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Dienstag, der 26.03.2024:
Der HERR macht im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn.
📖 Jesaja 43,16
Wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe - den Weg dahin wisst ihr.
🖋 Johannes 14,3-4
💭 Den Weg dahin wisst ihr
Im heutigen Lehrtext sprach Jesus zu seinen Jüngern von einem Weg, den sie angeblich kannten. Gemeint war der Weg dorthin, wo er selber hingehen würde. Diese Bemerkung stieß bei seinen Jüngern auf ein großes Fragezeichen. Also fragte Thomas: „Herr, wir wissen doch nicht einmal, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg dorthin kennen?" Bis zu diesem Augenblick waren Jesu Aussagen völlig rätselhaft, ja fast unglaubwürdig. Doch dann kam die Antwort: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich.“ Der Weg stand direkt vor ihnen.
Ganz ähnlich verhielt es sich, als das Volk Israel zwischen der ägyptischen Armee und dem Schilfmeer eingekesselt war. An diese Begebenheit erinnert der Prophet Jesaja im Losungswort. Ein Ausweg war damals nicht in Sicht, bis Gott einen Weg durch das Meer schuf. Da erkannten sie den Weg, der sie rettete.
Es gibt die Meinung, dass viele Wege in den Himmel führen. Oft bezieht man sich dann auf die verschiedenen Religionen oder den Glauben, wenn die guten Taten die bösen überwiegen, ist der Weg in den Himmel frei. Tatsache ist jedoch, dass bisher niemand von sich aus den Weg in den Himmel gefunden hat oder unsterblich ist. Wir stehen alle vor Grenzen, die wir nicht überwinden können, es sei denn, Gott öffnet einen Weg, wo es vorher keinen gab. Und genau das ist die gute Botschaft Jesu Christi.
Nach der Aussage Jesu ist dieser Weg erkennbar, wenn man ihn, also Jesus kennt. Wie aber kann man ihn kennenlernen? Die Antwort, die ich fand, lautet: indem ich ihn darum bitte. Jesus Christus ermutigt uns dazu. So sagte er: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausweisen.“ (Joh. 6,37b) Wer also Jesus sucht, wird ihn auch finden – und damit auch den Weg, der zu Gott führt. Wollen wir ihn betreten?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Inspiration zum Gebet heute Auszüge aus dem Lied: „Jesus is the answer“ frei übersetzt.
Jesus ist die Antwort für die Welt heute.
Über ihm steht kein anderer, Jesus ist der Weg.
Es gibt Berge, von denen du denkst, dass du sie nicht erklimmen kannst.
Alles um dich herum ist dunkel und du denkst, die Sonne wird nicht mehr scheinen.
Doch du darfst wissen, dass Gottes Wort wahr ist:
Alles, was er versprochen hat, wird er für dich tun.
(Andrae Crouch / Sandra Crouch)
Sonntag, der 24.03.2024:
Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.
📖 1. Chronik 17,27
Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
🖋 Matthäus 25,34
💭 Die Gesegneten
In den heutigen Bibelversen geht es um Gottes Segen. Im Vorfeld zum Losungswort hatte David Gott ein Haus bauen wollen. Das verweigerte ihm Gott, versprach David aber einen Nachkommen, der dies tun würde. Dessen Herrschaft sollte für immer Bestand haben.(1) David reagierte darauf mit Ehrfurcht, Staunen und Anbetung. Wie er es sah, hatte Gott bereits begonnen, ihn zu segnen. Im Losungswort lesen wir, dass er sagte: „Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.“ Wie kam David zu dieser Sicht? Nichts von all dem war bereits geschehen. Es würde sich erst nach seinem Tod ereignen. Er konnte doch gar nicht wissen, was letztlich passieren würde.
Nun, David wusste es auch nicht. Er wusste aber, dass Gott ihm begegnet war und zu ihm geredet hatte. Schon alleine diese Zuwendung ist ein ungeheurer Segen an sich. Wenn Gott sich offenbart, sodass ein Mensch glauben kann, halten manche das für ein momentanes Ereignis. „Das geht vorüber …“, habe ich am Anfang meines Glaubenslebens öfters gehört. Inzwischen ist das mehrere Jahrzehnte her – und es ist immer noch nicht vorübergegangen. Das liegt nicht an mir, sondern an Gott. Er hat es angefangen, ja noch mehr: Bevor ich überhaupt da war, hat er es schon geplant.
Von solch einer Planung lesen wir im Lehrtext. Im Umfeld beschreibt Jesus das Reich Gottes in mehreren Gleichnissen.(2) In allen Gleichnissen finden wir Menschen, die sich in ihrem Handeln auf Gott ausrichten, aber auch solche, die nur auf sich selbst schauen. Die einen erhalten Zugang zu Gottes Reich, die anderen nicht. Inwiefern haben wir Einfluss darauf, zu welcher Gruppe wir gehören?
Wie ich die Bibel verstehe, will Gott, dass jeder Mensch gerettet wird.(3) Dafür ist Jesus Christus gekommen. Er ist die Tür zu Gottes Reich, die von Anfang an geplant war. Wer das glaubt, ist heute schon gesegnet. Wer sein Handeln darauf ausrichtet, darf sich auf das, was kommt, freuen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Chr. 17,11-14 (2) Matth. 25,1-46 (3) 1.Tim. 2,3-6
Das heutige Gebet ist inspiriert durch das, was David betete:
Herr, mein Gott, ich bin dir von Herzen dankbar, dass du dich mir zugewandt hast. Du gibst mir und den Meinen zu allem anderen auch noch eine Zusage, die bis in die ferne Zukunft reicht. Du redest mit mir wie mit jemandem, der etwas ganz Besonderes ist, Herr, mein Gott! Was kann ich noch zu dir sagen, da du mir so viel Ehre erweist? Du kennst mich genau. Mir zuliebe, und weil es dein Wille war, Herr, hast du all dies Wunderbare getan und es mich erkennen lassen. Herr, keiner ist dir gleich und es gibt keinen anderen Gott. In Jesu Namen, Amen. (nach 1.Chr. 17,16-20)
Freitag, der 22.03.2024:
Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
📖 Psalm 102,26
In Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare.
🖋 Kolosser 1,16
💭 Gott ist groß!
Weshalb wird in den heutigen Bibelversen betont, dass Gott der Schöpfer ist? Nun, zum einen wird deutlich, um wen es geht. Gott ist nicht irgendeiner unter vielen anderen Göttern, sondern der Schöpfer aller Dinge. Den eigentlichen Grund finden wir jedoch am Anfang des Psalms 102, aus dem das Losungswort stammt: „HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!“ (Ps. 102,2) Wozu sollte man zu einem Gott beten, der gar nicht existiert oder passiv im Himmel wohnt? Nein, wenn Menschen zu Gott beten, so hoffen sie, auch erhört zu werden. Das bedeutet: Wir hoffen darauf, dass Gott in unser persönliches Leben – also in einen Teil seiner Schöpfung – eingreift.
Woher aber wissen wir, dass Gott das tut? Weil er es schon immer getan hat, ja diese Welt erst in Existenz gerufen hat. In der Bibel lesen wir nicht, dass alles aus sich selbst entstand oder sich ohne ein Eingreifen Gottes entwickelt hat. Deshalb haben wir die berechtigte Hoffnung, dass er auch heute unsere Gebete erhört. Als Christ ist es wichtig, zu wissen, an wen man glaubt.
Im Lehrtext wird uns Jesus Christus von einer besonderen Seite vorgestellt: In ihm ist alles geschaffen, das Sichtbare und das Unsichtbare. Er ist der tiefe Grund, dass wir existieren. Und noch mehr: Durch ihn sind wir mit Gott verbunden. Der, dem kein Ding unmöglich ist, ist unser Vater.(1) Der, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden geben wurde, ist unser Herr und Freund.(2) Der Geist, der schon am Anfang der Schöpfung dabei war, lebt nun in uns Christen.(3) Im Vers nach dem Lehrtext heißt es: „Denn Christus war vor allem anderen; und alles besteht durch ihn.“ (Kol. 1,17) Diese Aussagen sind die Grundlage unseres Glaubens. Jedes persönliche Gebet, das Gott erhört hat, jedes Ereignis, durch das sich etwas von dem erfüllt, was in der Bibel schon lange vorausgesagt wurde, stärkt unseren Glauben. Wir sind nicht allein, wir haben einen Gott, der sich um uns kümmert!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jer. 32,17 (2) Matt. 28,18 (3) 1.Mos. 1,2
Als Gebet heute eine Strophe aus dem Lied: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“
Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte,
die du geschaffen durch dein Allmachtswort,
wenn ich auf alle jene Wesen achte,
die du regierst und nährest fort und fort,
dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!
Mittwoch, der 20.03.2024:
Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?
📖 Psalm 116,12
Einer aber unter den zehn Aussätzigen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
🖋 Lukas 17,15-16
💭 Dankbarkeit
Die Frage im heutigen Losungswort ist eine Reaktion auf Gottes Güte. Sie ist ein oft übersehenes Kernstück des Evangeliums. Häufig wird gefragt, wie es gelingen kann, dass sich Menschen – uns eingeschlossen – zum Besseren verändern. Eine gängige Antwort lautet: „Indem man sie davon abhält, Schlechtes zu tun.“ Und wie macht man das? Gewöhnlich, indem man gute Taten belohnt und schlechte bestraft.
Auch das Evangelium könnte man so verstehen. Der Lohn für gutes Verhalten wäre dann der Lohn im Himmel(1). Der Schaden für schlechtes Verhalten wäre dann kein Lohn(2) und im schlimmsten Fall kein Zugang zum Himmel.(3) Doch führen Belohnungen bzw. Strafandrohungen wirklich dazu, dass ein Mensch sich bessert? Ich behaupte: Nur, solange diese „Erziehungsmethode“ existiert. Demzufolge müsste es im Himmel immer noch Belohnungen und Strafen geben, was ich auf keinen Fall glaube.
Nach meiner Erkenntnis ist es etwas ganz anderes, was uns nachhaltig verändert: nämlich Dankbarkeit. Der Psalmist fragt, wie er Gottes Wohltaten vergelten soll. Dessen Güte hatte ihn offensichtlich so tief berührt, dass er etwas tun wollte, was Gott gefällt. Solch ein Mensch braucht weder den Anreiz einer Belohnung noch Furcht vor Bestrafung. Auch im Lehrtext geht es um Dankbarkeit. Ein Aussätziger, den Jesus geheilt hatte, kam zurück zu Jesus, um ihm zu danken. Daraufhin sagte Jesus zu ihm: „Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“ (Luk. 17,19) Zehn Aussätzige wurden geheilt, doch nur einer fand den Weg zu Jesus, weil er dankbar war.
Es ist immer Gott, der zuerst handelt. Er legte die Strafe für all unsere Sünden auf seinen Sohn Jesus Christus. Doch wie reagieren wir darauf? Wenn Dankbarkeit die Grundlage für das ist, was wir glauben und tun, erleben wir, wie ich meine, schon jetzt ein Stück Himmel auf Erden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Matt. 6,1 Luk. 6,23 Luk. 6,35 (2) 1.Kor. 3,14-15 (3) Matt. 25,30
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du meine Schuld auf dich genommen hast. Danke, dass du mir neues, ja ewiges Leben geschenkt hast. Ich will das nicht für selbstverständlich nehmen, sondern wie der Psalmist fragen: Wie kann ich dir all deine Wohltaten an mir und meinen Nächsten vergelten? So will ich dir folgen und nach deinen Worten handeln. Hilf mir bitte dabei. Amen.
Montag, der 18.03.2024:
Weh denen, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden!
📖 Jesaja 10,1.2
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
🖋 Matthäus 7,12
💭 Der Blick auf die andere Seite
Das heutige Losungswort war eine ernste Warnung an die Schriftgelehrten und Schreiber der Israeliten. Sie sollten sich davor hüten, irgendwelche Gesetze und Verordnungen zu erlassen, um Arme auszubeuten und Hilflose zu unterdrücken. Gott machte klar, dass er sie eines Tages dafür zur Rechenschaft ziehen würde. Wer würde sich dann für sie einsetzen, wenn sie sich nicht mehr auf ihre Macht stützen konnten?(1)
Schaut man in die Geschichte der Menschheit, so sieht man immer wieder ein Muster von Macht und Missbrauch. Auch solche, die einmal Nachteile erlitten haben, werden nicht automatisch zu jemandem, der Verständnis für Benachteiligte hat. Nicht selten ist sogar das Gegenteil der Fall, und aus Opfern werden Täter. „Macht korrumpiert“, dieses Sprichwort umschreibt solch ein Verhalten. Vor diesem Hintergrund sind die heutigen Bibelverse immer noch hochaktuell.
Im Lehrtext nun lesen wir keine Warnung, sondern eine Richtlinie, die Jesus seinen Jüngern gibt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ Damit ist nicht gemeint, anderen Gutes zu tun in der Hoffnung, dass sie uns dann ebenso behandeln. Vielmehr geht es darum, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Es geht darum, das, was ich für mich selbst möchte, anderen ebenfalls zuzugestehen. Das schließt etliche Verhaltensweisen aus: üble Nachrede, Misshandlungen, Verachtung, Beschimpfungen, Drohungen, Gewalt, um nur einige zu nennen. Niemand will so etwas in seinem Leben haben – und doch ist es allgegenwärtig.
Die Herausforderung für jeden, der Gott vertraut, ist, anders zu leben. Die eigenen Wünsche und Bedürfnisse als Blaupause zu nehmen, ist nicht egoistisch, sondern verhilft uns zu einem Blick auf die andere Seite. Dort steht jemand, der gar nicht so anders ist. Der lieber ein gutes Wort hört als ein böses. Der Gottes Liebe genauso braucht wie wir. Wollen wir diesen Blick wagen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jes. 10,1-4 (2) Matth. 7,1-5
Gebet:
Herr Jesus, du forderst uns auf, andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Hilf mir, da nicht zweierlei Maß zu haben, sondern anderen das zu geben, was ich für mich selbst gerne hätte. Hilf mir auch, das ohne ein Spekulieren auf mögliche Vorteile zu tun, vielmehr möchte ich einfach so handeln, wie es vor dir richtig ist. Amen.
Samstag, der 16.03.2024:
Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern!
📖 Psalm 105,1
So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.
🖋 Römer 10,17
💭 Freude, die von innen kommt
Im heutigen Losungsvers finden wir drei Anweisungen: Wir sollen dem HERRN danken, seinen Namen anrufen und sein Tun unter allen Völkern verkündigen. Nun, mit Anweisungen tun wir uns ja mitunter schwer. Sie setzen uns unter Druck. Man kann diese Anweisungen aber auch anders verstehen. Nämlich so, dass wir sie nicht widerwillig befolgen müssen, sondern eher schon darauf gewartet haben, dass jemand das Startsignal gibt.
So etwas habe ich einmal erlebt, als mich vor vielen Jahren zwei gläubige Frauen mitnahmen, um an einem afroamerikanischen Gottesdienst in Brooklyn (New York) teilzunehmen. Die ganze Fahrt über sangen sie bereits und lobten Gott. Als ich die Kirche betrat, waren auch andere Gottesdienstbesucher schon voller Vorfreude auf den Gottesdienst. Diese Gemeinde musste nicht lange aufgefordert werden, dem HERRN zu danken und seinen Namen anzurufen. Ist das alles nur eine Frage der Mentalität oder gibt es etwas, was bei uns allen das Bedürfnis weckt, Gott zu preisen?
Als Jesus Christus seinen Jüngern den Heiligen Geist ankündigte, sagte er: „Jetzt seid ihr voll Angst und Trauer. Aber ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voll Freude sein, und diese Freude kann euch niemand nehmen.“ (Joh. 16,22) Anfangs dachte ich, Jesus redet hier von seiner Wiederkehr. Doch der gesamte Sinnzusammenhang deutet darauf hin, dass er im Geist zu uns kommen will. Können wir das glauben? Können wir glauben, dass der Geist Gottes uns von innen her mit solch einer Freude erfüllen will, sodass es geradezu aus uns heraussprudelt, was Jesus Christus für uns und alle Menschen vollbracht hat?
Nun, im Lehrvers schreibt der Apostel Paulus, dass der Glaube aus der Predigt und diese wiederum durch das Wort Christi kommt. Das Wort Christi haben wir gerade gelesen oder gehört. Nun geht es darum, diesem Wort zu glauben und bereit zu sein, uns mit der Freude Christi erfüllen zu lassen. Sind wir dabei?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet das Lied: „Freude, die von innen kommt“
Etwas in mir zeigt mir, dass es dich wirklich gibt.
Ich bin gewiss, dass du lebst, mich kennst und mich liebst.
Du bringst mich zum Lachen, machst, dass mein Herz singt.
Du bringst mich zum Tanzen, meine Seele schwingt.
Ich atme auf in deiner Gegenwart,
Herr, du allein,
gibst mir Freude, die von innen kommt,
Freude, die mir niemand nimmt.
Herr, du machst mein Leben hell, mit dem Licht deiner Liebe.
Musik und Text: Albert Frey (1995)
Donnerstag, der 14.03.2024:
Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er‘s hört.
📖 Jesaja 30,19
Jesus sprach zur kanaanäischen Frau: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!
🖋 Matthäus 15,28
💭 Mehr als vermutet
Das heutige Losungswort ist sehr ermutigend: Gott will uns gnädig sein. Wenn wir ihn anrufen, will er antworten. Liest man jedoch den Anfang des Kapitels, bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Die Verse sind voller Vorwürfe und Androhungen, weil Israel seine Hilfe nicht bei Gott, sondern bei anderen Völkern gesucht hatte. Wir lesen von Stolz, Verlogenheit und den Konsequenzen, die daraus folgen. Selbst ein Aufruf zur Umkehr fand kein Gehör. War jetzt alles verloren? Menschlich gesehen erscheint es so – doch nicht bei Gott.
Ganz unvermittelt schreibt der Prophet Jesaja: „Doch sehnt sich der Herr danach, euch gnädig zu sein. Bald wird er zu euch kommen und sich wieder über euch erbarmen, denn er ist ein gerechter Gott. Wie glücklich sind alle, die auf seine Hilfe warten!“ (Jes. 30,18) Bei Gott können wir sogar dann Gnade erwarten, wenn eigentlich alles dagegen spricht.
So erging es auch einer kanaanäischen Frau, die zu Jesus kam. Sie rief laut: „Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist furchtbar gequält.“ (Matt. 15,22) Zunächst reagierte Jesus überhaupt nicht auf sie. Dann wies er sie sogar ab und sagte: „Ich habe nur den Auftrag, den Israeliten zu helfen, die sich von Gott abgewandt haben und wie verlorene Schafe umherirren. … Es ist nicht richtig, wenn man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden vorwirft.“ (Matt. 15,24.26) Wie würden wir auf solch eine Antwort reagieren?
Was die Frau sagte, ist mehr als erstaunlich: „Ja, Herr, aber die kleinen Hunde bekommen doch auch die Krümel, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.“ (Matt. 15,27) Sie rechnete damit, dass wir auch dann noch Gottes Gnade erwarten dürfen, wenn alles dagegen spricht. Tatsächlich erhörte Jesus ihr Flehen. Ich glaube, das gilt bis zum heutigen Tag. Was auch immer war oder noch ist, selbst wenn alles dagegen spricht: Bei Gott ist immer noch Gnade übrig.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich immer zu dir kommen kann. Selbst, wenn es so scheint, dass du mich nicht hörst oder alles dagegen spricht, dass du mich erhörst, finde ich bei dir immer noch einen Überschuss an Gnade. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Amen.
Dienstag, der 12.03.2024:
Trachte nicht nach Bösem gegen deinen Nächsten, der arglos bei dir wohnt.
📖 Sprüche 3,29
So haben wir Herzenslust an euch und sind bereit, euch teilhaben zu lassen nicht allein am Evangelium Gottes, sondern auch an unserm Leben; denn wir haben euch lieb gewonnen.
🖋 1. Thessalonicher 2,8
💭 Herzenslust
Heute möchte ich einmal vom Lehrtext ausgehen. Der Apostel Paulus demonstriert hier den Christen in Thessalonich gegenüber seine Bereitschaft, sie sowohl am Evangelium als auch an seinem Leben teilhaben zu lassen. Er bringt konkrete Zuneigung zum Ausdruck, indem er sagt: „Wir haben Herzenslust an euch …“
Herzenslust – das weist auf ein vertrauensvolles und nahes Miteinander hin. So vergleicht Paulus seine Zuwendung mit der einer Amme, die ihre Kinder liebevoll umhegt und versorgt.(1) Das ist, so finde ich, ein starkes, aber auch ungewöhnliches Bild, besonders für einen Mann. Eine Amme stillt die Kinder – ein sehr persönlicher Vorgang, der in aller Regel eine tiefe Beziehung auf beiden Seiten erzeugt. Diese Art der Versorgung ist von einem direkten Miteinander geprägt: Beide Parteien müssen es wollen. Wenn sich eine Seite verweigert, wird es äußerst problematisch. Paulus beschreibt hier jedoch ein Miteinander, das sich für beide Seiten als beglückend und erfüllend darstellte. Ist das nun das Idealbild oder nur eine Ausnahme?
Ich meine, weder noch. Paulus kannte viele Gemeinden, er war auch vielen zugetan und sie ihm ebenso. Und doch gibt es manchmal dieses ganz besondere Miteinander, das von tiefer Liebe gekennzeichnet ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nur so richtig ist. Ich kann nicht alle Menschen so lieben, wie ich meine Familie liebe. Und doch habe ich „Herzenslust“ zu vielen Menschen. Ich möchte anderen so begegnen, wie Jesus mir begegnet: mit Annahme und Barmherzigkeit.
Das bedeutet auch, nichts Böses gegen meinen Nächsten zu planen, der mir sein Vertrauen schenkt, wie es im Losungswort beschrieben wird. Im Gegenteil: Hier können wir anfangen, vertrauensvolle Beziehungen zu entwickeln. Und vielleicht werden wir staunen, zu wie vielen wir „Herzenslust“ finden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 1.Thess. 2,7
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mir durch deinen Sohn Jesus Christus mit Liebe und Annahme begegnet bist. Hilf mir, das ganz besonders bei denen, die mir nahe sind, weiterzugeben. Das bitte ich dich in Jesu Namen, Amen.
Sonntag, der 10.03.2024:
Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.
📖 Jesaja 65,19
Das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
🖋 Offenbarung 7,17
💭 Hoffnung
Das heutige Losungswort und der Lehrtext sind ein Zuspruch Gottes, der uns gerade in schweren Zeiten Hoffnung geben will. Dieser Zuspruch bezieht sich einerseits auf Gottes Volk Israel, aber auch auf alle, die nach Gott fragen – ja sogar auf die, die bisher noch nicht nach ihm fragten. So lesen wir gleich am Anfang des Kapitels: „Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich!“ (Jes. 65,1)
Kurz vor dem Losungswort schreibt Jesaja: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.“ (Jes. 65,17) Das also ist es, was Gott für die bereithält, die nach ihm fragen. Sie werden ihn finden und sein Volk sein, über das er sich freut.
Was bedeutet das für uns hier und jetzt? Wir erleben ja gerade Zeiten, die eher ein Weinen und Klagen erzeugen, als dass sie es von uns nehmen. Auch sind die vielen Tränen noch nicht abgewischt, die überall geweint werden. Doch in Jesus Christus, der im Lehrtext als Lamm Gottes beschrieben wird, finden wir eine Hoffnung, die enorme Auswirkungen auf unser Leben hat. Sie gibt uns eine Ausrichtung und ordnet unsere Prioritäten. Sie zeigt uns, was wirklich wichtig ist, nämlich Frieden mit Gott zu haben. Sie lässt uns selbst dann noch nach vorn schauen, wenn alles nur noch hoffnungslos erscheint, denn bei Gott sind alle Dinge möglich. Die Hoffnung sagt nicht: „Nach uns die Sintflut“, sondern: „Vor uns das Paradies!“ Wenn wir um Jesu willen an seinem Wort festhalten, ist es nicht vergeblich. Es kommt der Tag, an dem wir alle einmal vor ihm stehen werden. Für alle, die auf ihn hoffen, wird es der schönste Tag aller Zeiten sein.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute das Lied: „Wie wird das sein“
Wie wird das sein, wenn ich Jesus seh‘?
Wie wird das sein, wenn ich vor ihm steh‘?
Wie wird das sein, wenn er meinen Namen ruft?
Wie wird das sein, wenn er wiederkommt.
Mein Name steht im Lebensbuch,
geschrieben mit, mit Jesu Blut.
Er hat für mich den ganzen Preis bezahlt,
dort am Kreuz auf Golgatha.
Der Herr hält einen Platz für mich bereit
beim Vater in der Herrlichkeit!
Nicht Not, nicht Leid, noch kein Geschrei
wird dort mehr sein!
(Hans-Peter Mumssen)
Freitag, der 08.03.2024:
Der HERR wandte sich Israel wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde.
📖 2. Könige 13,23
Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
🖋 Römer 11,29
💭 Die doppelte Sicht
Heute möchte ich vom Lehrtext ausgehen. Der Apostel Paulus gibt hier einen tiefen Einblick in den Rettungsplan Gottes. Er erklärt, dass das Evangelium zu allen Menschen ging, weil Israel es abgelehnt hatte. So schreibt er: „Indem sie die rettende Botschaft ablehnen, sind viele Juden zu Feinden Gottes geworden. Aber gerade dadurch wurde für euch der Weg zu Christus frei.“ (Röm. 11,28a) Interessant ist aber, dass Gott die Erwählung Israels dennoch nie zurückgenommen hat. So heißt es weiter: „Doch Gott hält seine Zusagen, und weil er ihre Vorfahren erwählt hat, bleiben sie sein geliebtes Volk.“ (Röm. 11,28b) Paulus schenkt uns also eine doppelte Sicht auf Israel.
Diese doppelte Sicht wird ebenfalls im Losungswort deutlich. Um seines Bundes willen verwarf Gott sein Volk nicht, obwohl sie sich ständig gegen ihn versündigten. Das erinnert mich an eine Familie, in der eines der Kinder ständig die Regeln brach. Oft schlagen dann zwei Herzen in einer Brust. Um der Gerechtigkeit willen muss man das Kind disziplinieren, doch um der Liebe willen bleibt man ihm immer zugewandt. Bei Gott geht es also nicht nur um richtig oder falsch, sondern ebenso um Liebe und Barmherzigkeit.
Haben wir eigentlich auch diese doppelte Sicht auf andere Personen? Oder ist jemand, der sich völlig daneben benimmt, bei uns abgeschrieben? Manchmal höre ich, wie Christen andere Menschen wegen ihres Lebensstils oder ihrer Ansichten verurteilen. Sie bedenken aber nicht, dass es noch eine andere Seite gibt. Diese Menschen sind immer noch Geliebte Gottes. Auch wir würden vor Gott nicht bestehen können, hätte er nicht an uns festgehalten. Die doppelte Sicht verharmlost nicht das Fehlverhalten eines Menschen. Sie hindert uns aber daran, respektlos zu werden, sondern in unserem Gegenüber immer noch eine Person zu sehen, die von Gott geliebt ist. Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Mittwoch, der 06.03.2024:
Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.
📖 Psalm 121,7
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.
🖋 Johannes 17,15
💭 Behütet trotz allem
Psalm 121, aus dem das heutige Losungswort stammt, ist einer meiner Lieblingspsalmen. In ihm kommt etwas zum Ausdruck, was ich zutiefst empfinde, wenn ich in innerer Unruhe bin und einen Ausweg suche. „Woher kommt mir Hilfe?“ (Ps. 121,1), fragt der Psalmist und gibt gleich darauf die Antwort: „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“ (Ps. 121,2)
Nun ist es eine Sache, das in guten Zeiten zu sagen. Anders ist es jedoch, wenn es nicht gut läuft. Dann fällt es vielen mitunter schwer, noch daran zu glauben, dass Gott hilft. Zu schlimm sind die Dinge, die in dieser Welt geschehen, und Gott unternimmt anscheinend nichts. Es gibt Kriege und Konflikte, Ungerechtigkeiten jeder Art, Hunger, Zerstörung, Krankheit – wo ist da die Bewahrung „vor allem Übel“, wie es im Losungswort heißt? Ich will nicht behaupten, das beantworten zu können. Worauf ich jedoch voll und ganz vertraue, ist, dass Gott mich hindurchbringt. Durch Zeiten, in denen ich unsicher bin, weil ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Und auch dann, wenn ich weiß, was auf mich zukommt. Er hat einen Weg, auch wenn ich keinen sehe.
Dass die Welt nicht der perfekte Ort ist, können wir dem Lehrtext entnehmen, in dem Jesus zum Vater sagt: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ In dieser Welt werden wir immer wieder mit schlimmen Dingen und Menschen zu tun haben. Die Bewahrung Gottes besteht nicht darin, dass wir gar nicht mehr damit in Berührung kommen. Vielmehr bewahrt er uns davor, davon vergiftet zu werden. Er behütet unsere Seele – unser Leben –, auch wenn wir äußerlich Schaden nehmen können. Es ist wie mit den giftigen Schlangen, die das Volk Israel in der Wüste anfielen: Als die Menschen auf das schauten, was Gott als Hilfe schenkte, konnte ihnen das Gift nichts mehr anhaben.(1)
Diese Hilfe Gottes hat einen Namen: Jesus Christus. Wer auf ihn schaut, wird nicht zugrunde gehen.(2)
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 4.Mose 21,6-9 (2) 1.Petr. 2,6
Gebet:
Herr Jesus Christus, manchmal macht mir das, was in dieser Welt geschieht, Angst. Lass mich nie vergessen, dass du immer bei mir bist und mit mir durch alles hindurchgehst. Weil du lebst, werde ich auch leben, denn du willst, dass ich eines Tages mit dir und dem Vater zusammen bin. Behüte und bewahre mich vor und in allem, was mir diese Zuversicht rauben will. Amen.
Montag, der 04.03.2024:
Seinem Volk wird der HERR eine Zuflucht sein und eine Burg den Israeliten.
📖 Joel 4,16
Der Blinde schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her!
🖋 Markus 10,48-49
💭 „Jesus blieb stehen“
Das heutige Losungswort steht inmitten von Gerichtsandrohungen Gottes. Diese sind gegen die Völker gerichtet, die Israel zerstreut, Menschen verkauft und das Land unter sich aufgeteilt haben. Es liegt nahe, dass sich diese Prophezeiung auf das Ende der sogenannten „Endzeit“ bezieht, also etwas, was noch vor uns liegt. Es lohnt sich, einmal das ganze Kapitel durchzulesen. In diesem Gerichtswirken Gottes wird dem Volk Israel zugesagt, dass sie bei Gott Zuflucht und Schutz finden werden.
Eine Zuflucht ist etwas, wohin man fliehen kann. So sind zurzeit in Kiew die U-Bahn-Schächte eine Zuflucht für die Menschen, um vor den Raketen geschützt zu sein. Wer allerdings langsam zu Fuß ist, schwebt in Gefahr, die Zufluchtsstätte nicht rechtzeitig zu erreichen. Ähnlich, wenn auch von der Sache her anders, erging es dem Gelähmten am Teich Betesda. Wenn das Wasser sich bewegte, versuchten die kranken Menschen ins Wasser zu kommen, um dort geheilt zu werden. Der Gelähmte schaffte es allerdings nie.(1) Was also nützt die Zuflucht, wenn man es nicht schafft, rechtzeitig dahin zu kommen?
So erging es ebenfalls dem Blinden, von dem der Lehrtext berichtet. Er schrie nach Jesus, als dieser vorbeikam, doch die Leute sagten ihm, er soll leise sein. Auch ihm war der Zugang zu Jesus versperrt – doch nicht der Zugang Jesu zu ihm! „Jesus blieb stehen“, heißt es dann. Er ließ den Blinden herbeirufen. Auch den Mann am Teich Betesda heilte Jesus direkt dort, wo er sich befand.
All das ist für mich eine starke Botschaft. Wenn wir meinen, wir kommen nicht mehr an Jesus heran, kommt er trotzdem an uns heran. Er hört uns, auch wenn wir sinnbildlich noch vor dem U-Bahn-Schacht stehen und die Einschläge der Raketen schon hören. Unser Rufen bleibt nicht unbeantwortet. Wenn sich jemand innerlich oder äußerlich auf den Weg zu Jesus Christus macht, kommt er bzw. sie nicht zu spät – davon bin ich überzeugt.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 5,2-9
Als Gebet heute zwei Strophen aus dem alten Kirchenlied: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“
Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen.
Dein gnädig Ohr neig her zu mir
und meiner Bitt es öffne;
denn so du willst das sehen an,
was Sünd und Unrecht ist getan,
wer kann, Herr, vor dir bleiben?
Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst,
die Sünde zu vergeben;
es ist doch unser Tun umsonst
auch in dem besten Leben.
Vor dir niemand sich rühmen kann;
des muss dich fürchten jedermann
und deiner Gnade leben.
Samstag, der 02.03.2024:
HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?
📖 Psalm 13,2
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
🖋 Matthäus 27,46
💭 Verlassen?
„HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?“, schreibt David im heutigen Losungswort. Doch wie kam er darauf, dass Gott ihn verlassen hätte? Konnte er ihn nicht mehr spüren oder hatte Gott sich tatsächlich zurückgezogen? Nun, es lag daran, weil David Gottes Beistand nicht mehr erlebte. So heißt es: „Wie lange soll meine Seele noch sorgen und mein Herz täglich aufs Neue trauern? Wie lange wird mein Feind noch die Oberhand behalten?“ (Ps. 13,3) David empfand sich auf sich allein gestellt, und das machte ihm Angst.
Interessant ist dabei der Ausdruck „wie lange“. David ging also nicht davon aus, Gott habe ihn für immer vergessen. Dass Gott die Seinen jedoch eine Zeit lang sich selbst überlässt, kannte David schon aus der Geschichte seines Volkes.(1) Sein Gottvertrauen beruhte darauf, dass Gott sich nicht endgültig von den Seinen trennt, selbst wenn sie sich gegen ihn versündigen.
Nun erleben auch wir manchmal Zeiten, in denen wir uns von Gott und der Welt verlassen fühlen. Meistens ist es mühselig, zu erforschen, warum das so ist. Mutmaßungen und Spekulationen helfen da nicht weiter, ebenso nicht gut gemeinte Ratschläge von anderen. Was aber hilft, ist das, was hinter der Botschaft des Lehrtextes steht. Jesus Christus schrie am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Für ihn selbst gab es keinen Grund, warum Gott ihn in der schwersten Stunde seines Lebens hätte verlassen sollen, war doch sein ganzes Leben mit Gott verbunden. Gottes Wille war auch Jesu Wille, Gottes Kraft ging sichtbar von ihm aus. Nein, der einzige Grund, ihn zu verlassen, war, dass Jesus die Strafe für unsere Vergehen auf sich nahm.
Wenn er aber unsere Strafe auf sich genommen hat, so ist unsere Schuld bezahlt. Deshalb können wir sicher sein, dass Gott uns nicht verlässt. Alles, was er gegen uns haben könnte, ist am Kreuz abgegolten. Wenn alles schiefzugehen scheint, fühlen wir uns vielleicht verlassen – doch wir sind es nicht!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 30,6
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich wissen darf: Du verlässt uns nicht. Du nimmst deinen Geist nicht von denen, die dir vertrauen. Ich bitte dich aber, mir beizustehen, wenn ich einmal deine Nähe nicht spüre und Dinge geschehen, die ich nicht verstehe. Ich danke dir dafür, Amen.
Donnerstag, der 29.02.2024:
Ich traue auf den HERRN. Wie sagt ihr denn zu mir: „Flieh wie ein Vogel auf die Berge!“
📖 Psalm 11,1
Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.
🖋 Hebräer 10,35
💭 Der Wert des Vertrauens
Das heutige Losungswort ist ein klares Bekenntnis zu Gott, aber auch eine deutliche Abgrenzung von Ratschlägen, die auf menschlichen Einschätzungen beruhen. David, der Verfasser, hatte offenbar in seiner Umgebung Menschen, die ihm die Flucht nahelegten. Da wären zu viele, die sich um Gott und dessen Gebote gar nicht kümmerten. Ein einzelner würde da nichts mehr ausrichten können.(1)
David trat dem entschieden entgegen. Er verwies darauf, dass Gott nichts entgeht, weder das Gute noch das Schlechte. Am Ende wird jeder einmal die Konsequenzen seines Lebens tragen müssen.(2) David war fest entschlossen, zuallererst auf Gott zu vertrauen, und begründete dies so: „Denn der HERR ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb. Die Frommen werden schauen sein Angesicht.“ (Ps. 11,7) Auch wenn andere behaupteten: „Das bringt doch nichts!“, ließ er sich dadurch nicht sein Vertrauen auf Gott rauben.
Um solch eine Spannung geht es auch im Lehrtext. „Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat“, heißt es da. Ich will das einmal anders formulieren: „Lasst euch nicht einreden, dass euer Vertrauen auf Gott keinen Wert hat.“ Manchmal passiert es, dass Umstände oder Menschen in uns einen Vertrauensschwund in Bezug auf Gott bewirken. Hoffnung und Zuversicht schwinden, Sorge, Angst und Pessimismus machen sich breit, nicht selten gefolgt von Misstrauen, Wut und Hass. Was das mit Menschen macht, können wir zurzeit in unserer Gesellschaft auf vielen Ebenen sehen, sogar weltweit.
Umso wichtiger ist unsere persönliche Haltung zu Gott. Wenn wir ihm vertrauen, haben wir der Not dieser Welt etwas entgegenzusetzen. Das Leben mit ihm ist nicht sinnlos, sondern mit tiefem Sinn erfüllt. Mit ihm müssen wir nicht an dem verzweifeln, was um uns herum geschieht, denn durch ihn haben wir Zuversicht und Hoffnung. So können wir in Not noch fröhlich sein, in Schwachheit stark, in Armut reich, in Trauer lachen. Unser Vertrauen auf Gott ist etwas wert!
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 11,1-3 (2) Ps. 11,4-7
Als Gebet heute ein Lied:
Hab Dank von Herzen, Herr, hab Dank, du Heiliger,
hab Dank, denn du gabst Jesus, deinen Sohn.
In ihm spricht der Schwache: „Ich bin stark“,
und der Arme: „Ich bin reich“,
denn was er am Kreuz getan, ist mein.
Hab Dank.
Dienstag, der 27.02.2024:
Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde.
📖 Psalm 51,4
So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.
🖋 Lukas 15,7
💭 Der entscheidende Schritt
In der Bibel lesen wir viel von Sünde, Schuld, Buße und Vergebung. Wie passt das eigentlich in unsere heutige Zeit? „Kann denn Liebe Sünde sein?“, sang Zarah Leander und wandte sich mit diesem Lied gegen eine scheinbar zu enge Moral. Doch Liebe kann tatsächlich zu Sünde führen, wie z.B., als König David mit einer verheirateten Frau intim wurde. Was danach geschah, gleicht einem Thriller: Die Frau wurde schwanger. David versuchte, das ihrem Mann unterzuschieben. Als das fehlschlug, ließ er den Mann, einen Soldaten, an die Front schicken, damit dieser dort getötet wurde. Nach dessen Tod heiratete David die Frau und spielte den Unschuldigen – bis der Prophet Nathan kam.
Dieser erzählte eine Geschichte von einem reichen Mann, der einem armen Menschen das einzige Schaf wegnahm, um es seinen Gästen vorzusetzen. David war so erzürnt, dass er ausrief: „So wahr der Herr lebt: Dieser Mann hat den Tod verdient!“ (2.Sam. 12,5b) Darauf sagte Nathan: „Du bist dieser Mann!“ (2.Sam. 12,7a) Erst jetzt realisierte David, wie schrecklich er sich gegen Gott und Menschen versündigt hatte. Im Grunde hatte er sich selbst verurteilt. Was konnte er jetzt noch tun?
Nun, er bat Gott um Vergebung – so lesen wir es im heutigen Losungswort. Und ihm wurde vergeben. Trotzdem war nicht alles wieder beim Alten. Das Kind starb, und David musste viel Leid in seiner eigenen Familie ertragen.
Viele Menschen erkennen ihre Sünde nicht, sondern rechtfertigen ihr Handeln oder bagatellisieren es. Auch unter Christen kommt das vor. Die Kraft der Vergebung und die Befreiung aus der Schuld können aber nur diejenigen erleben, die ihre Sünde erkennen und vor Gott bekennen.(1) Auch sollte man betroffene Personen ebenfalls um Vergebung bitten. Das ist ein schwerer Gang, doch im Himmel ist große Freude, wenn jemand diesen Schritt wagt. Ich meine, wir sollten das zu unserem Lebensstil machen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Joh. 1,9
Als Gebet einige Verse aus dem Lied: „Ist‘s wahr, dass Jesus starb für mich“
Ist’s wahr, dass Jesus starb für mich
und büßte meine Schuld?
Dass Gottes Sohn am Kreuz verblich?
O wundersame Huld!
Trug meine Sünd das Gotteslamm?
Galt mir sein Schmerzensschrei?
Dann seh ich erst am Kreuzesstamm,
was Gottes Liebe sei.
O Herr, mit Tränen kann ich nie
die Schuld dir zahlen ab.
So nimm mich Jesus selber an,
‘s ist alles, was ich hab.
Montag, der 25.03.2024:
So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.
📖 2. Chronik 18,13
Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit.
🖋 2. Timotheus 4,2
💭 Das Wort des HERRN
Der Hintergrund zum heutigen Losungswort behandelt die Frage, wie wir mit Gottes Wort umgehen. Die Könige von Juda und Israel hatten sich zusammengetan, um gegen einen Feind zu kämpfen. Zuvor wollten sie aber den HERRN befragen, ob sie siegreich aus diesem Feldzug hervorgehen würden. Der König von Israel rief 400 Propheten zusammen, die alle sagten: „Es wird euch gelingen.“ Es war jedoch unklar, ob sie wirklich Gottes Stimme hörten. So rief man noch einen weiteren Propheten hinzu, von dem bekannt war, dass er konsequent nur das weitergab, was Gott ihm sagte: Micha.
Nun teilte man Micha schon auf dem Wege mit, er solle sich doch dem Urteil der anderen Propheten anschließen. Seine Antwort lesen wir im Losungswort: „So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.“ Dann sagte er: „Ja, zieht hinauf! Es wird euch gelingen, sie werden in eure Hände gegeben werden.“ War dies das Wort des HERRN? Gewissermaßen ja, weil nämlich alle die Botschaft dahinter erkannten: Es war ironisch gemeint. Gottes Wort kann also vom Wortlaut auch mal etwas anderes aussagen als das, was damit gemeint ist. Micha wurde schließlich aufgefordert, endlich Klartext zu reden. So kündigte er den Tod des Königs von Israel an.
Interessant ist, dass Micha sich nicht auf ein Schriftwort bezog, sondern auf das, was er direkt von Gott gehört hatte. Im Grunde sind die Schriftworte der Bibel nichts anderes. Sie beziehen sich fast ausschließlich auf das, was Propheten, Apostel und natürlich Jesus Christus von Gott empfangen haben. Wenn wir der Bibel glauben, so glauben wir auch, dass es Menschen gab, zu denen Gott geredet hat und die sein Wort unverfälscht weitergegeben haben.
Genau das sollte auch Timotheus tun: Gottes Wort weitergeben und nicht die eigene Meinung damit vermischen. Ich denke, das ist eine große Verantwortung, der wir nicht immer gewachsen sind. Deshalb meine ich: Ja, wir sollen Gottes Wort weitergeben, doch mit Ehrfurcht. Gott möge uns darin helfen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für dein Wort. Ich will es glauben, danach leben und es an andere weitergeben. Gib mir bitte Verständnis und hilf mir, es so weiterzugeben, wie du es gemeint hast. Vergib mir bitte meine Irrtümer oder wenn ich dein Wort an meine Auffassung angepasst habe. Sei mir bitte gnädig. Amen.
Samstag, der 23.03.2024:
Wie kann ein Mensch sich Götter machen?
📖 Jeremia 16,20
Darum tötet alles, was nur auf diese Erde gehört und euch noch in den Gliedern steckt: Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, Lust auf Böses und Habgier, die nichts anderes ist als Götzendienst.
🖋 Kolosser 3,5
💭 Ernste Worte
Die heutigen Bibelverse sind sehr ernste Worte. Der vollständige Losungsvers lautet: „Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter!“ Wenn es etwas gibt, was Gott zutiefst missfällt, so sind es menschengemachte Götter, die dann behandelt werden, als wären sie echt. Menschen knien sich vor ihnen hin, beten zu ihnen und verehren sie. Wie kann man das anbeten, was man selbst hergestellt hat?
Nun leben wir ja hier in der sogenannten aufgeklärten Welt und betrachten Götzenfiguren eher als historische Gegenstände alter Religionen. Es geht jedoch nicht nur um Götzenfiguren, sondern um die Frage, wem wir die Leitung und Kontrolle über unser Leben übergeben. Wenn jemand Christ wird, ist es einer der ersten Schritte, sie Jesus Christus zu übergeben. Das bedeutet aber auch, sich von dem zu verabschieden, was uns mitunter vorher gelenkt und geleitet hat. Dazu gehören unter anderem die Dinge, die im heutigen Lehrtext aufgezählt werden: „Unzucht, Unsittlichkeit, Leidenschaft, Lust auf Böses und Habgier, die nichts anderes ist als Götzendienst.“
Früher habe ich solch eine Aufzählung immer als sexualfeindlich und zwanghaft empfunden. Wer möchte denn ohne Leidenschaft leben, wer möchte nicht das beste Stück vom Kuchen bekommen? Je mehr ich aber Gottes Wort verstehe, desto deutlicher wird mir, dass es sich in dieser Aufzählung um Übergriffe handelt, die viel Leid erzeugen. Liebe und Sexualität hat Gott erschaffen, und doch sind viele Menschen einschließlich Kinder schon Opfer sexueller Gewalt geworden. Dass das sogar ein Problem in den christlichen Kirchen ist, ist in meinen Augen ein Weckruf Gottes, Jesus Christus die Kontrolle über unser Leben zu geben. Nur er meint es gut mit uns, und nur er gibt uns Kraft, anders leben zu können. Ähnlich verhält es sich mit der Habgier. Das alles wird dem Götzendienst gleichgesetzt. Nehmen wir es uns zu Herzen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du gütig und barmherzig bist. Danke, dass du uns Leben mit all seiner Schönheit geschenkt hast. Du zeigst uns aber ebenfalls deutlich, was dir überhaupt nicht gefällt. Bewahre uns doch davor, übergriffig zu werden, anderen zu schaden oder schaden zu wollen, habgierig zu sein und andere dazu zu benutzen, unsere Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Schenke uns durch den Heiligen Geist täglich neue Kraft, so leben zu können, wie es dir gefällt. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Donnerstag, der 21.03.2024:
Gott gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand.
📖 Daniel 2,21
Christus Jesus wurde für uns zur Weisheit durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!“
🖋 1. Korinther 1,30-31
💭 Weisheit
Was versteht man eigentlich allgemein unter Weisheit? Wenn jemand aufgrund seiner Lebenserfahrung klug und besonnen handelt? Solch eine Weisheit entsteht dann im Laufe eines Lebens. Es gibt jedoch noch eine andere Weisheit – nämlich eine, die von Gott geschenkt wird, wie wir im Losungswort lesen. Hier war es Daniel, ein junger Mann aus Israel, der als Gefangener fern der Heimat am Hof des babylonischen Königs Nebukadnezar diente.
Von Anfang an war Daniel durch ungewöhnliche Entscheidungen aufgefallen. So wollten er und seine Freunde auf das Privileg verzichten, Speisen von der Tafel des Königs zu essen, da diese nach dem mosaischen Gesetz unrein waren. Dafür brauchten sie allerdings die Einwilligung des obersten Hofbeamten, die dieser ihnen schließlich nach einigen Vorschlägen Daniels gab.(1) Daniel und seine Freunde werden wie folgt beschrieben: „Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Verstand und Einsicht für jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Träume jeder Art.“ (Dan. 1,17) Hier sehen wir also junge Menschen, die mit einer Weisheit begabt waren, die nicht nur aus Lebenserfahrung entstand, sondern direkt von Gott gegeben war. Ähnliches finden wir bei dem jungen Salomo, als er König wurde.(2)
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus ebenfalls von einer Weisheit, die unmittelbar mit Gott verbunden ist. Er grenzt sie deutlich von dem ab, was üblicherweise als klug oder weise angesehen wird. Gott sucht bewusst diejenigen, die nicht so viel vorweisen können, um aus ihnen etwas zu machen, „auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“ (1.Kor. 1,29)
Mit anderen Worten: Niemand soll sich etwas auf sich einbilden. Dennoch müssen wir nicht gebückt am Boden liegen. Gott schenkt uns in „Christus Jesus“ Weisheit und noch vieles mehr. Darum gilt: „Wer sich rühmt, rühme sich des Herrn!“
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Dan. 1,8-16 (2) 2.Chr. 1,7-12
Als Gebet heute einen Chorus:
Allein auf Christus schaue ich,
nur in der Kraft des Kreuzes rühme ich mich.
Und wenn ich siegreich bin, sollen die Menschen seh‘n:
Die Quelle meiner Stärke ist Christus allein.
Dienstag, der 19.03.2024:
Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist.
📖 5. Mose 33,27
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.
🖋 Johannes 14,1-2
💭 Bei Gott ist Zuflucht
Das heutige Losungswort ist ein Segensspruch Moses. Er spricht davon, dass bei Gott Zuflucht ist. Doch wie sieht diese Zuflucht praktisch aus, wie können wir sie erleben? Wenn jemand z.B. bedroht wird, so flieht er oder sucht Schutz bei anderen. Wenn heute ein Krieg ausbricht, fliehen Menschen gewöhnlich oder suchen Schutz in U-Bahn-Schächten, Bunkern oder Kellern. Wo aber soll man hinlaufen, um bei Gott Schutz zu finden?
Martin Luther schrieb das bekannte Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Er bezog sich darin auf Angriffe des Teufels. Unsere Seele und unser Geist finden also Zuflucht bei Gott. Er nimmt uns die Angst und sorgt dafür, dass wir nicht den Glauben verlieren. Im Lehrtext lesen wir, dass wir im Glauben an unserer himmlischen Heimat festhalten sollen. So verlieren wir auch in schweren Stunden nicht unsere Hoffnung.
Das alles sind Hilfen Gottes, die in uns stattfinden und uns Mut sowie ein klares Auftreten nach außen schenken. Doch schützt uns Gott auch vor dem, was von außen auf uns zukommt? Ich meine, ja. Dafür gibt es viele Beispiele. So schlug er z.B. die Feinde Elisas mit Blindheit, dass sie ihn nicht erkannten.(1) Ein drohender Angriff auf Jerusalem kam deshalb nicht zustande, weil ein Gerücht die Feinde Israels gegeneinander aufbrachte.(2) Die drei Freunde Daniels wurden zwar in den Feuerofen geworfen, weil sie sich weigerten, ein Standbild anzubeten, doch das Feuer tat ihnen nichts an.(3) Aus einem Komplott gegen Paulus wurde nichts, weil dieser rechtzeitig davon erfuhr.(4) Petrus wurde von einem Engel aus dem Gefängnis befreit.(5) Und bei Paulus und Silas bewirkte ein Erdbeben, dass sich die Gefängnistüren öffneten.(6) Gott rettet gewiss auch vor konkreten Gefahren.
Trotzdem ist es, wie ich meine, wichtig, nicht nur auf die äußerliche Rettung zu schauen. Entscheidend ist unser Gottvertrauen, damit wir auch dann Zuflucht bei ihm finden, wenn alles um uns herum hoffnungslos erscheint.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kön.6,15-23 (2) 2.Kön. 19,1-37 (3) Dan. 3,10-26 (4) Apg. 23,12-24 (5) Apg. 12,5-11 (6) Apg. 16,23-26
Als Gebet habe ich heute die erste Strophe des Liedes: „Ein feste Burg ist unser Gott“
Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind
mit Ernst er’s jetzt meint,
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Sonntag, der 17.03.2024:
Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen.
📖 Jesaja 44,3
Jesus rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!
🖋 Johannes 7,37
💭 „Wen da dürstet“
Im heutigen Losungswort werden zwei Dinge miteinander verbunden: ein durstiges und dürres Land sowie die Ausgießung von Gottes Geist auf seine Kinder. Diese Verbindung macht deutlich, dass wir ohne Gottes Geist ebenso wenig Frucht hervorbringen können wie ein trockenes Land, das Wasser benötigt.
Nun heißt es im Losungswort: „Ich will Wasser gießen auf das Durstige.“ Durst drückt ein Verlangen aus. Davon lesen wir ebenfalls etwas im Lehrtext. Jesus ruft dort Menschen, die nach etwas dürsten. Ihnen fehlt etwas, wonach sie sich sehnen. Vielleicht ist es Heilung oder Liebe oder Freiheit. Der Apostel Paulus schildert aus seinem Leben, dass es ihm nicht gelang, Gutes zu tun, obwohl er es eigentlich wollte. Er sehnte sich danach, von seinem fehlerhaften Wesen erlöst zu werden.(1) Andere wünschen sich schlichtweg Geld, etwa ein höheres Gehalt oder einen Lottogewinn. Kann man mit all dem zu Jesus Christus kommen?
Ich meine, ja. Eines sollten wir dabei jedoch nicht vergessen: Das Wichtigste, was wir brauchen, ist die direkte Verbindung mit Gott und echten Lebenssinn. Das geht, wie ich meine, klar aus dem Losungswort hervor. Gottes Geist auf uns bedeutet, dass Gott anwesend ist. David schrieb dazu einmal: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.“ (Ps. 73,25) Die Schätze dieser Welt bringen uns nicht näher zu Gott und geben unserem Leben auch nicht mehr Sinn. So stellt sich die Frage: Wonach dürsten wir?
Ich erinnere mich an eine ältere Frau in unserer Gemeinde, die sich irgendwann fragte, ob von ihrem Leben eigentlich Segen ausging. Eine ganze Nacht weinte sie darüber, dann entschloss sie sich, ihr Haus für junge Leute zu öffnen. Die jungen Leute kamen und liebten es, bei ihr zu sein, zu reden, in der Bibel zu lesen und zu beten. So wurde sie trotz ihres Alters ein Segen für viele. Jesus Christus hatte ihren Durst nach einem sinnerfüllten Leben gestillt.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Röm. 7,14-24
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du unseren Durst stillst. Du hast mein Verlangen nach Wahrheit, Liebe, Geborgenheit und Sinn gestillt. Nun schaue ich zurück und kann dir immer nur danken. Selbst in den schwersten Tage meines Lebens war ich nie allein. Immer bist du bei mir, leitest mich zu frischem Wasser und erfüllst mich mit deiner Gegenwart. Schenke auch in Zukunft, dass Segen von mir ausgeht, darum bitte ich dich. Amen.
Freitag, der 15.03.2024:
Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes.
📖 5. Mose 14,1
Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.
🖋 Galater 3,26
💭 Seine Kinder
In den heutigen Bibelversen wird Menschen zugesprochen, dass sie Gottes Kinder sind. Dieser Zusage folgt nach dem Losungswort eine Aufzählung von Anordnungen und Gesetzen. Es ist so, als ob Gott sagt: „Weil ihr meine Kinder seid, sollt ihr euch so und so verhalten.“ Die Angesprochenen, nämlich die Israeliten, waren also unmittelbar an das Gesetz und die Gebote mit allen Regeln und Vorschriften gebunden. Jede Übertretung musste mit einem Opfer gesühnt werden, manchmal war sogar der Tod des Übertreters die Folge.
Obwohl viele Christen heute nur einen Teil dieser Gebote kennen, findet man doch immer wieder eine Neigung zur Gesetzlichkeit. „Als Christ muss man dieses tun, jenes darf man nicht.“ Die Zehn Gebote bzw. das oberste Gebot(1) sind unverzichtbar. Doch ist es das, was uns als Kinder Gottes kennzeichnet?
Im Lehrtext sagt der Apostel Paulus einen aufschlussreichen Satz: „Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.“ In diesen wenigen Worten steckt ungeheuer viel. Der Glaube an Jesus als den Erretter hat weitreichende Folgen. So heißt es am Anfang des Johannesevangeliums: „Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.“ (Joh. 1,12 Gute Nachricht) Nicht die Gebote sind der Schlüssel, sondern der Glaube an Jesus Christus.
Warum das so ist, erklärt Paulus im Vorfeld zum Lehrtext. Er beruft sich dabei auf Abraham, denn dieser wurde von Gott als gerecht gesehen, weil er glaubte. Weiterhin spricht Paulus von einem Nachkommen Abrahams, durch den alle Völker gesegnet werden sollen. Dieser Nachkomme ist kein anderer als Jesus Christus. Als er am Kreuz für unsere Schuld starb, erfüllte sich die Verheißung, dass alle Gottes Kinder werden können – nicht durch die Erfüllung von Geboten, sondern durch den Glauben an Jesus Christus.(2) Nun ist es nicht mehr wichtig, wo wir herkommen, was wir sind oder getan haben. Vielmehr zählt, zu wem wir gehören: zu Gott. Wer ihm glaubt, wird leben – und seinen Willen ernst nehmen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Mark. 12,28-30 (2) Gal. 3,6-14
Gebet:
Lieber Vater im Himmel, ich danke dir von Herzen, dass ich dein Kind sein darf. Herr Jesus Christus, hab‘ Dank, dass du den Weg auch für mich freigemacht hast. Hilf mir, den Willen des Vaters zu erkennen und ihn zu tun. In Jesu Namen, Amen.
Mittwoch, der 13.03.2024:
Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist.
📖 1. Mose 18,19
Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht.
🖋 1. Timotheus 1,8
💭 Der Kern der Erlösung
Die heutigen Bibelverse haben interessante Hintergründe. Der Losungsvers ist die Begründung, weshalb Gott vor Abraham seine Pläne und sein Vorhaben nicht verbergen, sondern sie ihm mitteilen wollte, bevor er sie ausführte. In diesem Fall ging es um die Zerstörung Sodoms. Als Abraham davon erfuhr, fing er sofort an, mit Gott zu verhandeln, ob dieser denn wirklich den Unschuldigen mit dem Schuldigen gemeinsam richten wollte.(1)
Indem Gott Abraham also in das einweihte, was er vorhatte, ließ er gleichzeitig zu, dass Abraham auf dieses Vorhaben reagierte. In diesem Sinne bestand die Würdigung Abrahams darin, dass Gott bereit war, mit ihm in einen Dialog zu treten. Zu der Erwählung Gottes, dass Abraham und dessen Nachkommen dazu auserkoren wurden, seine Gebote zu halten, gehört offensichtlich auch die Möglichkeit, mit Gott in einen Dialog treten zu können.
So gesehen spielen die Gebote Gottes eine zentrale Rolle in unserer Beziehung zu Gott. Und doch kann man sie falsch verstehen. Davon lesen wir etwas in der Umgebung zum Lehrtext. Dort geht es um den richtigen Gebrauch des Gesetzes. Nach meinem Verständnis kann man ein Gesetz mit einem Zaun zwischen zwei Grundstücken vergleichen. Nur wer das eigene Grundstück verlassen will, kommt in Konflikt mit diesem Zaun. Wenn wir aber in Jesus Christus Vergebung gefunden haben und ihm folgen, dann wollen wir diesen Ort überhaupt nicht verlassen. Der Zaun verliert seine Bedeutung, wir leben und handeln aus Verbindung mit Jesus Christus und seinen Worten.
Theologien, die den Zaun verschieben, also Gebote Gottes für ungültig erklären, richten sich immer noch am Gesetz aus. Die befreiende Botschaft ist jedoch, dass wir Christen uns nicht mehr am Gesetz, sondern an Jesus ausrichten. Damit erfüllen wir Gottes Willen, weil er ihn erfüllt. Hier liegt, wie ich es verstehe, der wahre Kern der Erlösung.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Mos. 18,20-33
Als Gebet heute ein christliches Lied aus Indien:
Ich bin entschieden, Jesus zu folgen.
Niemals zurück, niemals zurück.
Wenn niemand mit mir geht, will ich doch folgen.
Niemals zurück, niemals zurück.
Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir.
Niemals zurück, niemals zurück.
Original: „I have decided to follow Jesus“
Text wahrscheinlich von Sadhu Sundar Singh (*1889 1929)
Montag, der 11.03.2024:
Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, fürchtete er sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
📖 1. Mose 28,16.17
Alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
🖋 Epheser 5,14
💭 Die Pforte des Himmels
Hintergrund zum heutigen Losungswort war ein Traum Jakobs. Auf dessen Reise zu seinen Verwandten erschien ihm eines Nachts Gott, der am oberen Ende einer Himmelsleiter stand. Engel stiegen an ihr hinauf und herab. Gott sprach zu Jakob und legte den Segen Abrahams auf ihn. Deshalb machte Jakob diesen Ort zu einer heiligen Stätte und sah in ihr die Pforte zum Himmel, weil Gott ihm dort begegnet war. Später wurden solche Orte Anbetungsstätten, an denen man ebenfalls eine Begegnung mit Gott suchte.
Gibt es heute auch noch solche Stätten? Da gehen die Meinungen auseinander. Kommt man nach Israel, trifft man auf etliche Christen, die an bestimmten Orten eine besondere Berührung mit Gott suchen. Andere wiederum versuchen, von bestimmten Personen berührt und gesegnet zu werden. Für viele Juden ist die Klagemauer – die äußere Westmauer des zerstörten herodianischen Tempels – ein besonderer Ort, um Gott nahe zu sein. Sind das die heutigen Pforten zum Himmel?
Nun, Jesus Christus sagte einmal: „Es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. … Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.“ (Joh. 4,21-23) Offensichtlich befinden sich die Pforten zum Himmel nicht mehr an Orten, sondern in denen, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Doch was bedeutet das?
Eine mögliche Antwort finden wir im Lehrtext. Dort geht es meiner Auffassung nach darum, ehrlich vor Gott zu werden. Wenn wir nicht mehr versuchen, Dinge vor Gott zu verbergen, treten wir in sein Licht und werden dort von Christus erleuchtet. Suchen wir in dieser Gesinnung Gottes Nähe, öffnet sich für uns der Himmel. Können wir das glauben?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mir überall begegnen willst, wenn ich im Geist und in der Wahrheit zu dir komme. Herr, ich will vor dir nichts zurückhalten oder verheimlichen. Erfülle mich mit deinem Geist und leite mich in meinen Gebeten. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Samstag, der 09.03.2024:
Warum nimmt mein Schmerz kein Ende und ist meine Wunde unheilbar? Sie will nicht heilen. Wie ein trügerischer Bach, so bist du für mich, Wasser, auf das kein Verlass ist.
📖 Jeremia 15,18
Weil wir uns auf den Herrn verlassen, dürfen wir zuversichtlich und vertrauensvoll vor Gott treten. Darum bitte ich euch: Lasst euch nicht irremachen durch das, was ich leiden muss.
🖋 Epheser 3,12-13
💭 „Lasst euch nicht irremachen“
In den heutigen Bibelversen geht es um das Vertrauen auf Gott in Situationen, die einfach nicht besser werden. Im Losungswort fragt der Prophet Jeremia Gott, warum sein Leiden kein Ende hat. Er vergleicht Gott mit einer Quelle, auf die man vergeblich gehofft hat, da sie in der Sonne versiegt ist. Im Lehrtext ringt der Apostel Paulus um die Epheser, die sich offenbar schwer damit taten, dass er leiden musste. Paulus wollte sie ermutigen, sich durch anhaltendes Leid nicht verunsichern zu lassen.
Das ist sicherlich nicht einfach. Manche fragen sich, ob ihre Gebete überhaupt bei Gott ankommen. Andere sagen frustriert: „Ich habe Gott schon so oft gebeten – aber er tut nichts!“ Wieder andere meinen angesichts der Not in der Welt: „Was soll Beten überhaupt bringen, wenn doch nichts passiert?“
Doch meiner Meinung nach ist das Gespräch mit Gott unverzichtbar. Deshalb lautet meine Frage umgekehrt: „Was soll es mir bringen, nicht zu beten?“ Auf der positiven Seite kann ich da nichts entdecken. Auf der negativen Seite jedoch etliches: Es kostet mich die Gemeinschaft mit Gott, dem ich doch alle meine Nöte bringen kann. Nun sitze ich damit alleine da. Es kostet mich seinen Trost, da ich mich nicht nach ihm ausstrecke. Es kostet mich seinen Frieden, den er mir durch die Gemeinschaft mit sich schenken will. Es kostet mich, zu erleben, wie er Gebete erhört. Je weniger ich mit Gott Gemeinschaft habe, umso größer werden Ängste, Mutlosigkeit und Zweifel, ob man sich wirklich auf Gott verlassen kann.
Paulus hatte da keine Zweifel und schrieb: „Weil wir uns auf den Herrn verlassen, dürfen wir zuversichtlich und vertrauensvoll vor Gott treten.“ Lassen wir uns also nicht irremachen – weder durch eigenes noch durch fremdes Leid.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
Als Gebet heute zwei Verse aus dem Lied „Jesu geh voran“:
Soll’s uns hart ergehn,
lass uns feste stehn
und auch in den schwersten Tagen
niemals über Lasten klagen;
denn durch Trübsal hier
geht der Weg zu dir.
Rühret eigner Schmerz
irgend unser Herz,
kümmert uns ein fremdes Leiden,
o so gib Geduld zu beiden;
richte unsern Sinn
auf das Ende hin.
(Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf)
Donnerstag, der 07.03.2024:
Der HERR hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllt. Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit.
📖 Jesaja 33,5-6
So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.
🖋 Apostelgeschichte 9,31
💭 Frieden und Sicherheit
Sollte ich unsere heutige Zeit beschreiben, würde ich gewiss nicht sagen: „Wir leben in sicheren Zeiten.“ Eher das Gegenteil ist der Fall. Obwohl sich fast alle Menschen Frieden und Sicherheit wünschen, scheint es fast unmöglich zu sein, dies herzustellen. Doch was bei Menschen unmöglich erscheint, ist bei Gott möglich. Davon handelt das heutige Losungswort. Schaut man sich dessen Hintergrund an, so wird deutlich: Ohne Gottes Eingreifen wird es keine sicheren Zeiten geben. So wird im Umfeld des Losungswortes ein Gerichtswirken Gottes beschrieben, durch das Israel vor seinen Feinden geschützt sein wird.
Manchmal frage ich mich, wann wir Menschen erkennen, dass wir aus uns heraus Frieden und Sicherheit nicht herstellen können. Bedeutet das nun, lieber die Hände in den Schoß zu legen, weil man sowieso nichts ändern kann? Nein, das glaube ich nicht. Vielmehr sollten wir dem Friedefürsten, also Jesus Christus, Raum geben, etwas zu bewirken, was wir menschlich gesehen nicht tun können.
Die Vorgeschichte zum Lehrtext zeigt uns, wie Gott auch hier und jetzt ein Stück Frieden schaffen kann, mit dem niemand gerechnet hätte. Es geht um die Bekehrung des Saulus, der ein fanatischer Verfolger der Christen war. Für die junge Gemeinde bedeutete das, dass sie sich ständig in Lebensgefahr befand. Doch dann hatte Saulus auf dem Weg nach Damaskus eine Begegnung mit dem Auferstandenen. „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“, fragte ihn Jesus Christus vom Himmel her. Das führte dazu, dass aus einem fanatischen Verfolger der Christen ein feuriger Jünger und Missionar wurde.
Jesus Christus kann uns Menschen von innen her verändern – aus einem Saulus einen Paulus machen. Deshalb ist er meiner tiefen Überzeugung nach der einzige Weg zu wirklichem Frieden und Sicherheit.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, du schenkst mir inneren Frieden und Geborgenheit, selbst wenn es außen stürmt. Du schenkst aber auch äußeren Frieden und kannst aus Feinden Freunde machen. Dafür danke ich dir von Herzen. Hilf mir, dass dein Frieden in mir mich auch nach außen zu einem Friedenstifter macht. Amen.
Dienstag, der 05.03.2024:
Wer weiß, ob Gott nicht umkehrt und es ihn reut und er sich abwendet von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben.
📖 Jona 3,9
Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr‘s empfangt, so wird‘s euch zuteilwerden.
🖋 Markus 11,24
💭 Dialog mit Gott
Das heutige Losungswort ist ein Ausspruch des Königs von Ninive. Der Prophet Jona hatte gerade verkündet, dass Ninive in 40 Tagen untergehen sollte. Erstaunlicherweise glaubten ihm die Menschen, bis hin zum König. So kleideten sie sich in Säcke, fasteten und zeigten damit, dass sie ihre Sünden bereuten. Und tatsächlich: Gott reagierte darauf. Wörtlich heißt es: „Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie umkehrten von ihrem bösen Wege, reute ihn das Übel, das er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht.“ (Jona. 3,10)
Kann es sein, dass Gott seine Meinung ändert, wenn man ihn nur intensiv genug darum bittet? Ich wäre vorsichtig, daraus eine geistliche Formel zu machen. Es ist jedoch deutlich zu erkennen, dass Gott mit uns in einen Dialog treten will. Warum hatte er Jona denn in die Stadt Ninive geschickt, wenn er nicht auch die Möglichkeit zur Umkehr zulassen wollte? Außerdem nimmt Gott unsere Entscheidungen ernst. Das ist in meinen Augen eine Würdigung, selbst wenn sich jemand gegen ihn entscheidet.
Aus diesem Grund spielen Glaube und Gebet in unserer Beziehung zu Gott eine wichtige Rolle. Unser Glaube ist ja eine Antwort auf die Botschaft des Evangeliums, und im Gebet treten wir in einen Dialog mit Gott. Doch was bedeutet das eigentlich? Nun, wenn wir zu Gott reden, geschieht das nicht nur sprachlich – wie im Gebet – wir reden auch zu ihm in dem, was wir tun und denken. Ebenso redet er zu uns nicht nur mit Worten, sondern sehr häufig durch Taten. Eine Gebetserhörung ist also ebenso ein Reden Gottes.
Dieser Aspekt öffnet mir eine tiefere Sicht für den Lehrtext. Man könnte ja meinen, man müsse nur richtig glauben, um das zu bekommen, worum man bittet. Doch selbst der Apostel Paulus erlebte nicht nur Erhörungen. Was er aber bekam, war eine Antwort.(1) Glauben bedeutet also in diesem Sinne, davon überzeugt zu sein, dass Gott mit Wort oder mit Tat Gebet erhört.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 2.Kor. 12,7-9
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass meine Gebete bei dir Gehör finden und du mir antwortest. Bewahre mich bitte davor, dass ich mit Worten zu dir bete, aber mit meinen Taten an dir vorbei lebe. Das bitte ich dich in Jesu Namen, Amen.
Sonntag, der 03.03.2024:
Wer seine Missetat leugnet, dem wird‘s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
📖 Sprüche 28,13
Zachäus sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.
🖋 Lukas 19,8-9
💭 Barmherzigkeit finden
Wer braucht eigentlich so etwas wie Barmherzigkeit? Nun, es ist derjenige, der weiß, dass er ohne sie schlecht dran ist. Ebenso ist es mit der Vergebung. Ihr geht voraus, dass man etwas getan hat, was Vergebung erfordert. In beiden Fällen ist man auf der Seite, die davon abhängig ist, was die Gegenseite liefert. Nicht jeder will barmherzig sein, nicht jeder will vergeben. Außerdem fällt es vielen schwer, ein Fehlverhalten einzugestehen. Dementsprechend wird manches schöngeredet, bagatellisiert oder sogar geleugnet.
Über solch ein Verhalten wird im heutigen Losungswort gesagt, dass es keinen Erfolg haben wird. Besser ist es, reinen Tisch zu machen. Dazu gehört etwas, das uns manchmal sehr schwerfällt: Man muss den Dingen ins Auge sehen – und zwar so, wie sie sind, und nicht, wie man sie gerne hätte. Das bedeutet, Ausreden und Begründungen sowie Schuldzuweisungen zu unterlassen und ehrlich vor Gott und sich selbst zu werden.
Im Lehrtext lesen wir, wie der Zöllner Zachäus Jesus versprach, den Armen die Hälfte seines Besitzes zu geben. Das klingt doch wirklich großzügig. Nun hätte Zachäus sich zurücklehnen und sagen können: „Wenn ich so etwas mache, kann ich ja kein so schlechter Mensch sein!“ Doch er wusste, dass er in Wirklichkeit ein Betrüger war. Deshalb wollte er den Geschädigten das Vierfache zurückgeben. Darauf sagte der Herr zu ihm: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.“ Als Jesus in sein Haus kam, fand Zachäus etwas, das man weder kaufen noch sich verdienen kann: Annahme und Barmherzigkeit. Das veränderte ihn völlig.
Haben wir auch erlebt, dass Jesus uns annimmt – sogar mit unseren Fehlern? Dann können wir damit aufhören, sie zu verdrängen. Stattdessen können wir in den Spiegel schauen und uns über Gottes Barmherzigkeit freuen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
Als Gebet heute die erste Strophe des Liedes „Mir ist Erbarmung widerfahren“:
Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.
Phillip Friedrich Hiller
Freitag, der 01.03.2024:
Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
📖 Psalm 63,8
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
🖋 Römer 8,31
💭 Gottes Bewahrung
Was bedeutet es, „unter dem Schatten“ der Flügel Gottes zu sein? David, der Psalmist, frohlockte dort und dankte Gott für Hilfe und Schutz, hatte er doch gerade erlebt, wie Gott ihn und die Seinen bewahrt hatte. Kurz zuvor hatte David noch in einer Bergfeste Schutz vor König Saul gesucht, der ihm nach dem Leben trachtete. Ein Prophet sagte David, er solle nicht dort bleiben, sondern nach Juda gehen, was David auch tat. Tatsächlich bekam Saul heraus, wo David sich aufgehalten hatte, ließ die Priester zu sich kommen und sogar umbringen. Doch David fand er nicht.
Wie aber können wir wissen, dass Gott uns in ähnlicher Weise wie David beschützt und vor Unheil bewahrt? Die Frage ist, was wir darunter verstehen. Bedeutet es, dass wir gut durchs Leben kommen und wir und die Unsrigen weder schwer krank werden, noch verarmen, noch ein Unglück erleiden oder mit Streit und Trennung leben müssen? Oder verstehen wir darunter, dass unsere Seele mit Gott verbunden bleibt und keinen Schaden erleidet? Jesus Christus sagte einmal: „Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt?“ (Mark. 8,36) Wir benötigen also nicht nur äußere, sondern auch innere Bewahrung.
Im Lehrtext heißt es: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Dies ist eine rhetorische Frage. Die Antwort lautet: „Niemand!“ Aber stimmt das überhaupt? Nun, wie ich das sehe, ist damit gemeint: „Niemand kann uns etwas anhaben.“ Doch ist das wirklich so? Ich meine, ja, wenn es darum geht, ob uns irgendetwas von Jesus Christus trennen kann. Das ist nämlich das Wichtigste, weil es Auswirkung auf alles hat – unser Leben hier und in der Ewigkeit.
Für einige mag das alles nicht handfest genug sein. Sie wünschen sich von Gott ein „Rundum sorglos Paket“. Doch das verkaufen nur Versicherungen. Als Christen wissen wir, dass uns viel genommen werden kann – doch das Wichtigste ist und bleibt unantastbar: unsere Verbindung zu Jesus Christus. Darin können wir frohlocken.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet eine Strophe aus dem Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott“
Und wenn die Welt voll Teufel wär
und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,
wie saur er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht, er ist gericht‘:
ein Wörtlein kann ihn fällen.
Mittwoch, der 28.02.2024:
Auf dich, HERR, mein Gott, traue ich! Hilf mir von allen meinen Verfolgern und errette mich.
📖 Psalm 7,2
Wenn sie euch vor Gericht stellen, dann sorgt euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.
🖋 Matthäus 10,19
💭 Im Kleinen wie auch im Großen
Heute gehe ich einmal vom Lehrtext aus. Jesus Christus gibt hier seinen Jüngern Anweisungen, wie sie sich in einer bedrohlichen Situation verhalten sollen. Stellen wir uns einmal vor, man würde uns zu Unrecht beschuldigen, und das in einem Land, in dem uns möglicherweise die Todesstrafe droht. Was würden wir da tun? Jesus sagte seinen Jüngern, sie sollten sich nicht sorgen oder eine große Verteidigungsrede vorbereiten. Jemand anderes würde durch sie sprechen – der Heilige Geist. Allein das erfordert bereits ein ungeheures Gottvertrauen. Doch es geht noch weiter.
Ganz praktisch wurde es, als man Stephanus vor dem Hohen Rat der Ketzerei beschuldigte. Stephanus‘ Verteidigungsrede darauf war ohne Zweifel vom Heiligen Geist geführt, denn schon vor Beginn seiner Worte heißt es: „Und alle im Hohen Rat Versammelten richteten die Augen auf Stephanus, weil sein Gesicht plötzlich so strahlend wurde wie das eines Engels.“ (Apg. 6,15) Was er sagte, war mutig und voll Wahrheit, doch es rettete nicht sein Leben.(1) Sollten wir uns trotzdem noch auf die Leitung des Heiligen Geistes verlassen?
Ich habe festgestellt, dass genau das, was einem Angst macht, auch der Zugang zu Gottes übernatürlicher Kraft sein kann. Ein Sprichwort sagt: „Jeder ist sich selbst der Nächste.“ Doch hier gilt: „Am nächsten ist uns Jesus Christus und nicht wir selbst.“ Im Losungswort geht es um die persönliche Bewahrung, im Lehrtext hingegen um die Sache Gottes.
Nun glaube ich, dass Kraft immer dann kommt, wenn es die Situation erfordert. Wir müssen also nicht schon jetzt die Kraft in uns spüren, die Stephanus damals hatte. Wir können aber schon jetzt lernen, uns in den alltäglichen Herausforderungen auf Gottes Führung zu verlassen. Wenn wir im Kleinen erleben, wie sein Geist uns durch Schwierigkeiten leitet, wird es uns Mut für die großen Herausforderungen geben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Apg. 6,11 - 7,60
Gebet:
Herr Jesus Christus, auf dein Wort will ich mich verlassen. Doch es macht mir manchmal auch Angst. Bitte schenke mir täglich neue Kraft und neuen Mut. Lass mich erleben, wie dein Geist mich auch durch schwierige Situationen hindurch leitet. Das bitte ich in deinem Namen, Jesus – Amen.
Montag, der 26.02.2024:
Des HERRN Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.
📖 2. Chronik 16,9
Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid und wie überwältigend groß die Kraft ist, die sich als Wirkung seiner Macht und Stärke an uns, den Glaubenden, zeigt.
🖋 Epheser 1,18.19
💭 Die Augen des Herzens
Das heutige Losungswort ist Teil einer Botschaft an den damaligen König von Juda, Asa. Dieser hatte angesichts einer Bedrohung Hilfe beim syrischen König gesucht und auch erhalten. Doch nun kam Hanani, ein Seher, zu ihm und tadelte ihn im Auftrag Gottes, da Asa Hilfe bei Menschen und nicht bei Gott gesucht hatte. Hanani erinnerte den König daran, wie Gott ihnen früher geholfen hatte, und sagte zu Asa: „Du hast töricht getan, darum wirst du auch von nun an Krieg haben.“ (2.Chr. 16,9) Daraufhin ließ ihn der König wutentbrannt ins Gefängnis werfen.(1) Der vermeintliche Erfolg zog für alle großes Leid nach sich.
Wenn man nun meint, Asa wäre eben einfach ein schlechter König gewesen, täuscht man sich. So heißt es über ihn: „Und Asa tat, was dem HERRN wohlgefiel, wie sein Vater David.“ (1.Kön. 15,11) Offensichtlich ist es möglich, Gott zu kennen und mit ihm zu leben, gleichzeitig aber auch Entscheidungen zu treffen, die ihm missfallen. Die gute Nachricht ist, dass Gott die Seinen dann nicht fallen lässt. So ließ er Asa wissen, dass er darauf schaute, ob man sich auf ihn ausrichtet.
Um diese Ausrichtung geht es ebenfalls im Lehrtext. Der Apostel Paulus schrieb den Ephesern, Gott möge ihnen schenken, dass ihre Augen des Herzens erleuchtet werden. Augen des Herzens – was ist damit gemeint? Wie ich es verstehe, ist es ein inneres Erfassen dessen, was von Gott kommt, was er will und was er für uns bereithält.
Das wird sich nicht immer mit dem decken, was wir äußerlich wahrnehmen. Hier ist der Punkt, an dem wir uns entscheiden müssen, wem wir mehr vertrauen: dem, was wir mit unseren menschlichen Sinnen wahrnehmen, oder dem, was wir von Gott verstanden haben. In unseren Handlungen wird sichtbar, worauf wir bauen. Gott schenke uns einen klaren Blick in solchen Situationen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Chr. 16,1-10
Gebet:
Danke, lieber Vater im Himmel, dass du immer bei mir bist. Hilf mir, mich allezeit auf dich auszurichten. Du weißt, wo mich Dinge herausfordern und unter Druck setzen. Leite mich durch deinen Geist und erleuchte mein Inneres, sodass ich das tun kann, was dir gefällt. Darum bitte ich in Jesu Namen, Amen.