet nicht damit, dass wir den Namen Gottes anrufen: Wir sprechen zu unserem Vater im Himmel. Auch Jesus nennt Gott seinen Vater – und er stammt ja auch wirklich von Gott ab, wie wir z.B. im Lukasevangelium lesen.(3) Stammen wir denn auch von Gott ab? Geistlich gesehen, ja. Johannes schreibt, dass wir aus Gott geboren sind, wenn wir Jesus Christus in unser Leben aufnehmen und an ihn glauben.(4)
So bitten wir also im Lehrtext unseren Vater um unsere Versorgung. Gibt es irgendeinen guten Vater auf Erden, der seinen Kindern das verweigert, was sie zum Leben brauchen? Ich glaube nicht. Vielmehr wird er, selbst wenn er arm ist, versuchen, seine Kinder zu versorgen. Wie viel mehr wird uns unser Vater im Himmel versorgen, wenn wir ihn darum bitten – davon bin ich überzeugt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 89,28 [Luther 2017] (2) Röm. 8,29c [Neue Genfer Übersetzung] (3) Luk.1,35 (4) Joh. 1,12-13
Gebet:
Unser Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir jederzeit mit unseren Belangen zu dir kommen können. Ich danke dir, dass du meine Familie und mich bis zum heutigen Tag versorgt und getragen hast. Auch die Gemeinde, in der ich dir diene, hast du selbst in schweren Zeiten mit dem Nötigen versorgt. Ich bitte dich gerade für Menschen, die Mangel leiden, dass du ihre Gebete erhörst und ihren Mangel ausgleichst. Danke, dass wir deine Kinder sein dürfen und du uns liebst. Danke, Vater, Amen.
Montag, der 02.06.2025:
Mich jammert von Herzen, dass die Tochter meines Volks so zerschlagen ist. Ist denn keine Salbe in Gilead oder ist kein Arzt da?
📖 Jeremia 8,21.22
Jesus sprach zu Zachäus: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
🖋 Lukas 19,9-10
💭 Rettung tut not
Im heutigen Losungsvers finden wir eine Klage des Propheten Jeremia über den drohenden Untergang seines Volkes. Verzweifelt fragt er: „Ist denn keine Salbe in Gilead oder ist kein Arzt da?“ In seinem Kummer sagt er: „Ich wünschte, mein Kopf wäre ein Brunnen und meine Augen Tränenquellen, dann würde ich unsere Toten Tag und Nacht beweinen!“(1)
Am liebsten hätte Jeremia sich irgendwo verkrochen, um nicht ständig das Elend seines Volkes vor Augen zu haben.(2) Er sah jedoch nicht nur das Sterben und die Zerstörung, sondern auch, dass sie das, was sie erlebten, selbst erzeugt hatten. Wieder und wieder hatten sie sich von Gott abgewandt, dessen Wort verdreht, sich an anderen bereichert und Götzen gedient. Wenn Gott zu ihnen sprach, ignorierten sie es und machten weiter. Die ganze Situation war verfahren und ausweglos – kein Wunder, dass Jeremia weinte.
Im Lehrtext spricht Jesus einem Mann namens Zachäus Heil zu und sagt: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Die Zuwendung Jesu hätte nicht nur bei Zachäus, sondern auch bei allen anderen Freude auslösen müssen, bedeutete sie doch, dass es keine hoffnungslosen Fälle mehr gab und Verlorene Aussicht auf Rettung hatten. Dennoch murrten einige, als Jesus auf Zachäus zuging, da dieser ja ein Betrüger war.(3) Zachäus hingegen versuchte gar nicht, sein Fehlverhalten zu verbergen, sondern sagte zu Jesus: „Herr, die Hälfte meines Besitzes will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand etwas erpresst habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.“(4)
Wenn man mit Gottes Heil in Berührung kommt, kann man es ignorieren, weil man meint, es gar nicht nötig zu haben. Wer jedoch weiß, dass er es braucht, wird es voller Freude empfangen – und neue Wege finden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 8,23 [Hoffnung für alle] (2) Jer. 9,1 (3) Luk. 19,7 (4) Luk. 19,8 [Neue Genfer Übersetzung]
Gebet:
Lieber Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich so zu dir kommen kann, wie ich bin. Du kennst mich durch und durch. Danke, dass ich durch Jesus Christus Vergebung und Heil von dir empfangen darf. Leite mich durch deinen Geist, damit ich mein Leben so führe, wie es dir gefällt. Ich lege dir alles hin und danke dir für deine Liebe, deinen Schutz und deine Gegenwart. In Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 31.05.2025:
Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist!
📖 Psalm 112,5
Die Reichen sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein und ihren Sinn auf das Gemeinwohl richten. So verschaffen sie sich eine gute Grundlage für die Zukunft, die dazu dient, das wahre Leben zu gewinnen.
🖋 1. Timotheus 6,18-19
💭 Eine gute Grundlage
Die Fortsetzung zum heutigen Losungswort lautet: „Denn er wird niemals wanken.“(1) Wer also barmherzig ist und gerne leiht, tut nicht nur anderen etwas Gutes, sondern ebenfalls sich selbst. Ganz ähnlich beschreibt es der Lehrtext: „Die Reichen sollen Gutes tun, … freigebig sein und ihren Sinn auf das Gemeinwohl richten.“ Auch das hilft nicht nur denen, die Gutes empfangen, sondern dem Reichen selbst. Wir lesen dann von einer guten „Grundlage für die Zukunft, die dazu dient, das wahre Leben zu gewinnen.“ Woran liegt es, dass jemand, der gibt, selbst soviel empfängt?
Nun, da ist die Rede vom wahren Leben. Damit ist das ewige Leben gemeint, das aus der Verbindung zwischen Christus und uns besteht. Und genau um diese Verbindung geht es. Jesus sagte einmal, man kann nicht zwei Herren dienen – nicht Gott und gleichzeitig dem Mammon.(2) Das gilt, meine ich, nicht nur in Bezug auf Geld und Besitz. Es gilt grundsätzlich. Wenn aber das wahre Leben die Verbindung mit Jesus Christus ist, so darf keine andere Verbindung diesen Platz einnehmen. Natürlich benötigen wir Geld, Zeit und auch die Barmherzigkeit anderer für uns selbst. Doch frei für Christus sind wir nur dann, wenn wir diese Dinge auch loslassen können. Eine gebende Gesinnung macht uns frei, eine nehmende dagegen hält uns gefangen.
Einige Gleichnisse Jesu Christi handeln genau davon. So ist für den Menschen der Schatz im Acker, den er gefunden hatte, wertvoller als sein Besitz.(3) Wenn uns Jesus Christus also wertvoller ist als alles andere, dann hängen wir nicht an unserem Besitz, sondern teilen ihn und segnen damit noch andere. Manchmal fragen mich Leute: „Was hat die Gesellschaft davon, dass ihr an Jesus Christus glaubt?“ Dann antworte ich: „Weil wir nicht mehr für uns selbst leben.“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 112,6a [Luther 2017] (2) Luk. 16,13 (3) Matth. 13,44
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns freisetzt, wenn wir barmherzig und freigiebig sind. Ich bitte dich aber auch, dass diese Erkenntnis meinen Umgang mit meinen Mitmenschen verändert. In deinem Sohn habe ich den größten Schatz meines Lebens gefunden. Bewahre mich bitte davor, dass mir etwas anderes wichtiger wird als die Verbindung zu Jesus Christus. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Donnerstag, der 29.05.2025:
Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.
📖 3. Mose 26,6
Ich treibe die bösen Geister mit dem Finger Gottes aus, und daran könnt ihr sehen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten.
🖋 Lukas 11,20
💭 Über allem steht Gottes Gnade
Das heutige Losungswort ist kein genereller Zuspruch Gottes, sondern ist an eine Bedingung geknüpft. Zuvor heißt es nämlich: „Wenn ihr nach meinen Weisungen lebt und meine Gebote beachtet“,(1) dann will Gott diesen Frieden schenken. Doch auch der umgekehrte Fall wird genannt, falls Gottes Volk seine Weisungen und Gebote missachtete. So heißt es: „Ich selbst werde mich gegen euch wenden, ihr werdet von euren Feinden geschlagen und unterdrückt. Ständig seid ihr auf der Flucht, selbst wenn euch niemand verfolgt!“(2) Hängen also Gottes Frieden und Segnungen davon ab, ob wir seine Gebote halten?
Grundsätzlich gilt, dass Gott auch heute auf das reagiert, was wir tun und glauben. Allerdings ist er meiner Überzeugung nach immer der Erste, der handelt. So reagieren wir also zunächst auf Gott, weil er in irgendeiner Weise in unser Leben hineinwirkt. Auf unsere Reaktion reagiert nun wiederum Gott. Das alles kann zu einer Spirale nach oben oder im negativen Fall auch nach unten führen – muss es aber nicht. Über all dem steht nämlich Gottes Gnade.
Über diese Gnade erfahren wir etwas im Lehrtext. Jesus Christus trieb die bösen Geister aus und befreite so Menschen, die von anderen Mächten fremdbestimmt wurden. Er selbst sah darin den Beweis, dass Gottes Reich zu den Menschen gekommen war. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Menschen, die Jesus befreit hatte, fromm waren oder nicht. Die Gnade Gottes steht eben über allem.
Deshalb sollten wir nicht versuchen, Gottes Handeln zu berechnen. Wenn er uns äußerlichen Frieden schenkt, danken wir ihm und rühmen nicht unseren Glauben als Ursache dafür. Wenn es aber äußerlich keinen Frieden gibt, dann halten wir an dem inneren Frieden fest, den wir von Jesus Christus empfangen haben – und rühmen ebenfalls Gottes Gnade.
Einen gesegneten Himmelfahrtstag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 3.Mos. 26,3 [Hoffnung für alle] (2) 3.Mos. 26,17 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Vater im Himmel, du zeigst uns, wie wichtig es ist, sich an dein Wort zu halten. Du weißt aber auch, dass wir es oft nicht schaffen. So danke ich dir von Herzen für deine Gnade, die durch Jesus Christus in mein Leben kam. Danke, Vater, Amen.
Dienstag, der 27.05.2025:
Wo ist ein Fels außer unserm Gott?
📖 Psalm 18,32
Wir dachten bei uns selbst, zum Tode verurteilt zu sein. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten.
🖋 2. Korinther 1,9-10
💭 Fels, Burg, Erretter, Tröster
Die Verfasser der heutigen Losungsverse – nämlich David, der vor Saul fliehen musste, sowie der Apostel Paulus – hatten mehr als einmal Bedrohungen bis zum Tode erlebt. In solchen Zeiten kann es durchaus passieren, dass man daran zweifelt, ob Gott da ist. Nicht so bei David und Paulus. Vielmehr führten diese herausfordernden Umstände dazu, dass sie Gott umso mehr vertrauten. Sehr deutlich wird das im Lehrtext bei dem, was Paulus schreibt: „Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird.“
Was für ein Bekenntnis! Ein Frieden mit dem, was war, und auch mit dem, was Gott ihnen zugemutet hatte. Ein Vertrauen, das nicht auf das schaut, was gerade passiert, sondern auf Gott. Paulus verschwendete keinen Gedanken daran, dass Gott ihn fallen lassen könnte oder vergessen hätte. Für ihn gab es nur den einen Weg: Jesus Christus.(1)
Auch David, der ja von seinem eigenen Schwiegervater bedroht wurde, setzte seine Hoffnung klar auf Gott. So sagte er: „Der Herr ist mein Fels, meine Festung und mein Erretter, mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort. Er ist mein Schild, mein starker Helfer, meine Burg auf unbezwingbarer Höhe.“(2) Er erwartete jedoch nicht, dass Gott nun alles für ihn erledigen würde, sondern, dass er ihn dazu fähig machte, mit den Gegebenheiten richtig umzugehen. Sowohl die Kraft zur Verteidigung als auch den Sieg sah David als etwas, das von Gott kam.(3)
Gerade in schweren Zeiten, wenn uns der Boden unter den Füßen weggezogen und unsere Welt erschüttert wird, brauchen wir einen Felsen und eine Burg, wo wir uns bergen können. In Jesus Christus finden wir Trost, Halt und Rettung.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Kor. 1,3-5 (2) Ps. 18,3 [Hoffnung für alle] (3) Ps. 18,33-41
Als Gebet heute die ersten beiden Strophen des Liedes „Stern, auf den ich schaue“:
Stern, auf den ich schaue,
Fels, auf dem ich steh,
Führer, dem ich traue,
Stab, an dem ich geh,
Brot, von dem ich lebe,
Quell, an dem ich ruh,
Ziel, das ich erstrebe,
alles, Herr, bist du.
Ohne dich, wo käme
Kraft und Mut mir her?
Ohne dich, wer nähme
meine Bürde, wer?
Ohne dich, zerstieben
würden mir im Nu
Glauben, Hoffen, Lieben,
alles, Herr, bist du.
Text: Adolf Krummacher (1824-1884)
Sonntag, der 25.05.2025:
Du sollst dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder.
📖 5. Mose 15,7
Meine Brüder und Schwestern! Was nützt es, wenn jemand behauptet zu glauben, sich der Glaube aber nicht in Taten zeigt?
🖋 Jakobus 2,14
💭 Glaubenstaten
Im heutigen Losungswort wird deutlich, wie soziale Unterschiede im alten Israel ausgeglichen werden sollten. Während bei uns der Staat diese Aufgabe übernommen hat, sollte es damals über Nachbarschaftshilfe geschehen. Gott verpflichtete die Menschen, die Not der Armen nicht zu ignorieren. In den folgenden Versen heißt es dazu: Seid großzügig, und leiht ihnen, soviel sie brauchen, auch wenn das siebte Jahr nahe ist. Denkt dann nicht: „Was ich jetzt verleihe, bekomme ich nicht mehr zurück!“ Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig.(1)
Auch im Umfeld des Lehrtextes geht um Mitverantwortung. So lesen wir in den nachfolgenden Versen: Stellt euch vor, in eurer Gemeinde sind einige in Not. Sie haben weder etwas anzuziehen noch genug zu essen. Wenn nun einer von euch zu ihnen sagt: „Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!“, was nützt ihnen das, wenn ihr ihnen nicht gebt, was sie zum Leben brauchen?(2)
Gott will also, dass wir die Not anderer weder ignorieren noch darauf mit leeren frommen Worten reagieren. Nun erlebe ich, dass etliche befürchten, ausgenutzt zu werden. Nehmen wir einmal an, wir werden ausgenutzt. Sollten wir dann lieber unsere Hand zuhalten und nicht helfen? Oder sollten wir die bittende Person erst genauer überprüfen, ob sie uns eventuell belügt? Rein menschlich kann ich solch ein Vorgehen gut verstehen – doch ist das auch der Weg Gottes? Für mich stellt sich die Frage: Vertraue ich Gott, dass er selbst, wenn mich jemand schädigt, es für mich zum Guten führt? In diesem Fall hat eine Person, die mich betrügt, den eigentlichen Schaden, weil sie sich Gott zum Gegner macht. Ich glaube: Solch ein Gottvertrauen hilft uns, ohne Argwohn unserem Glauben Taten folgen zu lassen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 5.Mos. 15,8-9 [Hoffnung für alle] (2) Jak. 2,15-16 [Hoffnung für alle]
Gebet:
Herr Jesus Christus, du hast dich in alle Menschen investiert, selbst in die, die es dir nicht danken. Du hast auch die Schuld aller Menschen getragen, auch die derjenigen, die dich ablehnen. Bitte hilf mir, in dieser deiner Gesinnung mit meinen Mitmenschen und besonders meinen Glaubensgeschwistern umzugehen. Das bitte ich dich in deinem Namen, Jesus. Amen.
Freitag, der 23.05.2025:
Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen.
📖 Jeremia 31,8
Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein.
🖋 Lukas 14,21
💭 Das Gelobte Land
Das heutige Losungswort kündigt die Rückführung Israels in das Gelobte Land an. Viele Menschen wissen nicht, wie sehr das Volk Israel mit dem Land Israel verbunden ist. Dieses Land zwischen Afrika und Asien ist nicht nur ein Ort, wo man wohnen kann – es ist das verheißene Land, das Gott schon ihren Urvätern Abraham, Isaak und Jakob zugesprochen hat. Es wurde überrannt von anderen Völkern, Israel selbst wurde in alle Welt vertrieben, doch immer wieder kehrten sie an genau diesen Ort wieder zurück, wie Gott es ihnen versprochen hat.
In der Geschichte der Menschheit gab es viele Völkerwanderungen. Kaum ein Volk lebt dort, wo es ursprünglich herkam. Doch seit Abraham seine ursprüngliche Heimat verlassen hat, geht es seinen israelitischen Nachkommen nur um dieses eine verheißene Land. Das Schicksal dieses Volkes und seinem von Gott zugesprochenen Land ist einmalig in der Geschichte. Darüber hinaus hat dieses Land auch eine geistliche Bedeutung: Es steht, wie ich glaube, für das Himmelreich, für die eigentliche Heimat eines jeden Menschen.
Genau davon handelt der Lehrtext. In einem Gleichnis erzählte Jesus, dass jemand zu einem großen Festessen Gäste einlud, diese jedoch nicht kamen. Jeder hatte einen anderen Grund, doch im Grunde wollten sie nicht kommen. Stattdessen wurden dann Leute von der Straße eingeladen, die auch tatsächlich kamen. Nun liegt es nahe, dass Jesus mit den geladenen Gästen die Juden meinte. Kann es sein, dass Israel zwar wieder im verheißenen Land leben kann, aber das himmlische Israel verpasst? Für die Juden gibt es nur ein verheißenes Land, nämlich Israel. Und Jesus Christus macht deutlich, dass es nur einen Weg ins Himmelreich gibt, nämlich durch den Glauben an ihn. Mögen noch viele Menschen das erkennen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich bitte dich heute für alle Menschen, die deine Einladung in dein Reich noch nicht angenommen haben. Ich bitte dich um eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums an alle Menschen und für ein offenes Herz bei denen, die es hören. Amen.
Mittwoch, der 21.05.2025:
Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.
📖 Zefanja 3,16-17
Erbarmt euch derer, die zweifeln.
🖋 Judas 1,22
💭 Himmlische Qualitäten
Der zweite Vers aus dem heutigen Losungswort lautet vollständig: „Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.“(1) Auch wenn diese Verse zuerst einmal an den Überrest Israels gerichtet waren, zeigen sie doch etwas von Gottes Freundlichkeit, die all denen gilt, die seine Vergebung empfangen. Die gute Botschaft ist, dass er sie durch Jesus Christus jedem Menschen anbietet.(2)
Der Gedanke, dass der allmächtige Gott bei uns sein möchte, sich auch über uns persönlich freut, uns mit Freundlichkeit und Liebe begegnen will – und sogar über uns jubelt –, hat schon etwas Überwältigendes. Wie ist es aber, wenn wir das so gar nicht glauben können? Wenn wir zwar um Gottes Liebe wissen, in unserem Herzen aber befürchten, dass er uns nicht meint?
Im Lehrtext schreibt der Apostel Judas: „Erbarmt euch derer, die zweifeln.“ Damit macht er deutlich, dass es keine Schande ist, im Glauben unsicher zu sein. So etwas kann durchaus passieren. Umso wichtiger ist dann das Verhalten der anderen. Nicht Belehrung ist dann in erster Linie gefragt, sondern Freundlichkeit und liebevolles Verständnis. Vorwürfe oder Schuldzuweisungen sind hier weder angemessen noch hilfreich. Vielmehr sollten wir uns bewusst machen, dass wir alle Gottes Erbarmen benötigen.
Es mag anstrengend sein, einem zweifelnden Menschen Mut zuzusprechen. Doch nicht wir sind es, die letztlich etwas verändern können, sondern Gott, der „ein starker Heiland“ ist, wie es im Losungswort heißt. Dies sollte Zefanja den verzweifelten und mutlosen Menschen in Israel zusprechen. Sie sollten wissen, dass Gott sie nicht vergessen oder aufgegeben hatte, sondern im Gegenteil Heilung und Rettung für sie plante. Auch wir dürfen in jeder Lage darauf vertrauen: Gott selbst ist bei uns und sorgt dafür, dass wir das Ziel erreichen.(3)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Zeph. 3,17 [Luther 2017] (2) 2.Kor.5,17-19 (3) Jud. 1,24-25
Als Gebet heute einige Zeilen aus dem Lied „Der Sieg gehört dir allein“:
Wenn ich nichts andres als Kampf seh, kannst du den Sieg sehn.
Wenn ich vor mir nur den Berg seh, siehst du ihn schon versetzt.
Und wenn ich durchs finstre Tal geh, dann wirst du mitgehn.
Es gibt nichts zu fürchten, weil du mich nie verlässt.
Bist du, mein Gott, für mich, wer steht mir entgegen?
Es ist nichts unmöglich, wenn ich dich bei mir hab.
Ich seh den Staub und die Asche, du Schönheit und Segen.
Seh ich vor mir nur ein Kreuz, siehst du schon das leere Grab.
Wie eine Festung stellst du dich vor uns.
Nichts kann der Macht und Stärke Gottes widerstehn.
Du strahlst in den Schatten, siegst in allen Kämpfen.
Nichts kann der Macht und Stärke Gottes widerstehn.
Text: Albert Frey / Daniel Harter
Montag, der 19.05.2025:
Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.
📖 2. Chronik 20,12
Jesus sprach zu den zweiundsiebzig Jüngern: Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
🖋 Lukas 10,2.5
💭 Frieden von Gott
Das heutige Losungswort ist Teil einer längeren Geschichte. Drei feindliche Heere machten sich auf den Weg, Juda und Jerusalem anzugreifen und zu vertreiben. Da entschloss sich der damalige König Joschafat, mit seinem ganzen Volk Gott um Hilfe anzurufen. „Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir“, so beendete Joschafat sein Gebet.
Ich finde es hochinteressant, wie Joschafat auf diese Bedrohung reagierte. Wann erleben wir heute, dass Entscheidungsträger ihre Hilfe zuerst bei Gott suchen? Und wie ist es bei uns? Wo suchen wir unsere Hilfe, wenn wir bedroht werden oder in Not geraten?
Tatsächlich beantwortete Gott durch einen Propheten Joschafats Gebet. Er sagte, er selbst werde für sie kämpfen. Daraufhin ließ Joschafat Sänger kommen, die vor den Kriegsleuten herzogen. Dies war ein Akt totalen Vertrauens. Würde Gott sein Wort nicht wahr machen, wäre es das Todesurteil für die Sänger. Doch Gott griff ein und bewirkte, dass die feindlichen Heere sich gegenseitig angriffen. Joschafats Heer musste nicht kämpfen. Weiterhin wird berichtet: Die Könige der Länder ringsum bekamen große Angst vor der Macht Gottes, als sie hörten, wie der Herr selbst gegen Israels Feinde gekämpft hatte.(1) So hatten Juda und Jerusalem Frieden vor ihren Feinden.
Gottvertrauen lohnt sich also und kann unser Leben aus großen Gefahren retten. Außerdem wird in dieser Geschichte deutlich, dass Gott sogar mitten unter Feinden Frieden schenken kann.
Auch im Lehrtext geht es um Frieden. Jesus Christus sandte seine Jünger aus, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden. Wenn sie in eine Stadt kamen, sollten sie als Erstes denen, die sie aufnahmen, Frieden zusprechen. Dieser Zuspruch war keine nette Geste. Er bedeutet vielmehr, dass Gott wie bei Joschafat für uns eintritt, damit wir Frieden haben. Ich meine: Diesen Frieden, der direkt von Gott kommt, kann uns niemand nehmen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Chr. 20,29 [Hoffnung für alle]
Anstelle eines Gebets spreche ich uns heute einen Segen zu:
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.(2)
(2) Phil. 4,7
Samstag, der 17.05.2025:
Die Gnade des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten.
📖 Psalm 103,17-18
Weil du mein Wort bewahrt hast, das dir die Kraft gibt, auszuharren, werde auch ich dich bewahren in der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, die Erdenbewohner zu versuchen.
🖋 Offenbarung 3,10
💭 Bewahrt
Im heutigen Losungswort gibt David, der Verfasser, etwas von dem weiter, was er glaubt, worauf er sich verlässt und wie er selbst Gott erlebt hat. So spricht er denen, die Gott fürchten, dessen Gnade zu, und Gerechtigkeit denen, die nach seinen Geboten leben. Das bedeutet allerdings nicht, dass jemand perfekt sein muss, um Gottes Zuwendung zu erleben. Einige Verse zuvor schreibt David: „Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.“(1) Daraus schließe ich, dass es vor allem um die Richtung geht, in die wir uns bewegen: auf Gott zu oder von ihm weg.
Diese Bewegung auf Gott zu hat viel mit dem zu tun, wie wir mit seinem Wort – der Bibel – umgehen. Der Lehrtext handelt von Menschen, die das Wort Jesu Christi bewahrten, es also weder relativierten noch ignorierten. Das Geheimnis dieses Wortes besteht in der direkten Verbindung mit dem Autor – Jesus Christus. Deshalb heißt es, dass es uns Kraft gibt, auszuharren. Doch dann beschreibt der Lehrtext etwas, das, wie ich glaube, auf uns alle zukommen wird: die Stunde der Versuchung. Wie ich es verstehe, werden Menschen dann losgelöst von Gott in einen gigantischen Irrtum geraten. Sie werden etwas für richtig und notwendig halten, was am Ende unsägliches Leid erzeugen wird.
Wie kann es dazu kommen? Ich denke, wegen fehlender Gottesfurcht und mangelnder Kenntnis seines Wortes. Dort erfahren wir nämlich, was gut für uns ist und was zum Frieden führt. Jesus Christus will uns in dieser Stunde der Versuchung bewahren. Schon heute werden wir mit sogenannten „Wahrheiten“ überflutet. Wer kann noch sagen, welcher Weg der richtige ist? Ich bin der festen Überzeugung: Jesus kann, wenn wir auf das achten, was er uns zu sagen hat.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 103,10 [Luther 2017]
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir für dein Wort. Es ist wie ein Licht in der Dunkelheit. Du schenkst uns Orientierung und auch die Kraft, deinem Wort zu folgen. Bewahre uns vor den Worten, die uns von dir und deinem Wesen wegführen. Halte uns fest in Zeiten der Versuchung. Ich danke dir, dass du uns schützt. Amen.