Donnerstag, der 30.11.2023:
Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.
📖 Maleachi 3,20
Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen.
🖋 Römer 13,12
💭 Sonne der Gerechtigkeit
Der Hintergrund zum heutigen Losungswort ist einerseits die Ankündigung des Gerichts Gottes. Doch gleichzeitig geht es auch um einen Rückruf zu Gott. Der Prophet Maleachi spricht mehrere Themen an, in denen sein Volk nicht mehr dem Willen Gottes folgte. Z.B., indem sie Gott betrogen, weil sie den Zehnten nicht mehr abgaben. Interessant ist, dass ihnen das gar nicht bewusst war. So sagte Maleachi: „Ist‘s recht, dass ein Mensch Gott betrügt? Doch ihr betrügt mich. Ihr aber sprecht: ‚Womit betrügen wir dich?‘ Mit dem Zehnten und der Abgabe!“ (Mal. 3,8) Anscheinend hatte es sich schon eingebürgert, keine Abgaben mehr an das Haus Gottes zu geben, womit unter anderem auch die Priester versorgt wurden. Man kann also von Gottes Wort abweichen und es nicht merken, weil es schon Tradition geworden ist, so zu handeln.
Diese menschliche Schwäche war wohl auch dem Apostel Paulus bekannt. Im vollständig lautenden Lehrvers schreibt er: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.“ (Röm. 13,12) Auch die an Jesus Christus Gläubigen brauchten offensichtlich eine Ermahnung, um sich nicht allmählich vom Evangelium zu entfernen. Irgendwie gewöhnt man sich daran, als Christ so zu handeln, wie es andere auch tun. Dabei kann es in Vergessenheit geraten, dass unser Ziel nicht darin besteht, es wie die anderen zu machen, sondern Christus im Wesen immer ähnlicher zu werden.
Ich glaube, wir alle brauchen es ab und an, wieder auf unser eigentliches Ziel ausgerichtet zu werden. Die Sonne der Gerechtigkeit soll aufgehen. Ist damit ein Ereignis gemeint, das einmal außerhalb von uns stattfinden soll? Nein, ich glaube, damit ist Jesus Christus gemeint. Wenn sein Geist in uns wohnt, so ist zumindest in uns die Sonne der Gerechtigkeit schon aufgegangen. Nun geht es darum, dass ihr Licht auch aus uns herausscheint. Gott helfe uns dabei.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute der ersten beiden Strophen aus dem Lied: „Sonne der Gerechtigkeit“
Sonne der Gerechtigkeit,
gehe auf zu unsrer Zeit;
brich in Deiner Kirche an,
dass die Welt es sehen kann.
Erbarm Dich, Herr.
Weck die tote Christenheit
aus dem Schlaf der Sicherheit,
dass sie Deine Stimme hört,
sich zu Deinem Wort bekehrt.
Erbarm Dich, Herr.
Dienstag, der 28.11.2023:
Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen.
📖 Psalm 119,130
Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.
🖋 Epheser 5,8
💭 Menschen des Lichts
Das heutige Losungswort lautet in der „Hoffnung für alle“-Bibel so: „Im Leben eines Menschen wird es hell, wenn er anfängt, dein Wort zu verstehen. Wer bisher gedankenlos durchs Leben ging, der wird jetzt klug.“ (Ps. 119,130) Ich finde, das beschreibt sehr treffend, was passiert, wenn Gottes Wort in unserem Leben wichtig wird. Das bedeutet natürlich auch Veränderung – in diesem Fall eine positive, so sah es jedenfalls der Verfasser des Losungswortes. Sein Verlangen nach Gottes Weisung war mit dem eines Menschen zu vergleichen, der nach Wasser lechzt.(1)
Im Lehrtext geht es ebenfalls um eine Veränderung. „Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn“, schreibt der Apostel Paulus. Damit zeigt er auf, dass sich etwas grundlegend ändert, wenn Jesus Christus in unserem Leben eine Rolle spielt, denn er ist „das Licht der Welt“.(2) Dieses Licht beleuchtet alles in unserem Leben, sodass auch das, was vorher verborgen war, nach und nach sichtbar wird. Wir nehmen immer deutlicher wahr, was Gott gefällt und was nicht. Dementsprechend sollen wir nun unser Leben führen.
Das hört sich für viele unerreichbar an. Immerhin machen wir ja längst nicht immer alles richtig, selbst wenn wir Christus schon lange kennen. Allerdings ist das gar nicht das Entscheidende. Es geht nicht darum, sich aus eigener Anstrengung verbissen um Perfektion zu bemühen. Vielmehr geht es darum, sich unter Gottes Ordnung unterzuordnen. Nicht länger gedankenlos durchs Leben zu gehen, sondern sein Wort und sein Licht – nämlich Jesus Christus – aktiv zu suchen, darauf zu hören und danach zu handeln. In seinem Licht wird das entlarvt, was der Finsternis angehört, damit wir es hinter uns lassen können. Daher die Aufforderung des Paulus: „Lebt als Kinder des Lichts.“ Was bedeutet all das nun für uns persönlich?
Ich meine, wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns nicht überfordert. Was wir brauchen, finden wir in ihm. Er macht uns zu Licht.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Ps. 119,131 (2) Joh. 8,12
Als Gebet heute einige Liedverse:
Ich komme, wie ich bin, ich komme, wie ich bin.
Du starbst für mich, drum komme ich,
ich komme, wie ich bin.
Du nimmst mich, wie ich bin, du nimmst mich, wie ich bin.
Du starbst für mich, drum komme ich,
du nimmst mich, wie ich bin.
Du machst mich, wie du bist, du machst mich, wie du bist.
Du starbst für mich, drum komme ich,
du machst mich, wie du bist.
Sonntag, der 26.11.2023:
Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt, die auf ihn trauen.
📖 Nahum 1,7
Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.
🖋 Matthäus 7,7
💭 „Die auf ihn trauen“
Im Grunde ist das erste Kapitel des Buches Nahum eine Gerichtsbotschaft an Ninive. Doch das heutige Losungswort unterbricht diese Botschaft: Wer auf Gott traut, muss sich nicht fürchten. Gott kennt solch einen Menschen, ist zu ihm „gütig“ und für ihn „eine Feste zur Zeit der Not“. Immer wieder geht es um Gottvertrauen, einen Begriff, der nicht so häufig benutzt wird. Eher sagt man, dass jemand an Gott oder an Jesus Christus glaubt. So wird meist von den „Gläubigen“ gesprochen oder von „Glaubenskursen“. Andere meinen allerdings: „Glauben heißt ‚nicht wissen‘“ oder: „Glauben bedeutet ‚für wahr halten‘.“ Nach meiner Erkenntnis jedoch bedeutet „glauben“ vertrauen und „aus dem Vertrauen heraus gehorchen“. Das wiederum hat viel mit Gottes Wort zu tun, denn dort wird Vertrauen konkret.
Das erkennen wir zum Beispiel im Lehrtext. Glauben wir an Jesus Christus, so vertrauen wir ihm. Vertrauen wir ihm, so vertrauen wir auch dem, was er sagt. Das bedeutet, dass wir das tun, was dort steht, nämlich beten, suchen und anklopfen. Und es bedeutet gleichzeitig, das zu erwarten, was Jesus Christus uns dort verspricht: dass uns gegeben wird, dass wir finden werden und dass uns aufgetan wird. Gottvertrauen kann unser Leben grundlegend prägen.
Doch was geschieht, wenn jemand von Gott enttäuscht ist? Wenn sich das Vertrauen als Sackgasse erweist? Die Frage ist, worauf dieses Vertrauen sich gegründet hat. War es ein Wunsch oder eine Idee? Oder war es ein Wort Jesu Christi? Jemand, den ich kannte, druckte auf seinen Briefumschlägen immer folgenden Satz auf: „Gott kann alles, nur den nicht enttäuschen, der ihm vertraut.“ Diesen Satz fand ich sehr inspirierend. Leider glaubte diese Person plötzlich, Gott habe einen Lottogewinn für sie und investierte ihr gesamtes Geld in Lottotipps.
„Die auf ihn trauen“, heißt es im Losungswort. In meinen Augen ist es gleichwertig mit: „Die auf sein Wort eingehen.“ Sind wir dazu bereit?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Freitag, der 24.11.2023:
Ich werde zu ihnen sagen: „Ihr seid mein Volk“, und sie werden sagen: „Du, HERR, bist unser Gott.“
📖 Sacharja 13,9
Gott wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
🖋 Offenbarung 21,3-4
💭 Ein Traum wird wahr
Der gesamte Losungsvers von heute lautet: „Aber auch dieser Rest muss durchs Feuer hindurch. Ich werde die Überlebenden reinigen, wie man Silber im Schmelzofen von Schlacken reinigt; ich werde sie prüfen, wie man Gold im Feuer auf seine Echtheit prüft. Dann werden sie zu mir rufen und ich werde ihr Rufen hören. Ich werde zu ihnen sagen: 'Ihr seid mein Volk', und sie werden sagen: 'Du, HERR, bist unser Gott.'" (Sach. 13,9) Durchs Feuer hindurch wie Silber im Schmelzofen gereinigt werden – wer wünscht sich denn so etwas? Ist das denn alles notwendig, um zu Gottes Volk gehören zu dürfen?
Ich verstehe das so: Silber und Gold findet man nicht in Reinform, sondern häufig vermischt oder verbunden mit anderen Materialien. Diese wurden damals im Feuer von den Edelmetallen abgetrennt und setzten sie so frei. Nun, wer wir wirklich sind, ist nicht immer sichtbar. Manchmal kennen wir uns selber nicht. Jemand, der äußerlich Gott vehement ablehnt, kann ihn im Kern doch suchen. Und jemand, den alle für fromm und gottesfürchtig halten, kann im Kern völlig gottlos sein. Gott legt es darauf an, dass die wahre Gesinnung unseres Herzens ans Licht kommt.(1) Wird er dort Christus finden?
Wozu aber ist solch ein Prozess nötig? Ich glaube, dass es im Himmel keine Sünde mehr geben wird, sonst würde der Himmel irgendwann zur Hölle werden. Deshalb brauchen wir nicht nur Vergebung, sondern auch Veränderung. Der Weg dahin ist nicht immer leicht. Doch wenn wir dann bei Gott ankommen, werden wir über die Maßen glücklich sein. Die Tränen, die wir hier auf Erden geweint haben, wird Gott abwischen, so lesen wir es im Lehrtext. Die Tränen, die wir dort dann noch weinen, werden Freudentränen sein. Wenn Gott dann einmal zu uns sagen wird: „Du gehörst zu mir!“, und: „Ihr seid mein Volk!“, wird endlich das wahr, wovon wir hier nur zu träumen wagten.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) 1.Kor. 3,11-15
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du den Weg zu dir freigemacht hast. Ich danke dir für deinen Sohn Jesus Christus, meinen Erlöser. Ich möchte einmal bei dir sein und sagen: „Du, HERR, bist mein Gott.“ Deshalb bitte dich, das von mir zu nehmen, was nicht zu dir gehört. Erfülle mich immer mehr mit den Gaben und Eigenschaften deines guten Geistes. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Mittwoch, der 22.11.2023:
Wie könnte ein Mensch recht behalten gegen Gott. Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eines antworten.
📖 Hiob 9,2-3
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.
🖋 Lukas 15,18
💭 Vor dem Vater
Das heutige Losungswort aus dem Mund Hiobs bringt zum Ausdruck, dass ein Mensch nicht mit Gott argumentieren kann. Auf tausend Fragen hätte man nicht eine Antwort. Doch warum sollte sich jemand überhaupt mit Gott anlegen wollen? Weil man sich ihm gleich gestellt oder gar überlegen fühlt? Das würde man vielleicht nicht so sagen, doch meiner Meinung nach passiert es immer dann, wenn Leute meinen, Gott Vorschriften machen zu können oder ihn für nicht relevant erklären.
Im Gleichnis vom verlorenen Sohn, aus dem der heutige Lehrtext stammt, sehen wir solch ein Verhalten. Da ist ein Sohn, der von seinem Vater sein vermeintliches Recht einfordert, nämlich sein Erbe.(1) Ich verstehe das so, dass der Sohn sich völlig gleich berechtigt sah, zwar nicht in der Verantwortung, aber umso mehr in Bezug auf das Vermögen. Und tatsächlich ließ sich der Vater darauf ein, worauf der Sohn wegging und sein Erbteil verjubelte. Als er schließlich am Hungertuch nagte, beschloss er, zu seinem Vater zurückzukehren – dieses Mal jedoch nicht mehr fordernd, sondern bittend. Er wollte sein früheres Fehlverhalten eingestehen und den Vater bitten, als Tagelöhner bei ihm arbeiten zu dürfen. Als der Vater ihn sah, lief er seinem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.(2)
Nun hätte der Sohn sich ja sagen können: „Dann ist ja alles gut!“ Doch er blieb bei seinem Eingeständnis und sagte: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.“ (Luk. 15,21) Er legte sich also völlig in die Hand des Vaters. Dieser aber ließ ihn nicht fallen, sondern richtete ihn auf und stellte seine Position als Sohn wieder vollständig her.(3)
Jesus erzählte dieses Gleichnis, damit wir besser verstehen, wie der Vater ist. Er kommt uns entgegen und redet freundlich mit uns. Die Frage ist: Machen wir uns auf zu ihm?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Luk. 15,12 (2) Luk. 15,18-20 (3) Luk. 15,22-24
Als Ermutigung zum Gebet heute ein Bibelvers:
„Wo ist ein Gott wie du, der die Sünden vergibt und die Missetaten seines Volkes verzeiht? Der nicht für immer an seinem Zorn festhält, sondern der sich freut, wenn er barmherzig sein kann?“ (Mich. 7,18 Neues Leben Bibel)
Montag, der 20.11.2023:
HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!
📖 Psalm 90,13
Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin.
🖋 Johannes 14,3
💭 Leben mit Zukunft
Das heutige Losungswort stammt aus einem Psalm des Mose. Dieser beklagte, dass das Leben wie Gras ist, welches am Morgen aufblüht und am Abend verdorrt.(1) Nun sagte er aber nicht: „So ist das eben, unser Leben ist halt begrenzt.“ Vielmehr schrieb er: „Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahinmüssen.“ (Ps. 90,7) Mose war davon überzeugt, dass der Tod ursprünglich nicht in Gottes Schöpfung vorgesehen war. Der Grund, weshalb wir alle einmal sterben müssen, liegt in der Abtrennung von Gott, so schildert es uns die Bibel.
Aus diesem Grund bat Mose Gott darum, ihm und seinem Volk wieder gnädig zu sein. Menschen können sterben, doch auch Völker können sterben. Der persönliche Tod wie auch der Untergang des eigenen Volkes rauben einem die Zukunft. Wofür lohnt es sich dann noch zu leben? Wofür riskiert man vielleicht sogar sein Leben, wenn es womöglich keine Zukunft gibt? Dass es jedoch sehr wohl eine Zukunft gibt, machte Jesus seinen Jüngern klar, wie wir im Lehrtext lesen können. Er sprach von dem Ort, von dem er kam, nämlich vom Himmel. Dort sollen all diejenigen einmal sein, die zu ihm gehören.
Wie wichtig ist uns eigentlich die Ewigkeit? Ein junger Missionar namens Jim Elliot sagte einmal: „Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Er wurde 1956 mit 29 Jahren von Auca-Indianern getötet, als er versuchte, Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Damals war er gerade drei Jahre verheiratet und hatte eine 10 Monate alte Tochter. Seine Frau Elisabeth setzte trotzdem die Arbeit ihres Mannes fort und erreichte tatsächlich diesen Indianerstamm. Ohne Bezug zur Ewigkeit wäre der Tod von Jim Elliot völlig sinnlos gewesen. Wenn wir aber den Worten Jesu im Lehrtext vertrauen, leben wir anders, weil wir dann so oder so eine Zukunft haben. Kurz gesagt: „Das Beste kommt noch!“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 90,5-6
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass durch dich Gottes Gnade in mein Leben kam. Du gibst meinem Leben einen Sinn und eine Zukunft über den Tod hinaus. Deshalb will auch ich nicht an dem festhalten, was ich nicht behalten kann, sondern nach dem streben, was ich nicht verlieren kann – eine Heimat bei dir! So bewahre meine Glaubensgeschwister und auch mich in diesem Vertrauen, und lass noch viele hinzukommen. Amen.
Samstag, der 18.11.2023:
Rosse helfen nicht; da wäre man betrogen; und ihre große Stärke errettet nicht. Siehe, des HERRN Auge sieht auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
📖 Psalm 33,17-18
Wir bauen nicht auf Vorzüge, die irdisch und menschlich sind, sondern rühmen uns allein damit, dass wir zu Jesus Christus gehören.
🖋 Philipper 3,3
💭 Entschieden glauben
Beim Lesen des 33. Psalms, aus dem das heutige Losungswort stammt, habe ich mich gefragt, ob wir auch glauben, was da steht. Hier einmal einige Verse: „Durch das Wort des HERRN sind die Himmel gemacht und durch den Hauch seines Mundes ihr ganzes Heer. Er fasst das Wasser des Meeres wie mit einem Damm, in Kammern legt er die Fluten.“ (Ps. 33,6-7)
Gott wird hier als Schöpfer und Erhalter beschrieben. Weiter heißt es: „Der HERR vereitelt den Ratschluss der Nationen, macht zunichte die Pläne der Völker.“ (Ps. 33,10) Gott ist es also, der die Dinge lenkt. Und dann die umgebenden Verse zum Losungswort: „Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft. Rosse helfen auch nicht; da wäre man betrogen; und ihre große Stärke errettet nicht. Siehe, des HERRN Auge sieht auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er ihre Seele errette vom Tode und sie am Leben erhalte in Hungersnot.“ (Ps. 33,16-19)
Was bedeuten diese Verse für unser Leben? Was bedeuten sie in Bezug auf die Konflikte in dieser Welt? Manche leben nach dem Motto: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Vertrauen wir Gott, dass er diejenigen, die ihn fürchten und auf seine Güte hoffen, tatsächlich vor dem Tod und vor Hungersnot errettet? Ich glaube, jeder muss persönlich eine Entscheidung treffen, inwieweit wir solche Worte an uns heranlassen und dementsprechend handeln.
Im heutigen Lehrtext geht es ebenfalls darum, worauf wir unser Leben bauen. Auf unsere Kraft oder die Einhaltung der mosaischen Gesetze? Das lehnte der Apostel Paulus ab. Nein, wir vertrauen einzig und allein Jesus Christus – und damit verbunden natürlich auch seinen Worten. So sind die heutigen Bibelverse für mich eine Herausforderung, dem Wort Gottes ganz und gar vertrauen. Wollen wir das?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet habe ich heute den Refrain aus dem Lied „Der Sieg gehört dir allein“ gewählt:
Und wenn ich kämpf, dann auf meinen Knien,
heb die Hände zu dir.
Mein Gott, der Sieg gehört dir allein.
Und jede Angst leg ich vor dich hin,
durch die Nacht sing ich dir.
Mein Gott, der Sieg gehört dir allein.
Amen.
Donnerstag, der 16.11.2023:
Ich will einen ewigen Bund mit meinem Volk schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun.
📖 Jeremia 32,40
Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
🖋 1. Johannes 4,9
💭 Gottes ewiger Bund
Das heutige Losungswort war ein Versprechen an das Volk Israel und lautet vollständig: „Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz geben, dass sie nicht von mir weichen.“ (Jer. 32,40) Im Vorfeld dazu wird berichtet, wie Israel den ursprünglichen Bund, den Gott am Sinai mit ihnen geschlossen hatte, immer wieder missachtet hatte.(1) Der Bund, von dem im Losungswort die Rede ist, würde also ein anderer sein.
Wie Gott dieses Versprechen einlöste, lesen wir im Lehrtext: Er sandte seinen Sohn in die Welt. Kam Jesus Christus denn nun nur für die Menschen, die zum Volk Israel gehörten? Zunächst einmal schon. So sagte Jesus einmal sinngemäß, dass zuerst die Israeliten versorgt werden müssten.(2) Und als er seine Jünger das erste Mal aussandte, wies er sie an, sich ausschließlich an die „aus dem Hause Israel“ zu wenden. (Matt. 10,6) Doch bereits zu Jesu Lebzeiten wurde sichtbar, dass er nicht nur für Israel gekommen war. Das zeigte sich darin, dass er Kontakt zu Menschen suchte, die von seinen Landsleuten gemieden wurden: Aussätzige, Sünder, andere Volksgruppen, Ausgegrenzte. An Jesus können wir sehen, dass Gott uns zugewandt ist, egal, was unser Hintergrund ist. Er will uns Gutes tun.
Wenn wir auf die Weiterführung des Losungsverses schauen, entdecken wir jedoch noch etwas: Gott ist es wichtig, dass wir ihn ernst nehmen und respektieren. Wenn er uns in Jesus Christus eine Tür anbietet, erwartet er, dass wir hindurchgehen, falls wir mit ihm zusammen sein wollen. Diese Entscheidung trifft übrigens jeder Mensch persönlich. Niemand anders kann das für uns tun, weder durch Gebete noch durch ein Ritual. Gott nimmt uns ernst – und wir sollten ihn ebenso ernst nehmen. Wer es tut, wird erleben, wie Gott ihm auch in schwierigen Situationen Gutes tut.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jer. 32,30-35 (2) Mark. 7,27
Gebet:
Lieber Herr Jesus, danke, dass du gekommen bist, um uns den Vater nahe zu bringen. Danke, dass dir meine Entscheidung für dich nicht egal ist. So will auch ich dich ernst nehmen und mein Leben mit deiner Hilfe so führen, wie es dir gefällt. Amen.
Dienstag, der 14.11.2023:
Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen.
📖 Jesaja 57,16
Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
🖋 2. Korinther 5,19
💭 Das Wort von der Versöhnung
Das Kapitel, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt mit einer Aufzählung von Gräueltaten derer, die Gott nicht fürchteten. Zauberei, Prostitution, Ehebruch, ja sogar Kinderopfer waren Teil dieser Aufzählung. Dann heißt es: „Meinst du, weil ich allzeit schwieg, brauchtest du mich nicht zu fürchten?“ (Jes. 57,11b) Anscheinend dachten diese Leute, Gottes Schweigen bedeute, er werde nicht strafen. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, dass diejenigen, die so handelten, hoffnungslos verdorben waren. Ja, verdorben waren sie, das sehe ich auch so, jedoch nicht hoffnungslos. Gott hat immer noch einen Ausweg. So lesen wir im Anschluss an das Losungswort: „Ich war zornig über mein Volk wegen seiner Habgier … Ich sah ihre Taten genau. Und doch will ich ihnen wieder zurechthelfen und sie führen. (Aus Jes. 57,17-18)
Genau das geschah, als Gott die Welt in Christus mit sich selbst versöhnte, so lesen wir es im Lehrtext. Er rechnet uns unsere Sünden nicht zu, sondern richtet das Wort der Versöhnung auf. Welch eine Botschaft! Diese Versöhnung geschah zunächst einseitig von Gott aus. Doch auch ein Geschenk muss angenommen werden, sonst bleibt es wirkungslos. Wir müssen also diese Versöhnung annehmen, was in meinen Augen gleichbedeutend damit ist, Jesus Christus in unserem Leben aufzunehmen.
Doch damit endet die Versöhnung nicht. Wir Christen haben den Auftrag, uns ebenfalls zu versöhnen. Auch das beginnt einseitig bei uns. Je mehr ich das heutige Weltgeschehen auf mich wirken lassen, desto deutlicher wird mir klar: Ohne Jesus Christus kommen wir aus dieser Spirale von Hass, Gewalt und Unversöhnlichkeit nicht mehr heraus. Doch bevor wir es von anderen erwarten, sollten wir, wie ich meine, selber Versöhnung leben – nicht nur oberflächlich, sondern von Herzen und in Respekt vor Gott. Schaffen wir das? Mit Gottes Hilfe – ich glaube: ja!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du meine Sünden schon getragen hast, als ich noch ohne dich lebte. Nun will auch ich dieses Geschenk weitergeben und mich ebenfalls von meiner Seite aus mit denen versöhnen, die sich an mir schuldig gemacht haben. Auch will ich Versöhnung bei denen suchen, an denen ich mich schuldig gemacht habe. Hilf mir Herr, so zu handeln, wie du es uns sagst, und selbst meine Feinde zu segnen und ihnen Gutes zu tun. Amen.
Sonntag, der 12.11.2023:
Josef sprach zu seinen Brüdern: Zankt nicht auf dem Wege!
📖 1. Mose 45,24
Ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
🖋 Kolosser 3,13
💭 „Zankt nicht!“
Meinungsverschiedenheiten und Streit beschäftigen uns immer wieder. Wie gehen wir damit um, wenn wir auf andere Meinungen stoßen? Auch unter uns Christen entsteht immer wieder Zank und Streit. Manchmal geht es um Kleinigkeiten wie Stilfragen, manchmal um theologische Sichtweisen und häufig auch um gesellschaftliche Themen. Einige versuchen, Streit zu vermeiden, indem sie einfach allen recht geben. Dazu sagte ein Meinungsforscher sinngemäß: „Wenn alles gleich gültig ist, werden die Menschen gleichgültig.“(1)
Ich persönlich entdecke hinter einem Streit oft mehr als nur unterschiedliche Sichtweisen. Im Losungswort lesen wir, dass Josef seine Brüder ermahnte, auf dem Wege nicht zu zanken. Er wusste aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass seine Brüder sehr eifersüchtig und neidisch sein konnten. Tatsächlich stecken hinter vielen Streitereien Eifersucht, Neid, Rechthaberei und das Verlangen, sich durchsetzen zu wollen. Da fällt es schon schwer, einander zu ertragen und zu vergeben.
Nun hatte Jesus Christus ja auch selber Auseinandersetzungen. Man denke an die Austreibung der Händler im Tempel.(2) Auch mit den Pharisäern und Schriftgelehrten gab es ständig Streitgespräche. Allerdings wollte Jesus sich darin nicht profilieren, sondern sorgte sich um die Menschen, denen die religiösen Führer den Zugang zum Evangelium versperrten. So sprach er – je nach Übersetzung – sieben bis acht Mal ein „Wehe“ gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten aus. Interessanterweise kenne ich nur ein „Wehe“ von Jesus gegen die Welt. Dort sagte er: „Wehe der Welt, denn sie verführt zum Unglauben!“ (Matt. 18,7a)
Was kann das für uns bedeuten? Ich meine, einmal darauf zu achten, aus welchen Motiven wir unsere Stimme erheben. Weiterhin, andere Personen nicht abzuwerten, sondern Gott das Urteil zu überlassen. Hilfreich ist es auch, zu bedenken, dass unser Wissen über Gott Stückwerk ist.(3)
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Frei entnommen aus „Deutschland auf der Couch“ von Stephan Grünewald (2) Mark. 11,15-16 (3) 1.Kor. 13,9
Vater im Himmel, ich bitte dich, dass du uns Christen hilfst, weder streitsüchtig noch gleichgültig zu werden. Schenke uns und mir vielmehr, dass wir uns zu dir und deinem Wort bekennen, und dazu, dass wir auf dem Weg und noch nicht am Ziel sind. Lass viele auf diesem Weg mit dazu kommen und schenke uns Frieden untereinander. Das bitte ich dich in Jesu Namen, Amen.
Freitag, der 10.11.2023:
Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug!
📖 Jesaja 5,21
Alle miteinander bekleidet euch mit Demut.
🖋 1. Petrus 5,5
💭 Demut tut not
Die heutigen Bibelverse enthalten sowohl eine Warnung vor einer falschen Selbsteinschätzung als auch die Aufforderung, sich „mit Demut“ zu bekleiden. Ein Teil dieser falschen Einschätzung bestand auch darin, dass die Menschen aus dem damaligen Israel Gott überhaupt nicht mehr ernst nahmen. So spotteten sie: „Er soll sich beeilen, der 'heilige Gott Israels', wir möchten endlich sehen, wie er straft! Ständig spricht er von seinem Gericht. Also los, er soll zeigen, was er kann!“ (Jes. 5,19 Hfa)
Ich denke, das Dümmste, was ein Mensch tun kann, ist, sich über Gott lustig zu machen. Nicht von ungefähr heißt es: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ (Gal. 6,7) Nun erlebe ich immer wieder, wie Christen andere Menschen, die Gott noch nicht kennen, mit Aussagen dieser Art warnen wollen. Tatsächlich gilt das aber zuerst denen, die Gott bereits kennen und von ihm wissen – also auch uns als Christen. Die Aufforderung, sich mit Demut zu bekleiden, wird unmittelbar mit diesen Aussagen verbunden: „… denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.“ (1.Petr. 5,5-6)
Die Frage an uns ist, wie ernst wir es damit nehmen, uns unter Gottes Hand zu beugen. Das zeigt sich auch im Umgang mit anderen. Gewiss gibt es Menschen, denen wir mit Respekt begegnen. Was aber ist mit denen, die unserer Meinung nach keinen Respekt verdienen? Ich meine, wir sollten uns davor hüten, uns selbst zu erhöhen, indem wir andere für unwert erklären. Der Apostel Paulus schrieb: „Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.“ (Röm. 13,8) Wer von sich sagt, dass Gott für ihn wichtig ist, kann daran nicht einfach vorbeigehen. Ihn zu lieben und zu respektieren, zeigt sich gerade im Verhalten gegenüber anderen, wer immer sie sind. Denn er liebt alle Menschen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mich angenommen hast, wie ich bin. Du hast deinen Sohn für meine Verfehlungen gegeben. Hilf mir, nicht auf andere herabzuschauen, weil sie so anders sind als ich. Schenke mir deinen Geist, durch den du deine Liebe in unsere Herzen ausgießt, damit ich jedem Menschen so begegnen kann, wie es dir entspricht. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Mittwoch, der 08.11.2023:
Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!
📖 Psalm 118,26
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.
🖋 Johannes 1,12
💭 Im Namen des HERRN
Was bedeutet eigentlich der Ausdruck: „Im Namen des HERRN“? Der Schreiber des Psalms verwendet ihn an mehreren Stellen, wie: „Alle Völker umgeben mich; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren.“ (Ps. 118,10) Damit macht er deutlich, dass er nicht im eigenen Auftrag handelt, sondern im Auftrag Gottes. Weil er aber in dessen Auftrag wirksam wird, geht er davon aus, dass Gott selber ihm dabei zur Seite steht. „Im Namen des HERRN“ bedeutet ebenfalls, dass Gott nicht direkt, sondern jemand anders in seinem Namen handelt. Derjenige, der im Namen des HERRN kommt, ist also von Gott selbst beauftragt, deshalb soll man ihn auch loben.
Nun beziehen sich, wie wir glauben, etliche Verse in diesem Psalm auf Jesus Christus. Z.B. der Vers: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“ (Ps. 118,22) Jesus kam im Auftrag und in der Autorität Gottes. Und obwohl er auch normaler Mensch war, war alles, was er sagte und tat, ein Handeln Gottes. Wer ihn also aufnahm, nahm gewissermaßen Gott auf. Das gilt gewiss auch noch heute.
Genau darauf geht der heutige Lehrtext ein. Hier finden wir die Formulierung: „… die an seinen Namen glauben.“ Um an den Namen Jesu Christi zu glauben, muss Jesus nicht körperlich anwesend sein. Sein Name verkörpert all das, was er wirklich ist: der Sohn Gottes, der Erlöser, Richter, Herr, Retter, Freund, Bruder, der Gekreuzigte, der Auferstandene, das Wort, der Bräutigam, der Heiler und Helfer – eben einfach alles, was er ist.
Wer nun an seinen Namen glaubt, darf Gottes Kind werden. Auch hinter dieser Formulierung steckt, wie ich meine, etwas fast Unglaubliches. Der Apostel Petrus schrieb dazu: „Er hat versprochen, dass ihr Anteil an seiner göttlichen Natur haben werdet.“ (2.Petr. 1,4b) Als Kinder Gottes sind wir nicht nur seine Geschöpfe, sondern ein Teil seiner selbst. Das lässt mir den Atem stocken. Er in uns und wir in ihm(1) – kann man das noch in Worte fassen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Joh. 15,5
Als Anstoß zum Gebet ein Bibelvers:
„Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr hat je gehört, und kein Mensch konnte sich jemals auch nur vorstellen, was Gott für die bereithält, die ihn lieben.“ (1.Kor. 2,9)
Montag, der 06.11.2023:
Gott, dein Weg ist heilig.
📖 Psalm 77,14
Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen.
🖋 Johannes 16,28
💭 Heilige Wege
Im heutigen Losungswort lesen wir, dass Gottes Weg heilig ist. Was aber ist mit dem Begriff „heilig“ eigentlich gemeint, und was verbinden wir damit? Für viele schwingt in diesem Wort etwas Unnahbares mit. Auf das Losungswort bezogen würde das bedeuten: Der Weg Gottes ist für einen Menschen unerreichbar. Gemeint ist hier allerdings etwas anderes. Asaf, der Schreiber des 77. Psalms, sehnte sich nach Gottes Nähe und verstand nicht, warum dieser ihn nicht erhörte. So klagte er: „Das ist es, was mich am meisten schmerzt: Gott, der Höchste, verhält sich jetzt anders als vorher - er setzt sich nicht mehr für uns ein!“ (Ps. 77,11) Doch kurz danach sagte er: „Gott, dein Weg ist heilig“, was nach meinem Verständnis soviel bedeutet wie: „Ich verstehe deinen Weg nicht, ich akzeptiere ihn aber.“
So mag es dem einen oder anderen auch ergehen. Trotzdem verändert sich durch Jesus Christus letztlich alles. Der scheinbar so unverständliche und unerreichbare Weg Gottes ist nämlich der Weg zu uns. Im Lehrtext beschreibt Jesus seinen Weg: vom Vater in die Welt. In Jesus Christus kommt Gott zu uns, ist also nicht mehr unerreichbar. Das unverständliche Handeln Gottes entpuppt sich in Christus als Weg zu unserer Rettung. Die Heiligkeit Gottes erscheint so in einem völlig anderen Licht. Gott ist immer noch einzigartig, nicht vergleichbar und ohne einen Schatten. Doch das Einzigartige ist sein Weg zur Rettung: Es gibt niemanden, der die Strafe für unsere Schuld auf sich nahm als nur der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus Christus ist unvergleichbar. Und obwohl es in Gottes Reich keine Sünde mehr gibt, bekommen sündige Menschen Zutritt. Dort empfangen sie Vergebung und Veränderung.
Das alles ist so einmalig, dass ich meine: Wenn das der heilige Weg Gottes ist, möchte auch ich darauf gehen. In diesem Licht erscheint mir auch der folgende Bibelvers wie eine willkommene Einladung: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ (1.Petr. 1,16)
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Allmächtiger Gott, du bist heilig und doch so nah. Deine Wege sind höher als unsere Wege, doch sie führen zu uns. Ich danke dir für Jesus Christus. Ich danke dir, dass du uns das Paradies aufgeschlossen hast. Ich danke dir für die Erlösung. Verändere mich bitte in das Bild deines Sohnes. Danke Vater, Amen.
Samstag, der 04.11.2023:
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
📖 Jesaja 66,13
Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.
🖋 Johannes 16,24
💭 Zusammenhänge
Die heutigen Bibelverse sind ein gutes Beispiel dafür, wie schnell ein Bibelwort falsch interpretiert werden kann, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt. Das Losungswort verheißt Trost wie von einer Mutter, der Lehrtext verspricht vollkommene Freude durch Gebetserhörungen. Sieht man solche Aussagen für sich, erscheint es so, als ob es für gläubige Menschen eine Art Blankoscheck vom Himmel gibt und ihnen kein Kummer widerfahren kann.
Liest man jedoch das jeweilige Umfeld, stellt sich die Sache völlig anders dar. Das Losungswort aus dem Buch Jesaja stammt aus einem Kapitel, in dem Gott zu den Menschen seines Volkes – in diesem Fall Israel – spricht. Dabei redet er zu denen, die ihn missachten, aber auch zu denen, die auf ihn und sein Wort hören. Auf die Letzteren wollte er achthaben, doch mit den anderen wollte er abrechnen.(1) Der Trost, der im Losungswort versprochen wird, galt also nur denen, die sich ernsthaft nach Gott ausstreckten.
Manch einen erschreckt solch ein Gedanke. „Vergibt Gott denn nicht grundsätzlich?“, lautet dann die bange Frage. Andere wiederum finden, man könnte nicht deutlich genug herausstellen, dass es ohne Buße und Sündenbekenntnis gar keine Vergebung gibt. Was gilt denn nun? Die Antwort findet man in der Gesamtheit der Heiligen Schrift. Gott ist ein Gott der Gnade und Gerechtigkeit – und daher gerecht und gnädig.(2) Man kann nicht das eine gegen das andere ausspielen. Nimmt man die Gnade weg, bleibt nur noch der Zorn Gottes. Erklärt man Gerechtigkeit für überflüssig, kann jeder machen, was er will, ohne dafür geradezustehen. So oder so wären die Folgen fatal.
Die Einheit von Gnade und Gerechtigkeit kann man meiner Meinung nach in Jesus Christus am deutlichsten sehen. Er brachte den Menschen die Liebe Gottes nahe. Wer sich danach ausstreckte, wurde damit gesegnet, egal, wer es war. Andere meinten, ihn nicht zu brauchen, und empfingen nichts. Bis heute erleben die, die ihm nachfolgen, Trost im Leid – und eine Freude, die keiner mehr nehmen kann.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jes. 61,2-5 (2) Ps. 145,17
Gebet:
Herr Jesus Christus, in dir erfüllt sich alles. Durch dich erhalte ich Gerechtigkeit vor Gott und gleichzeitig Vergebung für meine Sünden. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Hilf mir, allezeit dicht an dir dranzubleiben. Amen.
Donnerstag, der 02.11.2023:
Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.
📖 Jesaja 50,4
Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
🖋 Matthäus 25,39
💭 Füreinander
In den heutigen Bibelversen geht es darum, andere Menschen in ihrer Not oder Schwachheit nicht allein zu lassen. Manchmal höre ich, wir seien geschaffen, um ein Gegenüber für Gott zu sein; zu seiner Ehre zu leben, ihn zu anbeten und seine Nähe zu suchen. Obwohl ich das auch glaube, finde ich diese Sicht unvollständig. Wir sind ebenfalls geschaffen, ein Segen für unsere Mitmenschen zu sein. Wir können sprechen, um andere mit unseren Worten aufzubauen. Wir können laufen, um zu denen zu gehen, die nicht zu uns kommen können. Kurzum: Wenn wir Gott lieben, so lieben wir auch diejenigen, die Gott liebt.
Ich erinnere mich daran, dass ich einmal Gott fragte, weshalb es mir so gut geht. Diese Frage erscheint vielleicht merkwürdig, denn viele fragen, weshalb es ihnen so schlecht geht. Tatsächlich erhielt ich von Gott eine Antwort in meinem Herzen: „Damit du denen hilfst, denen es nicht gut geht.“ Mit dieser Antwort bekam plötzlich vieles einen Sinn. Wir sind füreinander da, egal, auf welcher Seite wir uns gerade befinden. Sind wir bedürftig, so will Gott uns durch andere Menschen helfen. Können wir selber helfen, so sollen wir es auch tun.
Im ersten Johannesbrief heißt es: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1.Joh. 4,16b) Liebe ist etwas, was sich zwischen uns abspielt. Als der Physiker Isaac Newton einmal sah, wie ein Apfel zu Boden fiel, soll er überlegt haben, was bewirkt, dass der Apfel zu Boden fällt. So entdeckte er die Erdanziehungskraft – etwas, das man nicht sehen kann, sondern nur an seiner Wirkung erkennt. Genauso ist es mit der Liebe. Man kann sie nicht sehen und vielleicht auch nicht immer fühlen. Doch man erkennt sie an ihrer Wirkung.
Die heutigen Bibelverse beschreiben solche Wirkungen der Liebe: Mit den Müden zur rechten Zeit zu reden, Kranke oder Gefangene zu besuchen. Wenn Christi Liebe uns treibt, sind wir in Gott und Gott in uns.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für deine Liebe. Aus Liebe hast du uns deinen Sohn gesandt. Aus Liebe hat er unsere Schuld auf sich genommen. Aus Liebe schenkst du uns das ewige Leben. Nun bitte ich dich, dass deine Liebe sich in mir fortsetzt. Lass mich ein Segen für meine Mitmenschen sein. Hilf mir so zu vergeben, wie du uns vergibst. Das bitte ich dich im Namen Jesu Christi, Amen.
Mittwoch, der 29.11.2023:
Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.
📖 Psalm 12,2
Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?
🖋 Johannes 6,67
💭 Glauben bewahren
Es gibt immer weniger Leute, die Gott vertrauen und treu sein Wort beachten – das war der Aufschrei Davids im heutigen Losungswort. Eigentlich passt er auch für unsere Zeit. Die großen christlichen Konfessionen werden immer kleiner, im öffentlichen Leben spielen Gottes Wort und sein Wille in Entscheidungsprozessen faktisch keine Rolle mehr. Für David bedeutete das damals, dass er in einer ungläubigen Umgebung Gott treu bleiben wollte, selbst wenn er Anfeindungen ausgesetzt war. Deshalb rief er Gott um Hilfe an.
Eine ähnliche Situation erlebten die Jünger Jesu Christi. Dieser hatte gerade eine Rede gehalten, in der er z.B. gesagt hatte: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.“ (Joh. 6,54) Oder: „Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.“ (Joh. 6,65) Das war zu viel für die Leute, sogar für viele seiner Jünger. Sie verließen Jesus. Nur die Zwölf blieben übrig – interessanterweise auch Judas.
Was hielt diese Zwölf davon ab, Jesus zu verlassen? Er fragte sie sogar, ob auch sie weggehen wollten. Den Grund nannte Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh. 6,68-69) Für viele waren Jesu Worte unverständlich und unlogisch. Warum also sollten sie an ihn glauben? Zu Davids Zeiten wiederum dachten etliche: „Es passiert ja nichts, wenn wir gegen Gottes Gebote handeln. Warum sollten wir es lassen?“(1) Die Erkenntnis der zwölf Jünger war also weder auf Logik gegründet noch auf Furcht vor Gottes Strafe. Sie hatte einen tieferen Ursprung: ein inneres Wissen, dass Gott uns in seinem Wort die Wahrheit mitteilt und Jesus Christus wirklich der „Heilige Gottes“ ist. Meiner Erkenntnis nach gründet sich unsere Treue zu Gott ebenfalls auf diesen tiefen Ursprung, der letztendlich bei Gott selbst liegt. Möge Gott uns helfen, diesen Glauben zu bewahren.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Ps. 10,2-11 Ps. 94,6-7
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass ich an dich glauben darf und kann. Ich danke dem Vater, dass er mich gezogen hat, und ich danke dir, dass du mich angenommen hast. Bewahre mir bitte dieses innere Wissen, dass dein Wort wahr ist und du uns einmal zum ewigen Leben auferwecken wirst. Ich danke dir dafür. Amen.
Montag, der 27.11.2023:
Bedrückt nicht die Witwen, Waisen, Fremdlinge und Armen!
📖 Sacharja 7,10
Ihr habt Christus nicht so kennengelernt.
🖋 Epheser 4,20
💭 Ein verändertes Wesen
Das heutige Losungswort war ein klares Wort an das Volk Israel. Irgendwie hatten viele noch nicht verstanden, worum es Gott wirklich geht. Sie fasteten während der Babylonischen Gefangenschaft zwar zweimal im Jahr, doch sie veränderten ihre Handlungen nicht. Dieses Phänomen ist mir nicht unbekannt. Einige gläubige Menschen meinen manchmal, man könne Gott durch bestimmte religiöse Handlungen zufriedenstellen. Bis heute gibt es Glaubenshandlungen mit einem tiefen Sinn, wie z.B. die Taufe, das Abendmahl, eine Segnung und Ähnliches. Auch das Vaterunser und andere Gebete können dazugehören. Führt all das jedoch nicht dazu, dass wir uns im Wesen von Gott verändern lassen, sind solche Handlungen sinnentleert.
Schon der Prophet Jesaja erklärte, was unter anderem ein wahres Fasten ist: Die Hungrigen zu speisen und ein ungerechtes Joch von denen zu nehmen, die davon bedrückt wurden.(1) Im Losungswort wird der Prophet Sacharja konkret: Weder Witwen noch Waisen noch Fremdlinge noch Arme sollten bedrückt werden. Denn eben sie waren auf fremde Hilfe angewiesen oder wurden abgelehnt, weil sie Fremde waren. Für alle, die damals in Israel lebten oder leben wollten, galt jedoch ein und dasselbe Gesetz.(2) Fremdlinge sollten also nicht bedrückt werden – doch auch sie wiederum sollten niemanden bedrücken.
Was kann uns nun dieses Wort sagen? Ich meine, dass wir vor allem darauf achten, uns von Gott in unserem Wesen verändern zu lassen. Wie ich es verstehe, ist Gott das am wichtigsten. Auch der Apostel Paulus fordert im Umfeld des Lehrtextes die Christen auf, sich nach dem zu richten, was dem Wesen Christi entspricht. Also nicht mehr so zu leben, wie Menschen, die Gott nicht kennen. Vielmehr sollen sie den „alten Menschen ausziehen“, sich im Geist und Sinn erneuern lassen und so den „neuen Menschen anziehen“, der nach Gottes Bild erschaffen ist. (nach Eph. 4,24) Wenn das unser Bestreben ist, werden wir gewiss ein Segen füreinander und für unsere Mitmenschen sein. Gott helfe uns dabei.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Jes. 58,5-8 (2) 4.Mos. 15,16
Gebet:
Vater im Himmel, du teilst uns in deinem Wort mit, was dir wichtig ist. Ich kann aber mein Wesen nicht einfach verändern. Eigentlich möchte ich niemanden bedrücken oder gering achten – und doch passiert es. Ich bitte dich, dass du mich durch deinen Geist erneuerst, sodass Christi Wesen in mir sichtbar wird. Das bitte ich dich in Jesu Christi Namen, Amen.
Samstag, der 25.11.2023:
Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.
📖 2. Mose 24,7
Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
🖋 Jakobus 1,22
💭 Hören, wollen und tun
Das heutige Losungswort war die Reaktion des Volkes Israel, nachdem Mose ihnen die Gebote Gottes vorgelesen hatte. Sie hatten gehört, was Gott ihnen durch Mose gesagt hatte, und bekundeten nun ihre Bereitschaft, dementsprechend zu handeln. Das erwies sich jedoch immer wieder als Problem, da sie Gottes Gebote und Anweisungen häufig missachteten und eigene Wege suchten.
Im Lehrtext thematisiert der Apostel Jakobus diese Problematik. Es genügt nicht, Gottes Wort nur zu hören. Das ist zwar der erste Schritt, aber ohne nachfolgende Schritte kommt man nicht vom Fleck. Man bleibt jemand, der vielleicht schon vieles gehört hat, in dessen Leben sich aber nichts umsetzt. Jakobus nennt das Selbstbetrug und vergleicht das mit einem Menschen, der sich im Spiegel betrachtet, aber schon im Weggehen vergisst, wie er aussieht. Um es einmal zu verdeutlichen: Wer in seinem Spiegelbild einen großen Schmutzfleck auf der Nase sieht, würde diesen vermutlich entfernen wollen. Hat man das jedoch im Weggehen vergessen, geschieht nichts. Der Fleck bleibt, auch wenn man sich selber für sauber hält, weil man ja gerade in den Spiegel gesehen hat.
Vor solch einem Verhalten in Bezug auf das Wort Gottes warnte Jakobus. Für ihn stand fest, dass das, was Gott uns durch Christus mitgeteilt hat, in unserem Leben sichtbar werden soll. So legte er den Gläubigen nahe, sich von allem Bösen abzuwenden und auf die rettende Kraft Gottes zu vertrauen.(1) Wer sich für fromm hielt, aber seine Zunge nicht zügeln konnte, würde sich selbst etwas vormachen.(2)
Manche empfinden solche Gedanken als bedrückend. Schließlich kann niemand so einfach aus seiner Haut. Das ist wahr – und Gott weiß das besser als wir. Deshalb zeigt er uns einen Weg aus diesem Dilemma: Jesus Christus. Der erste Schritt ist, von ihm zu hören. Der zweite, das zu wollen, was er will. Das dauert je nach Thema manchmal auch länger. Der dritte Schritt ist, an Jesus dranzubleiben. Alle weiteren Schritte folgen daraus.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Jak. 1,21 (2) Jak. 1,26
Als Inspiration zum Gebet heute ein Wort des Apostels Paulus:
Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.
(2.Kor. 3,18 Neue Genfer Übersetzung)
Danke, Herr Jesus, dass du auch mich umgestaltest, damit ich dir immer ähnlicher werde. Amen.
Donnerstag, der 23.11.2023:
Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen.
📖 Psalm 69,6
In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.
🖋 Epheser 1,7
💭 Gottes Gnade
Der Psalm, aus dem das heutige Losungswort stammt, beginnt mit einem Hilfeschrei Davids zu Gott. Er sah sich zu Unrecht angegriffen und schrieb: „Die mich ohne Grund hassen, sind mehr, als ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir ohne Ursache feind sind und mich verderben wollen, sind mächtig. Ich soll zurückgeben, was ich nicht geraubt habe.“ (Ps. 69,5) David sah sich also in der Sache unschuldig. Weshalb aber sprach er im Losungswort von seiner Torheit und Schuld? War denn seine Unschuld in der Sache nicht Grund genug, dass Gott ihm jetzt half? Offensichtlich sah David das nicht so.
Ich verstehe das so, dass Gott uns immer vollständig betrachtet. In einer Sache unschuldig zu sein, bedeutet noch nicht, dass man vor ihm gerecht ist. Nun hatte David selber in einem früheren Psalm gesagt: „Der HERR hilft den Gerechten, er ist ihre Stärke in der Not.“ (Ps. 37,39) Doch eben hier lag das Problem. Auch wenn David in manchen Sachen unschuldig war, hatte er sich in anderen Begebenheiten vor Gott schuldig gemacht. Deshalb pochte er nicht auf seine Unschuld in der Sache, sondern auf Gottes Erbarmen.
Ich denke, dieser Grundsatz gilt bis zum heutigen Tag. Auch wenn wir uns in der einen oder anderen Sache nichts zuschulden haben kommen lassen, benötigen wir trotzdem Gottes Erbarmen. Gott sieht uns eben in der Gesamtheit und nicht nur im Einzelfall. So brauchen wir alle seine Barmherzigkeit.
Genau diese wird uns im Lehrtext zugesprochen: In Jesus Christus finden wir Erlösung und Vergebung. Nicht, weil wir ein vorbildliches Leben geführt hätten, sondern weil er gnädig ist. Deshalb meine ich, ist es gut, sich nicht nur auf die Momente zu konzentrieren, in denen man uns zu unrecht angegriffen oder geschädigt hat, und auch nicht auf die Momente, in denen wir uns selber schuldig gemacht haben, sondern allein auf die Gnade Gottes. Sie hat uns Jesus Christus durch sein vergossenes Blut erworben – welch ein Geschenk!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet habe ich heute einen Liedvers aus dem Lied „Mir ist Erbarmung widerfahren“ ausgesucht.
Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.
Dienstag, der 21.11.2023:
Bis hierher hat uns der HERR geholfen.
📖 1. Samuel 7,12
Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.
🖋 Apostelgeschichte 26,22
💭 Gottes Hilfe
Der Hintergrund zum heutigen Losungswort war, dass Israel von den Philistern angegriffen wurde. Daraufhin schrie der Prophet und Richter Samuel zu Gott. Da versetzte Gott „die Philister mit einem lauten Donner in Angst und Schrecken. Und so schlugen die Israeliten sie in die Flucht (1.Sam. 7,10b aus Hfa) Zum Gedenken stellte Samuel einen großen Stein auf und sagte: „Bis hierher hat uns der HERR geholfen.“ Solche Denkmäler helfen, dass Dinge nicht in Vergessenheit geraten. Das gilt für negative Ereignisse, damit sie nicht noch einmal geschehen, aber auch für solche, an denen Gott in besonderer Weise geholfen hat.
Auch der Apostel Paulus erinnerte sich im Lehrtext, dass Gott ihn „bis zum heutigen Tag“ geholfen hatte. Dabei war er zu diesem Zeitpunkt ein Gefangener und sollte sich vor König Agrippa verteidigen. Ich glaube, Paulus hatte eine andere Sicht auf die Hilfe Gottes. Einerseits ging es um Bewahrung, aber vor allem auch darum, seinen Auftrag ausführen zu können. Während seiner Missionstätigkeit musste Paulus viel leiden, empfand das aber nie so, dass Gott ihn verlassen hätte. So schrieb in einem Brief an die Korinther: „Wir werden nicht beachtet und sind doch anerkannt. Ständig sind wir vom Tod bedroht, und doch sind wir – wie ihr seht – immer noch am Leben. Wir werden schwer geplagt und kommen doch nicht um. Wir erleben Dinge, die uns traurig machen, und sind doch immer voll Freude. Wir sind arm und machen doch viele reich. Wir besitzen nichts, und doch gehört uns alles.“ (2.Kor. 6,9-10)
Wie erleben wir Gottes Hilfe? Manchmal geraten Dinge in Vergessenheit, doch die Wunder der Vergangenheit machen uns Mut, auch in Zukunft mit Gottes Hilfe zu rechnen. Vielleicht brauchen wir ebenfalls eine Art Gedenkstein – ein Foto, ein Gegenstand oder dass wir uns gegenseitig erzählen, was wir mit Gott erlebt haben. Dann können auch wir voll Zuversicht sagen: „Bis hierher hat uns der HERR geholfen – er wird uns gewiss auch weiterhin helfen.“
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Anstelle eines Gebets schlage ich heute vor, uns einmal daran zu erinnern, wo Gott uns geholfen hat, und ihm dafür danken.
Sonntag, der 19.11.2023:
Des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth.
📖 Maleachi 2,7
Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.
🖋 1. Petrus 3,15
💭 Boten der Hoffnung
Das heutige Losungswort stammt aus einem Kapitel des Buches Maleachi, das an die Priester Israels gerichtet war. Ihnen warf Gott vor, Menschen mit falschen Weisungen zu Fall gebracht zu haben, indem sie ihnen nach dem Mund geredet hatten. Da sie sein Wort so verächtlich behandelt hatten, würde er nun das Gleiche über sie bringen.(1)
Die Priester wollten das nicht so auf sich sitzen lassen. Also fragten sie, womit sie Gott denn verärgert hätten. Sie brächten doch unter Tränen Opfer, die er einfach nicht annehmen wollte.(2) Womit sie das verdient hätten? Gottes Antwort lautete: „Damit, dass ihr sprecht: ‚Wer Böses tut, der gefällt dem HERRN, und an solchen hat er Freude‘, oder: ‚Wo ist der Gott, der da straft?‘“ (Mal. 2,17)
Ein Gott, der straft – müssen wir uns damit heute noch auseinandersetzen? Seit Jesus Christus leben wir ja schließlich nicht mehr im Alten, sondern im Neuen Bund. Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern leben aus der Gnade. Das ist zwar richtig, es bedeutet aber nicht, dass die Strafe für Übertretungen gar nicht mehr existiert. Es hat nämlich jemand die Strafe auf sich genommen: Jesus Christus, als er am Kreuz hing.(3) Die christliche Hoffnung besteht nicht darin, dass Gott die Strafe abgeschafft hat, sondern dass er sie in seinem Sohn auf sich nahm.
Im Lehrtext schreibt der Apostel Petrus sinngemäß, dass diese Hoffnung in uns als Christen lebt. Wir sollen bereit sein, allen Rede und Antwort zu stehen, die uns auffordern, Auskunft darüber zu geben. Doch werden wir überhaupt danach gefragt? Ich denke, schon. Petrus sprach von direkten Kontakten, nicht von Politik oder Gesellschaft. Wenn wir ein Leben mit Christus führen, wird das unserem Umfeld nicht verborgen bleiben. Wir müssen andere nicht belehren. Unsere Verantwortung besteht darin, Christus gemäß zu leben – und so ein Bote der Hoffnung zu sein.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen
(1) Mal. 2,8-9 (2) Mal. 2,13 (3) Jes. 53,5
Als Gebet heute einige Liedverse:
Unsre Lippen sein Wirken verkünden,
unser Herz liebt die Wahrheit allein.
Vergebung von all unsern Sünden,
er rief uns, und nun sind wir sein, ja wir sind sein.
Das Volk Gottes sind wir, nach ihm benannt,
er hat uns befreit aus Schmach und Schand.
Geheiligt steh’n wir vor seinem Thron,
rein durch das Blut von Christus Jesus, dem Sohn.
Freitag, der 17.11.2023:
Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.
📖 Jesaja 55,8
Die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind, und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.
🖋 1. Korinther 1,25
💭 Gottes gute Gedanken und Wege
Was will das heutige Losungswort eigentlich zum Ausdruck bringen? Ich meine, es geht darum, wie Gott im Gegensatz zu uns unsere Probleme löst – und zurzeit haben wir davon ja viele. Neben persönlichen Nöten schaut die Welt gerade auf den Nahen Osten und auf die Ukraine, auf Menschen, die sich auf der Flucht befinden, auf Natur- und Umweltkatastrophen und vieles mehr. Wie versuchen wir, diese Probleme zu lösen? Durch militärische Stärke, durch wirtschaftliche Macht, durch geschickte Diplomatie oder durch einen Appell an die Vernunft? Gottes Lösung ist da völlig anders. Sie hat einen Namen: Jesus Christus.
Diese Art der Lösung ruft bei einigen vielleicht nur ein müdes Lächeln hervor: „Wie soll das denn gehen?“ Genau dieses müde Lächeln begegnete auch dem Apostel Paulus, als er Jesus Christus, den Gekreuzigten, predigte: „Man kann doch damit nicht die Probleme dieser Welt lösen?“ Nun – Gott kann! So verstehe ich den Lehrtext aus dem 1. Korintherbrief. Was Gott durch Jesus Christus getan hat, übersteigt alle menschliche Weisheit, auch wenn es vielen unsinnig erscheint. Was bei ihm wie Schwäche aussieht, übertrifft alle menschliche Stärke.
Im Vorfeld des Losungswortes wird von einem neuen Bund und von den Gnaden Davids gesprochen. Was es mit diesem Bund auf sich hat, wird schon im Alten Testament beschrieben: „Ich will ihnen ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz.“ (Eze. 11,19) Nur so, meine ich, können unsere Probleme wirklich gelöst werden. In der Verbindung mit Jesus Christus werden wir von innen her neu. Es beginnt in uns: der Friede Gottes, die Liebe und der Respekt anderen Menschen gegenüber, ein Ende von Unrecht und Maßlosigkeit. Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, macht es möglich. Er ist unsere Hoffnung. Können wir das glauben?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, allmächtiger Gott. Ich bitte dich heute um Frieden, doch nicht um einen menschlichen Frieden, sondern den Frieden Christi. Leuchte mit dem Licht deines Sohnes, Jesus Christus, in die Not und Dunkelheit der Menschen. Berufe Personen, die von ihm berichten, und Menschen, an denen seine Wesenszüge sichtbar werden. Offenbare deine Liebe durch Träume und Wunder überall dort, wo jemand verzweifelt ist. Darum bitte ich dich im Namen Jesu Christi. Amen.
Mittwoch, der 15.11.2023:
Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!
📖 Jesaja 55,1
Am Abend, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu Jesus alle Kranken und Besessenen.
🖋 Markus 1,32
💭 „Kommt her zum Wasser!“
Wie ist das, wenn wir für Menschen beten, die uns nicht bekannt sind? Sollen wir Gott darum bitten, ihnen Gutes zu tun, auch wenn sie gar nicht nach Gott fragen? Oder soll man erst einmal darum bitten, dass sie nach Gott fragen? Die heutigen Bibelverse machen, wie ich meine, zwei Dinge deutlich. Zum einen ist Gott gnädig und bietet uns seinen Segen kostenlos an. Das geht besonders aus der Fortsetzung des Losungswortes hervor: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!“ (Jes. 55,1) Zum anderen erwartet Gott aber auch, dass wir kommen oder, wie es im Lehrtext steht, Menschen in Not mit ihrem Einverständnis zu ihm bringen.
Obwohl Gott erwartet, dass wir seine Gnade und Barmherzigkeit bewusst in Anspruch nehmen, gibt es auch Bereiche in unserem Leben, in denen er uns gesegnet hat, ohne dass wir ihn vorher darum gebeten hätten. So heißt es: „Er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte.“ (Matt. 5,45b) Einige nennen das: vorlaufende Gnade. Ich meine, wir sollten jedoch nicht den Fehler machen, diese Gnade für selbstverständlich zu halten. Es bleibt in meinen Augen wichtig, dass wir uns bewusst an Gott und an Jesus Christus wenden.
Inhaltlich tauchen die heutigen Bibelverse an vielen Stellen der Bibel auf. Immer wieder geht es darum, dass Gott uns segnen, retten, heilen und befreien will. Und immer wieder taucht die Frage auf, ob wir seine Gnade suchen. Für einen Durstigen ist Wasser wertvoll – und für jemanden, der bei Jesus Christus Hilfe sucht, ist Jesus Christus wertvoll. Ich glaube, Gott hält mehr für uns bereit, als wir ahnen. Der Apostel Paulus hat es einmal so ausgedrückt: „Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm. 8,32) Wollen wir es haben?
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Psalmgebet einige Verse aus dem 105. Psalm:
Preist den Herrn, und ruft seinen Namen aus, verkündet seine großen Taten allen Völkern!Singt und musiziert zu seiner Ehre, macht alle seine Wunder bekannt!Seid glücklich, dass ihr zu ihm, dem heiligen Gott, gehört! Ja, alle, die den Herrn suchen, sollen sich freuen!Fragt nach dem Herrn, und rechnet mit seiner Macht, wendet euch immer wieder an ihn!
(Ps. 105,1-4 Hoffnung für alle Übersetzung)
Montag, der 13.11.2023:
Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.
📖 Jesaja 50,5
Sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.
🖋 Johannes 10,16
💭 Seine Schafe hören ihn
Im heutigen Losungswort aus dem Buch Jesaja werden zwei Dinge genannt, die für unser Glaubensleben nicht unerheblich sind. Einmal geht es um ein geöffnetes Ohr für Gottes Reden. Das geht von Gott aus. Doch dann heißt es: „Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.“ Demnach ist es möglich, auf das, was Gott uns mitteilt, verschieden zu reagieren. Man kann ihm Folge leisten – oder auch nicht.
Im Umfeld des Lehrtextes wird berichtet, wie Jesus mit diesen verschiedenen Reaktionen zu tun hatte. Er hatte sich seinen Zuhörern als der gute Hirte vorgestellt, der sein Leben für die Schafe lässt.(1) Zudem kündigte er an, dass seine Herde noch nicht vollständig sei: Schafe aus anderen Ställen würden ihn als ihren Hirten erkennen, wenn sie seine Stimme hörten, und ihm folgen.
Diese Worte trafen auf ein geteiltes Echo. Viele glaubten ihm, auch wenn sie nicht alles verstanden. Andere jedoch hielten ihn für besessen. Im weiteren Geschehen wollten einige ihn steinigen, da er Gott gelästert habe. Mehrfach versuchten sie, ihn festzunehmen, aber er konnte ihnen entkommen.Obwohl solch eine öffentlich wahrnehmbare Ablehnung und Verfolgung stattfand, kamen immer noch viele Menschen dorthin, wo er war.(2) Offenbar war er ihnen wichtiger als alles andere.
Die Auseinandersetzungen um die Person Jesu Christi haben sich bis heute nicht geändert. Längst nicht jeder sieht ihn als den von Gott gesandten Erlöser. Seine Nachfolger sind nicht immer gern gesehen. In vielen Ländern drohen ihnen Verfolgung, Gefängnis, Folter und Tod. Dennoch weichen sie nicht zurück. Warum? Weil sie seine Stimme gehört haben und bei ihm sein wollen.
Wie ist das bei uns? Sind unsere Ohren für das geöffnet, was Gott uns sagt? In Psalm 23 lesen wir: „Der HERR ist mein Hirte.“ (Ps. 23,1a) Wenn wir das glauben, gehören wir zu seiner Herde. „Sie werden meine Stimme hören“, sagt Jesus im Lehrtext. Sind wir entschlossen, ihm zu folgen?
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Joh. 10,11 (2) Joh. 10,19-42
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du der gute Hirte bist, der sein Leben für seine Schafe lässt. Hilf mir persönlich, auf dich zu hören und dir zu folgen. Ich bitte dich aber auch für all diejenigen, die deine Stimme noch nicht gehört haben, dass du ihnen die Ohren und Herzen öffnest. Und ebenso bitte ich für alle, die dich noch missverstehen. Lass sie erkennen, dass du vom Vater kommst und sie dir vertrauen können. Amen.
Samstag, der 11.11.2023:
Jakob zog seinen Weg. Und es begegneten ihm die Engel Gottes.
📖 1. Mose 32,2
Sind die Engel nicht alle dienende Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben werden?
🖋 Hebräer 1,14
💭 Auf dem Weg
Die Vorgeschichte zum heutigen Losungswort war, dass Jakob in einer Nacht- und Nebelaktion heimlich von seinem Schwiegervater Laban wegzog. Mit Jakob gingen seine Frauen Lea und Rahel, deren Mägde, die Kinder, die Schafherden und sein gesamter Besitz. Außerdem hatte Rahel ihrem Vater Laban den Hausgott – also eine Götzenfigur – entwendet und mitgenommen. Als Laban drei Tage später Jakobs Verschwinden entdeckte und den Diebstahl bemerkte, jagte er mit seinen Söhnen Jakob nach. Doch Gott warnte Laban, Jakob böse zu begegnen. So erreichte er Jakob. Dieser beteuerte, den Hausgott Labans nicht gestohlen zu haben. Die Person, bei der man ihn finden würde, sollte sterben. Doch Laban fand ihn nicht, weil Rahel ihren Vater austrickste.
Obwohl Jakob nichts davon wusste, fanden Betrug und Götzendienst in seinem Lager statt. Hätte Gott darauf nicht zornig reagieren müssen? Stattdessen schickte er seine Engel zu Jakob und zu all denen, die mit ihm waren. Hier erkennen wir, wie sehr Gott zu seinen Berufungen steht. Auch wenn viele Dinge nicht nach seinem Willen geschehen, hält er an seiner Berufung fest. Das gilt, wie ich es sehe, bis heute. Es gilt für Israel – und es gilt für uns, die wir uns von Christus haben rufen lassen. Sie und wir sind umgeben von Engeln, davon bin ich überzeugt.
Engel sind Boten. Einige mögen unsichtbar sein, andere erscheinen uns als Menschen. Nun wissen wir, dass auch unter uns Christen vieles nicht in Ordnung ist. Doch auch für uns gilt: Wenn wir dem Ruf Jesu gefolgt sind und ihm unser Leben anvertraut haben, steht Gott zu uns. Das rechtfertigt nicht immer unser Handeln. Doch es schenkt uns Hoffnung, dass Gott das gute Werk, das er in uns begonnen hat, auch vollenden wird.(1) Auch mit uns hat Gott einen Weg. Und auf diesem Weg verändert er uns Stück für Stück in das Bild seines Sohnes. Dieser Weg in Christus steht allen Menschen offen, und ich hoffe, dass ihn noch viele betreten werden.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
(1) Phil. 1,6
Gebet:
Herr Jesus Christus, nicht wir haben dich erwählt, sondern du hast uns erwählt, damit wir bleibende Frucht bringen. Dafür danke ich dir. Ich bitte dich, dass du die Herzen der Menschen öffnest, damit sie deinen Ruf wahrnehmen und dir folgen. Ich bitte dich auch für dein Volk Israel, dass du sie in diesem Krieg bewahrst und deine Engel zu ihnen sendest. Ebenso bitte ich für die Christen in Gaza und an anderen Orten dieser Welt. Bewahre auch sie und sende deine Engel zu ihnen. Lass alle Menschen erkennen, dass nicht Waffen unsere Rettung sind, sondern allein nur du, Herr Jesus Christus. Das bitte ich dich in deinem Namen, Jesus. Amen.
Donnerstag, der 09.11.2023:
Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.
📖 Psalm 31,23
Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.
🖋 Römer 8,26
💭 Verzweifelt, aber nicht verlassen
Im heutigen Losungswort wird deutlich, dass David, der Schreiber des Psalms, aus seinem Herzen keine Mördergrube machte. Wie in vielen anderen Psalmen auch sprach er offen sowohl über seine Freude und Zuversicht als auch über seine Ängste und Befürchtungen, über sein Vertrauen, aber auch über seine Zweifel. Er erscheint uns also in seiner ganzen Menschlichkeit, weshalb die Psalmen oft unsere eigene Menschlichkeit widerspiegeln.
Doch nicht nur Davids Menschlichkeit kommt im Losungswort zum Ausdruck, sondern auch Gottes Göttlichkeit. Sein Erbarmen ist nicht davon abhängig, ob wir uns gerade fürchten oder voller Zuversicht sind. Auch unsere Zweifel hindern ihn nicht daran, zu helfen. Er sieht, wie ich es verstehe, ebenfalls unser verborgenes Vertrauen, das dadurch sichtbar wird, dass wir selbst im Zweifel noch zu ihm beten.
Nun hörte ich von einigen Christen: „Was du aussprichst, sprichst du damit in Existenz.“ Sie erklären Hiobs Leid damit, dass er bekannte: „Denn was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, hat mich getroffen.“ (Hiob. 3,25) Doch auch David sprach offen aus, was er befürchtete, nämlich: „Ich bin von deinen Augen verstoßen.“ War er deshalb verstoßen? Natürlich nicht! Gott erhörte sein Flehen.
Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass Gott sogar unsere Schwachheit schon im Blick hat. Deshalb schenkt er uns seinen Geist, der in diesen Tiefpunkten unseres Glaubenslebens für uns eintritt – und zwar durch uns. So verstehe ich den Lehrtext: Der Heilige Geist übernimmt das Gebet und betet gewissermaßen in und durch uns. Das können Worte sein, die wir nicht verstehen, oder auch Worte, die uns staunen lassen. Am Ende kehrt die Zuversicht wieder zurück, denn wir waren zwar verzweifelt, aber nie verlassen!
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass dein Geist uns zu Hilfe kommt, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Darauf will ich vertrauen und mein Herz nicht vor deinem Wirken verschließen. Du bringst uns zum Ziel, dafür danke ich dir in Jesu Christi Namen, Amen.
Dienstag, der 07.11.2023:
Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll.
📖 Hesekiel 34,23
Als Jesus das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.
🖋 Matthäus 9,36
💭 Der wahre Hirte
Das heutige Losungswort war – wie so viele Verheißungen im Alten Testament – erst einmal an das Volk Israel gerichtet. Vollständig lautet es: „Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein.“ (Eze. 34,23) Wer war damit gemeint? David war zu dieser Zeit ja schon lange tot.
Als Christen glauben wir, dass sich diese Verheißung in Jesus Christus erfüllte. Von ihm heißt es im ersten Satz des Neuen Testamentes: „Dies ist das Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids.“ (Matt. 1,1) Er sagte über sich selbst: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh. 10,11), was er dann am Kreuz von Golgatha schließlich auch tat.
Im Lehrtext wird beschrieben, wie Jesus auf die Menschen um ihn herum reagierte: Bei ihrem Anblick erfasste ihn tiefes Mitleid. Sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben. Eine leichte Beute für jedes Raubtier, den eigenen Fehltritten ausgeliefert. Deshalb sagte er zu seinen Jüngern, dass sie Gott um Arbeiter für die Ernte bitten sollten.(1) Was bedeutet all das nun für uns?
Ich meine, dass auch wir diesen Hirten brauchen. „Ich bin doch kein Schaf“, sagte jemand mal zu mir, „ich brauche keinen Aufpasser!“ Doch „der gute Hirte“ ist kein Aufpasser, der uns kontrollieren will, sondern hat Acht auf uns, dass wir nicht verloren gehen. Er sorgt für seine Schafe, damit sie nicht dürsten oder hungern müssen. Er will uns Frieden schenken und vor Feinden schützen. Die Frage ist nicht, ob wir Schafe sein wollen, sondern ob wir mit einem Hirten leben wollen oder nicht. Ich für meinen Teil habe mich entschieden, Jesus Christus als den einzigen Hirten meines Lebens zu kennen. Als er am Kreuz für meine Schuld starb, zeigte er sein Hirtenherz. Bei ihm geht es nicht um Kontrolle, sondern um Vertrauen. Er ist der einzige und wahre Hirte.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) Matth. 9,37.38
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir, dass du mein guter Hirte sein willst. Führe mich auf deinen Wegen und halte mich fest, wenn ich in Schwierigkeiten gerate. Hilf mir, mich nicht dafür zu schämen, dass ich zu deiner Herde gehöre. Schenke mir stattdessen tiefe Freude über dich und deinen Frieden. Amen.
Sonntag, der 05.11.2023:
Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.
📖 Sprüche 21,21
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
🖋 Matthäus 6,33
💭 Himmlischer Lohn
Was bedeutet „himmlischer Lohn“? Es bedeutet nicht, dass wir erst im Himmel belohnt werden. Der Lohn beginnt schon hier auf Erden. Doch warum wird im Losungswort ausdrücklich betont, dass man „Leben, Gerechtigkeit und Ehre“ findet, wenn man „der Gerechtigkeit und Güte“ nachjagt? Weshalb erklärte Jesus Christus im Lehrtext, dass uns „alles zufallen“ wird, was wir benötigen, wenn wir „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ trachten? Der Grund ist, dass der Lohn nicht immer gleich zu sehen ist – ja, dass wir eher sogar Nachteile in Kauf nehmen müssen. Trotzdem lohnt es sich, sein Leben auf Gottes Reich, auf Gerechtigkeit und Güte auszurichten.
Ich möchte das einmal an einem Beispiel verdeutlichen. Ein Sprichwort sagt: „Lügen haben kurze Beine.“ Von meiner Großmutter hörte ich: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er dann die Wahrheit spricht.“ Trotzdem werden Lügen heute für diverse Zwecke eingesetzt bis hin zur Kriegstaktik, weil man kurzfristig Vorteile erwartet, sonst würde man ja nicht lügen. Doch mittelfristig muss man davon ausgehen, dass andere ebenso handeln. Man kann also niemandem vertrauen, ja noch nicht einmal Vertrauen wagen, weil man es selbst so häufig missbraucht hat. Immer wieder fällt mir auf, dass Leute, die anderen Vorwürfe machen, nicht selten dieselben Dinge in sich tragen. Auch dazu gibt es ein Sprichwort: „Was ich selber denk und tu‘, trau ich auch dem andern zu.“ Umgekehrt erlebe ich aber auch, dass Leute, die wahrhaftig sind, anderen mit einer Grundhaltung des Vertrauens begegnen können. Mittelfristig lohnt es sich also, wahrhaftig zu sein.
Langfristig lohnt es sich aber noch mehr. Wenn ich Vertrauen nicht missbrauche, werde ich auch Vertrauen ernten. In diesem Sinne können wir auch das Reich Gottes, seine Gerechtigkeit und Güte sehen. Wenn wir dem nachjagen, werden wir es auch ernten. Hier auf Erden und vor allem im Himmel.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Gebet:
Vater im Himmel, ich bitte dich, dass du mich davor bewahrst, dem kurzfristigen Gewinn von Unrecht und Lügen zu vertrauen. Hilf mir, dir allein und deinem Wort zu vertrauen, auch wenn ich dadurch Nachteile habe. Ich will daran festhalten, dass du einen Lohn für uns bereithältst. Dafür danke ich dir in Jesu Christi Namen, Amen.
Freitag, der 03.11.2023:
Suchet den HERRN, all ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut!
📖 Zefanja 2,3
So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
🖋 Kolosser 3,12
💭 Gottes Werte
Das heutige Losungswort ist Teil einer Doppelbotschaft des Propheten Zefanja. Zunächst sollte das Volk sich sammeln und vor Gott treten, bevor dessen Gericht über sie kommt. Wörtlich nannte Zefanja sie: „Du Volk, das keine Scham kennt.“ (Zeph. 2,1b) Zu denen aber, die nach den Geboten Gottes lebten, sagte er: „All ihr Elenden im Lande“. Damit war meiner Ansicht nach gemeint, dass sie in ihrer menschlichen Schwachheit an Gott festhielten und auch Nachteile in Kauf nahmen. Sie sollten weiterhin Gerechtigkeit suchen und in einer demütigen Gesinnung leben.
Wie ist das mit uns? Sind uns Gottes Werte kostbar, selbst wenn wir dadurch Nachteile erleiden? Ich meine damit nicht, Werte bei anderen einzufordern, sondern selbst in ihnen zu leben. Manchmal erlebe ich streitbare Christen, die ihre Sicht einer christlichen Sexualethik oder ihre Auffassung von Ehe und Familie von anderen abverlangen. Oft wird solch eine Forderung unglaubwürdig, wenn sich herausstellt, dass man selbst Werte der Bibel missachtet. Dazu zählen auch die Werte, die wir im Lehrtext lesen: Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld. Wenn wir sie nicht leben können, wie können wir sie dann von anderen verlangen? Deshalb brauchen wir alle das Evangelium Jesu Christi.
Jesus Christus macht etwas möglich, was sonst unmöglich ist. Er vergibt uns unsere Schuld und unser Versagen. Außerdem schenkt er uns seinen Geist, der uns nach und nach befähigt, im Willen Gottes leben zu können. Mit diesem Thema beschäftigte sich der Apostel Paulus, als er schrieb: „So kann sich nun in unserem Leben die Gerechtigkeit verwirklichen, die das Gesetz fordert, und zwar dadurch, dass wir uns vom Geist Gottes bestimmen lassen und nicht mehr von unserer eigenen Natur.“ (Röm. 8,4) Nur so ist es uns möglich, die schon genannten Wesenszüge Christi anzuziehen. Danach lasst uns streben.
Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen
Als Gebet heute ein Gebetslied:
Immer mehr von dir, immer mehr,
immer mehr sein wie du, immer mehr.
Immer mehr deine Worte verstehen, deine Werke tun,
oh Herr, immer mehr.
Words & Music by Lothar Kosse
Mittwoch, der 01.11.2023:
Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir‘s verkünden, deine Ältesten, die werden dir‘s sagen.
📖 5. Mose 32,7
Ich erinnere mich an den ungeheuchelten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir.
🖋 2. Timotheus 1,5
💭 Ungeheuchelter Glaube
In den heutigen Bibelversen geht es um zwei Männer, die beide Gott dienten. Der eine war der inzwischen betagte Mose kurz vor seinem Tod, der andere war der noch junge Timotheus. Mose gab dem Volk Israel letzte Instruktionen, Timotheus empfing per Brief Anweisungen des Apostels Paulus. Sowohl im Losungswort als auch im Lehrtext wird thematisiert, dass man als Mensch nicht isoliert existiert. Es gibt immer welche, die schon vor uns waren und zu denen Gott geredet hat. Sich von ihnen inspirieren zu lassen, ist das Beste, was wir tun können. Doch was ist, wenn man gar nicht solche Vorfahren hat?
Schauen wir einmal auf Mose und Timotheus. Mose war zwar ein jüdischer Mann, wurde jedoch als Baby von seiner Mutter ausgesetzt und wuchs am Hof des ägyptischen Pharaos auf.(1) Und Timotheus hatte eine jüdische Mutter und einen griechischen Vater.(2) Beide waren also durchaus mit anderen Denkweisen konfrontiert und mussten sich damit auseinandersetzen. Ihr Glaube entsprang nicht einer Umgebung, sondern wurzelte in dem, was sie selbst mit Gott erlebten. Dennoch hatten andere Menschen Einfluss darauf.
Bei Timotheus werden seine Mutter und seine Großmutter genannt, deren Glaube ungeheuchelt war. Diesen „ungeheuchelten Glauben“ sah Paulus auch bei Timotheus. Moses Entwicklung zu einem Glaubensmann hingegen brauchte viele Jahre. Doch auch um ihn herum waren Vorbilder: seine Eltern, die ihn als Neugeborenen gegen den Befehl des Pharaos am Leben hielten. Später sein Schwiegervater, der ihn beriet.(3)
Vielleicht haben wir nicht so jemanden in unserer leiblichen Familie. Doch in Gottes Familie bestimmt! Lassen wir uns von Menschen inspirieren, die nicht nur theoretisieren oder moralisieren, sondern ungeheuchelt und voller Liebe auf Gott vertrauen.
Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen
(1) 2.Mose 2,1-10 (2) Apg. 16,1 (3) 2.Mose 18,13-26
Gebet:
Vater im Himmel, hab Dank für all deine Kinder, die du in mein Leben gestellt hast. Öffne mir die Augen, dass ich erkenne, durch wen du zu mir reden willst. Schenke mir ein offenes Ohr, dann auch zuzuhören. Und hilf mir meinerseits, für andere ein Vorbild zu sein. In Jesu Namen, Amen.